Dienstag, 18. Dezember 2012


AIR CHIEF MARSHAL SIR HUGH DOWDING, eine der schillernden Figuren des BATTLE OVER BRITAIN (Beginn: 13. Aug. 1940)

File:Hugh Dowding.jpg

DOWDING, hervorragender Organisateur und Führer des FIGHTER COMMAND, war "ein schwächlich wirkender Mann mit einem knöchernen Gesicht und leicht stechenden Augen". Wie es sich für einen guten Briten gehört, hatte er auch einige Spleens. DOWDING war Sonderling und Spiritist. Er glaubte nämlich auf irgendeine Weise mit seinen abgeschossenen Piloten in Verbindung zu stehen. Was die ihm gesagt haben, werden wir wohl niemals erfahren. Sicher nichts allzu Gutes. Nach RAYMOND CARTIER war er die "farbloseste und kälteste Persönlichkeit der englischen Fliegerei". Dazu paßte auch gut sein Spitzname "Stuffy"=Muffel. Er baute 53 Staffeln auf und setzte die SPITFIRE durch. Das Hauptquartier des schrulligen Marshals (an dem MONTY PYTHON'S sicher ihre helle Freude gehabt hätten) war -by the way-eine Mädchenschule. Von BENTLY PRIORY aus leitete er den BATTLE OVER BRITAIN .
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Nach WILL BERTHOLD: INFERNO, SIEGE UND NIEDERLAGEN, München 1983 (bei Goldmann erschienen), S. 22.
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E.
SPINOZA: Die absolut unendliche SUBSTANZ ist unteilbar. (Ich habe es immer geahnt! Da ist nichts zu machen. Einfach unteilbar!)
Diese ist die NATURA NATURANS im Gegensatz zur NATURA NATURATA.
Beweis durch Widerlegung des Gegenteils: zu kompliziert, wird hier deswegen weggelassen.
Definition der SUBSTANZ: das, dessen Begriff eines anderen Dinges nicht bedarf, um daraus gebildet zu werden. Aus ihr folgt unendlich Vieles auf unendlich viele Weisen wie z.B. die Dinge dieser Welt. Ihr Wesen besteht darin, daß sie danach streben, in ihrem Sein zu beharren, was sie mit meiner Erlaubnis tun können. So besteht auch nach SPINOZA das Glück darin, sein Sein zu erhalten. Deswegen verabscheue es der GEIST, sich etwas vorzustellen, was sein oder des Körpers Vermögen vermindert.
Dagegen GOETHE, FAUST, DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL:
"Ich bin der Geist, der stets verneint!
und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
ist wert, daß es zugrunde geht;
drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
mein eigentliches Element."
Und:
"Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
gewöhnlich für ein Ganzes hält-
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war..."
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Der Geist sträubt sich gegen jegliche Verminderung des Potenzials. JACK LONDON gebraucht die Formulierung "was sich zwischen mich und das Leben stellt" (Der Seewolf).
DAGOBERT DUCK, eines meiner Vorbilder, leidet geradezu physisch, wenn seine geliebten Talerchen vermindert werden. ("Ich geh' am Bettelstab!" etc.)
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So, das wär's.
E.  (gemäßigter Spinozist.-Hoch lebe "Spinazo"!)

Samstag, 15. Dezember 2012

MODERNES BOXEN: GESCHICHTE



Boxen wurde als Sport und als Kriegsvorbereitung seit der Antike betrieben. Dabei galten unterschiedliche Regeln oder gar keine.

Die Ursprünge des Modernen Boxens liegen aber in England. Im 17. Jahrhundert fanden die ersten schriftlich belegten Kämpfe statt (1681 unter dem Herzog von Albemarle). Ab 1698 wurden im Londoner Königstheater regelmässige Boxveranstaltungen durchgeführt.

