Sonntag, 10. November 2013

FRED HOYLE: IM ANFANG WAR EINE SUPERNOVA

1944 machte der Wissenschaftler FRED HOYLE diesen Vorschlag: Unser Sonnensystem ist das Ergebnis einer Supernova. Träfe dies zu, so wäre unser System so häufig, wie es Supernovae gibt (und das sind nicht gerade wenige). Seit ca. 1000 Jahren wurden einige dieser kosmischen Explosionen von den Astronomen registriert. So gilt der sog. Krebsnebel als Überrest einer solchen Supernova. Dieser wurde 1054 von chinesischen Astronomen beobachtet.
KANT, LAPLACE und UREY hingegen sind Vertreter der sog. "Nebelhypothese", wonach das Sonnensystem durch Kondensation eines Nebels entstanden sei. Trifft dies zu-und alles sieht heute danach aus-so gäbe es neben den sonnenähnlichen Sternen jede Menge Planeten. Dies wurde gestützt durch die Entdeckung von BARNARDS STERN (Entfernung von der Sonne: 5, 97 LJ). E. E. BARNARD fand diesen Stern 1916 in der Wildnis am Nachthimmel. 1965 forschte PETER VAN KAMP in dieser Richtung weiter. Er untersuchte die etwas abweichende Bahn von BARNARDS STERN und fand dabei einen Planeten. Dieser kreist um den Stern in einer Entfernung von 672 Millionen km. Das ist ganz schön weit! Doch nicht genug damit. 1969 entdeckte er einen weiteren Planeten. Dieser Planet hat 0, 8 Erdmassen und bewegt sich um den Stern in wesentlich geringerem Radius.
(Luis E. Navia)
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Seit dieser Zeit werden immer neue Planeten entdeckt. Es ist eine Frage der Zeit, bis auch eine zweite Erde entdeckt wird. Vielleicht ist ja da alles ganz toll!
(Sollte die auch nichts sein, kann man ja auf eine dritte etc. hoffen.)
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LUIS E. NAVIA: UNSERE WIEGE STEHT IM KOSMOS. DAS WELTBILD EINST UND HEUTE. HEYNE VERLAG, MÜNCHEN 1979 (THE BRIDGE OF THE STARS), S. 55 ff.

Dienstag, 5. November 2013

ALLES KREIST!

HERAKLIT spricht: PANTA RHEI=ALLES FLIESST und
                                WIR STEIGEN NICHT ZWEIMAL IN DENSELBEN FLUSS.
Für das WELTALL hingegen gilt: ALLES KREIST!
1.) die Erde mit 29, 76 km/ sek. um die Sonne
2.) die Sonne plus Planetensystem mit 320 um das Zentrum der Galaxis
3.) die Galaxis selbst bewegt sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit (Ja, wohin? Keine Ahnung. Ins kosmische Nichts. Wir wissen: Die Milliarden von Galaxien bewegen sich immer schneller voneinander weg.)
Stillstand: gibt es nicht.
einen Mittelpunkt: auch nicht.
die Sonne: nichts Besonderes
die Erde: noch viel weniger
die Menschheit: nun, ja.
(Prof. Lesch ("Alpha Centauri") macht einmal diesen trefflichen Witz dazu: Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: Wie geht's? Sagt der andere: Nicht gut, ich habe homo sapiens. Sagt wiederum der eine: Das geht vorbei.-)
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Navia, S. 53 f.
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Ende der Durchsage.---

Sonntag, 3. November 2013

GROSSE DENKER: DIE 3-STADIEN-THEORIE DES AUGUSTE COMTE


Nach COMTE hat die Menschheit drei Stadien durchlaufen:

