Dienstag, 20. Januar 2015

DER MYTHOS DER UNBESIEGBARKEIT GERÄT INS WANKEN

PAUL CARELL schreibt: "Vor Moskau zerbrach die deutsche Kraft: erfror, verblutete, versiegte. Vor Moskau geriet zum ersten Mal auch der Glaube an die Unbesiegbarkeit der Wehrnmcht ins Wanken."
Der ständige Kampfeinsatz über 5 Monate führte dazu, daß die Einheiten der Front nur noch ein Drittel ihrer Sollstärke hatten. Die Kälte forderte mehr Opfer (Erfrierungen) als der Einsatz.
Gesamtverluste Ostfront, 5. Dezember: 750 000!=23% der Gesamtstärke=3, 5 Millionen Soldaten.-"Fast jeder vierte war gefallen, verwundet, vermißt."
"Der Russe hatte bedeutend größere Verluste; aber er hatte auch größere Reserven."
Heeresgruppe Mitte (Dez. 1941): keine einzige frische Division!
Russen: neue Truppen: 30 Schützendivisionen, 33 Brigaden, 6 Pz.divisionen, 3 Kav.divisionen!
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Mit solchen Massen an Menschen und Material bedarf es keiner großen Kunst zu siegen. Daß der deutsche Soldat trotz widrigster Umstände so lange standgehalten hat, spricht für seine Qualität.
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Analyse des Gen. Blumentritt: Die strategische Felplanung führte zur Katastrophe. Man habe zu lange gezögert, Moskau und Leningrad anzugreifen. Dies hätte man gleich nach Smolensk tun sollen.
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Weitere Ursachen: Die Luftwaffe hat es nicht geschafft, die russischen Transporte an die Front zu verhindern. Zu wenig Luftangriffe auf Moskau!-Primitive Feldflugplätze; zu weit hinter der Front; Einsätze wetterabhängig.
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Samstag, 17. Januar 2015

"WARUM KONNTE MOSKAU NICHT GENOMMEN WERDEN?"

Diese Frage stellt sich PAUL CARELL in seinem hervorragenden Buch "UNTERNEHMEN BARBAROSSA" im ersten Teil, Kap. 9. Er zählt verschiedene Ursachen auf, die dazu beigetragen haben:
1.) Die deutschen Divisionen wurden nach Verlusten nie mehr ganz aufgefüllt. Daher: Verminderung der Kampfkraft!
2.) "General Winter" mit Temperaturen von 30-50 Grad unter Null! Waffen und Soldaten waren dieser extremen Kälte nicht gewachsen. Dagegen waren die sibirischen Divisionen gut für den Winterkrieg ausgerüstet!
3.) "zuwenig Soldaten, zuwenig Waffen, zuwenig Voraussicht der obersten deutschen Führung, vor allem fast kein Frostschutzmittel und kaum die dürftigste Winterbekleidung"-"Schießt die Knarre oder schießt sie nicht? wird das MG feuern oder steckenbleiben, wenn der Iwan angreift? Das waren Fragen, die der Truppe die letzte Nervenkraft kosteten." ("Unsicherheit in der Feuerbereitschaft")
4.) Unterschätzung des Gegeners durch Hitler und Generalstab, was Reserven, Leistungsfähigkeit und "seelische Widerstandskraft" betriftt.-Der Historiker Liddell Hart nennt ähnliche Gründe: Zähigkeit des russischen Soldaten-Fähigkeit, Leiden zu erdulden-die Russen kämpften auch unter widrigen Bedingungen weiter, die jede westlich Armee gestoppt hätten-Primitivität der Straßen (Sandpisten oder bei Regen Sümpfe!)-nur eine ausgeruhte Truppe wie am 22. Juni hätte dies bewältigen können!
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Quelle:
PAUL CARELL