Die frühen Kämpfe waren noch Bare-knuckle, also ohne Handschutz. Erste Regeln wurden von James Figg eingeführt. 1719 wurde Figg Meister von England. 1743 wurden die Broughton Rules veröffentlicht. Tiefschläge und das Einschlagen auf am Boden liegende Gegner wurden verboten.
1838 wurden die London Prize Ring Rules eingeführt. Danach sollte der Kampf mit bandagierten Fäusten in einem Ring stattfinden. Schon vorher gab es aber Überlegungen in diese Richtung.
1861 kam es nach einem illegalen Meisterschaftskampf von 1860 zum "Anti-prize Fight Act".
1867 wurden die London Prize Ring Rules so abgeändert, dass die ersten Boxregeln für das Boxen mit Handschuhen eingeführt wurden. Aktiv war dabei ein Bekannter des Marquess of Queensberry, weshalb man auch von den Queensberry-Regeln sprach. Die neuen Regeln setzten sich aber erst 1892 richtig durch.


volksfreund.de:
Ring frei für den Pfälzer "Rocky"
Ein interessanter Bericht über die Boxer-Dokumentation "Comeback".

Sonntag, 9. Dezember 2012

J.W. VON OECHELHAEUSER: WIR ZOGEN IN DAS FELD

"Bücher, die dem Frontsoldaten in diesem schrecklichen Krieg gerecht werden, gibt es wenige. Eines, eines der besten, das wir kennen, ist OECHELHAEUSERS 'WIR ZOGEN IN DAS FELD'".
Die Welt

VON OECHELHAEUSER, Jahrgang 1922, war Panzerkommandant an der Ostfront (über hundert Gefechtstage).
Ich besitze eine handsignierte Ausgabe mit folgender Widmung des Autors:
"Im Krieg lernt man, um den Glauben zu beten." v. Oechelhaeuser-1988-

Das Buch ist eine hundertfache Bestätigung des Sprichwortes "NULLA SALUS BELLO". Exemplarisch sei hier die ergreifende Episode von "KNÜPPELPAULE" zitiert:

"Das Lazarett ist längst voll belegt. Neben mir ist seit Tagen ein schwerer Fall einquartiert. Die junge Schwesternhelferin, die mir das Essen bringt, flüstert es mir fast wie ein großes Geheimnis zu. 'Hoher SS-Führer. Beide Beine amputiert. Aus Rußland.' (...) Wenn morgens und abends seine und meine Türe zum Choralsingen geöffnet werden, höre ich ihn phantasieren. Er flucht. Er kommandiert. Er funkt. Und sind Gebet und Choral beendet, brüllt er: 'Hängt den Kerl da ab! Hängt den Kerl da ab! Macht die Türen zu! Laßt das verfluchte Gesinge!' (...) Wir kommen auf die Front zu sprechen. Gott sei Dank. Die Front macht uns beiden den Mund auf. Ich werde sogar neugierig und hellhörig, als er erzählt, Bataillonskommandeur bei der SS-Kavalleriedivision zu sein. Ich erfahre, daß er an derselben Frontstelle verwundet wurde wie ich, nur einen Tag später, und daß die Strohschoberhöhe nicht eingenommen wurde."

Der verwundete SS-Offizier erzählt nun, wie durch einen Irrtum der Eisenbahner ein vollbesetzter Lazarettzug stehen gelassen wurde und den Russen in die Hände fiel. Einen anderen, schwach besetzten Zug ließ man abfahren. VON OECHELHAUSSER, der sich in diesem Zug befand, wird schlagartig klar: Diesem Irrtum hatte er sein Leben zu verdanken:

"Dann schaue ich wieder den unglücklichen Erzähler meiner Rettung an, der aber nicht weiß, daß er sie mir erzählte, und frage ihn, ob er einen Spitznamen habe. Ich frage weiter, ob KNÜPPELPAULE sein Spitzname sei. Er lacht heiser und nickt und sagt ja. (...) Nach dem Choral am nächsten Morgen fällt in der Stube meines Nachbarn ein Pistolenschuß, und darauf kracht irgend etwas zu Boden. Das Krachen überlärmt noch sein heiser dröhnendes Gelächter. Er hatte den Christus von der Wand geschossen.
Er kämpfte noch zwei Tage und eine Nacht gegen seinen FREUND HEIN. Dann kämpfte er nicht mehr.
In sein Zimmer kommt ein Major von der Standortkommandantur KOBLENZ, der an Magenbeschwerden leidet."
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Dieses Buch sei jedem historisch Denkenden anempfohlen!
E.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

MODERNES BOXEN: TRAININGSTIPPS



Wir haben uns in unseren Blogs an verschiedenen Stellen mit Kampfsport beschäftigt.
In unserem Antikenblog haben wir uns z. B. mit dem Boxen in der Antike beschäftigt.
Es wird höchste Zeit, dass wir auch modernes Boxen analysieren.

Zuerst sollen einmal Tips zum privaten Training zuhause erfolgen:

Am Anfang musst du den Boxsack sauber in der Decke an einem geeigneten Ort verdübeln.
Bei kleinen Säcken genügt ein Dübel, bei schweren gibt es eine Aufhängung mit mehreren Dübeln.

Dann machst du zuerst Seilspringen und Schattenboxen zum Aufwärmen.

Geboxt wird normalerweise in Linksauslage für Rechtshänder. Es gibt aber auch Ausnahmen. Dann nimmst du die Doppeldeckung hoch, darfst aber nicht verkrampfen.
Du solltest am Anfang statisch boxen und dich auf die Schläge konzentrieren, später aber dich um den Sandsack herum bewegen und auch die Distanz variieren. Dann wirst du flexibler.

Du übst am Boxsack zuerst die Grundschläge wie Gerade, Aufwärtshaken und Seitwärtshaken. Die werden dir in Videos im Internet gezeigt. Lass aber die Deckung oben!
Schläge können gegen Kopf oder Körper erfolgen. Danach kommen Kombinationen an die Reihe.
Am Boxsack solltest du deine Hände gut bandagieren und ausreichend gepolsterte Handschuhe tragen. Die Fäuste müssen beim Schlag angespannt werden - nicht aber in der Ruhehaltung - und der Daumen darf niemals in der Faust sein!

unser Video auf Youtube: Spelunkenboxen

Bsp.:

- linke Gerade - rechte Gerade
- linke Gerade - rechte Gerade - linke Gerade
- linke Gerade - linke Gerade - rechte Gerade (links leicht vorfühlen, dann rechts schwer reinhauen)
- linke Gerade - rechte Gerade - rechte Gerade - linke Gerade
- 2 linke Geraden - 2 rechte Geraden
- linke Gerade zum Kopf - linke Gerade zum Körper - linke Gerade - rechte Gerade (oder letzte 2 umgekehrt)

- linke Gerade - rechte Gerade - linker Seitwärtshaken zum Kopf
- linke Gerade - rechte Gerade - (linke Gerade -) rechter Seitwärtsh. zum Kopf
- linke Gerade - rechter Aufwärtsh. (Körper) - rechte Gerade - linker Aufwärtsh. (Körper)
- linke Gerade - rechter Aufwärtsh. (Körper) - rechter Seitwärtsh. (Kopf) - linke Gerade

- linke Gerade - linke Gerade/rechte Gerade (schnelle Folge) - rechter Hammer
- 3x linke Gerade - linke Gerade/rechte Gerade/linke Gerade/rechte Gerade (schnelle Folge)

Wenn nichts dabei steht, gilt der Schlag dem Kopf.

Du kannst auch "Dirty Boxing" trainieren mit Ohrfeige, Hammerschlag (Faustschlag von oben à la Bud Spencer) und Backfist (Rückhandschlag mit Faust; bes. wirksam, aber schwierig, aus der Drehung).

Es lebe der Kampfsport!