1.) das theologische Stadium: natürliche Phänomene werden mangels Wissen übernatürlich "erklärt"; hierzu gehört der Aberglaube und sonstiger Hokuspokus; Aberglaube=Religion (!); beide würden zum Primitivismus gehören (!); primitive Völker der heutigen Zeit werden dadurch charakterisiert; auch primitive Individuen nicht primitiver Völker (man denke nur an die Unzahl von "Erleuchtern" und deren gut zahlende Kundschaft).
2.) das philosophische bzw. metaphysische Stadium: die Natur ist das Ergebnis natürlicher Kräfte, die allerdings unsichtbar sind; dies sind z.B. die Ideen und Prinzipien (habe nie welche gesehen, geht ja auch nicht, da praktischerweise unsichtbar; es soll sie aber geben, s. Platon: Ideenlehre).
3.) das positivistische bzw. wissenschaftliche Stadium=höchstes Stadium (mehr geht da nicht): natürliche Vorgänge werden korrekt und exakt beschrieben, indem die kausalen Zusammenhänge aufgedeckt und dargestellt werden; 1) und 2) sind nun überflüssig, da der Unkenntnis entsprungen; außerdem würden lästige Geheimnisse eh nur die Lebensfreude behindern (!); dieser Zustand habe im 19. Jh. begonnen; empirische Wissenschaft als höchste Leistung (!).
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Quelle: Luis E. Navia, S. 81 f.
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AUGUSTE COMTE, geb 1798, steht wie E. Mach und M. Schlick "in scharfem Gegensatz zur theologischen, metaphysischen Gedanken und erstreben die Erkenntnis von rein Tatsächlichem."
Dummerweise fühlte er sich in späten Jahren als "Meister" bzw. "Directeur" einer neuen Schule und Religion.
Schriften: COURS DE PHILOSOPHIE POSITIVE
               DISCOURS SUR L'ESPRIT POSITIF
               SYSTÈME DE POLITIQUE POSITIVE OU TRAITÉ DE SOCIOLOGIE INSTITUANT LA
               RELIGION DE L'HUMANITÉ
Nach COMTE gebe es "keine anderen, wirklichen Kenntnisse als die, welche sich auf beobachtete Tatsachen stützen."
Addendum zur 3-Stadien-Theorie:
"Das theologische Denken löste sich im 14.-18. Jahrhundert auf. Im metaphysischen Stadium werden 'Wesenheiten' fingiert, z.B. eine 'Lebenskraft', eine hintergründige 'Substanz'. Erst im positiven Stadium verzichtet der Mensch auf 'chimärische Hoffnungen' und fragt nicht 'nach den ersten Ursachen oder den letzten Zwecken' oder nach dem 'Unbedingten'."
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JOHANNES REHMKE: GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE, Lizenzausg. mit freundlicher Genehmigung der Akademischen Verlagsgesellschaft, Athenaion, Wiesbaden, o. J., S. 305 ff.
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ad 1) Wer schon mal Sektierer auf dem Hals gehabt hat, dem wird vielleicht der Gedanke gekommen sein, daß NIETZSCHES These vom Tod Gottes doch etwas voreilig war. Aber vielleicht sind die ja gar nicht die Abgesandten Gottes, sondern von einem ganz anderen... (vgl. auch Navia, S. 84)
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Philosophandum est!





Samstag, 2. November 2013

LITTLE THINKERS...

In der Reihe 'Little Thinkers' von Rocking Robot gibt es jetzt auch Karl Marx und Friedrich Nietzsche:



Möge also die geistige Revolution - so oder so - glücken!!!

Freitag, 1. November 2013

LUIS. E. NAVIA: 10 HOCH 23

LUIS E. NAVIA nennt in seinem Buch "UNSERE WIEGE STEHT IM KOSMOS" die Anzahl der Planeten und Sterne eine "SCHWINDELERREGENDE VORSTELLUNG":
"Innerhalb des für uns beobachtbaren Universums, d.h. innerhalb von zehn Milliarden Lichtjahren, gibt es schätzungsweise 100 Milliarden Galaxien...Multiplizieren wir die Zahl der Sterne der Milchstraße mit der Zahl der bekannten Galaxien, kommen wir auf die unfaßbare Summe von nicht weniger als 100 000 000 000 000 000 000 000 Himmelskörper, was selbstverständlich ein ziemlicher Fortschritt gegenüber den bescheidenen 6000 Sternen ist, die im Altertum und Mittelalter gezählt wurden."
Dabei gehört die MILCHSTRASSE zu einer Gruppe von 17 Galaxien. Ihr am nächsten sind die beiden MAGELLANSCHEN WOLKEN. Weiter draußen im Raum befindet sich ANDROMEDA (M 31), die "unserer" Galaxis ähnelt. Entfernung: über 2 Millionen LJ. ANDROMEDA ist das entfernteste Himmelsobjekt, das noch mit bloßem Auge gesehen werden kann.
Diese Erkenntnisse sind nicht neu und wurden schon unzählige Male in ähnlicher Form dargestellt. Immer wenn man jedoch davon liest, ist man aufs neue von den gewaltigen Dimensionen des Weltalls ergriffen. Ich glaube, daß darin auch ein großer Trost für die geplagten Sterblichen liegen kann. Der Blick aufs große Ganze wirkt ungemein relativierend und macht gelassen.
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R.