Sonntag, 24. Mai 2015

MODERNE PHYSIK: WAS IST EINE PARKBANK?

Eine solide Sitzgelegenheit?-IRRTUM!
VIKTOR FARKAS erklärt dies so:
"De facto ist sie ein unvorstellbares System, das zu 99, 9999...Prozent aus Nichts und zu einem verschwindenden Rest aus einer Verunreinigung-der Materie-besteht, die ihrerseits wieder aus schemenhaften Materiewellen gebildet wird, die sich jeglichem Zugriff entziehen. Genau genommen ist besagte Parkbank überhaupt nur ein Schlagschatten aus dem Hyperraum, eine lokale Irregularität der Raum-Zeit-Geometrie oder was immer man nach der jeweiligen Theorie auswählt. Wem solche Vorstellungen Kopfschmerzen bereiten, der möge sich damit trösten, daß wir, die wir über derartige Konzepte nachdenken, um keine Spur substantieller sind."
Ein bißchen viel für eine blöde Parkbank!-Wer also auf einer Parkbank sitzt, der sitzt auf nichts! Und wer eine solche stiehlt, der klaut eigentlich-nichts! Das Stehlen einer Parkbank dürfte daher nicht strafbar sein. Aber nach längerem Nachdenken kommt man darauf, daß es sich nicht sehr lohnt, dies zu tun. Hier stellen sich noch weitere wichtige Fragen: Wer braucht schon eine Parkbank und sollte man überhaupt eine solche besitzen.
Weiter: Parkbänke sind nur Wellen, Schatten aus dem Hyperraum und schrecklich irregulär und wir, die wir über Parkbänke nachdenken, haben auch nicht viel mehr Substanz als so eine Parkbank.
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VIKTOR FARKAS: UNERKLÄRTE PHÄNOMENE
("die Physik erklärt alles-bis auf die Naturgesetze...")







Sonntag, 3. Mai 2015

DE AMERICAENSCHE ZEEROVERS

http://www.uwtsd.ac.uk/media/uwtsd-website/content-assets/images/library-and-learning-resources/roderic-bowen/virtualexhibition/c17/images/26-C17-Esquemelin.jpg

So lautet das Buch von JOHN ESQUEMELIN (ca. 1645-1707), das er 1678 unter dem Pseudonym ALEXANDRE OLIVIER EXQUEMELIN veröffentlichte. Zunächst arbeitete EXQUEMELIN für die französische Westindien-Kompanie und ging nach Tortuga. Anscheinend war ihm dies zu langweilig, und so schloß er sich den "BUCANIERS" an. Als Arzt kurierte er unter verschiedenen Kaperkapitänen die Gebrechen kranker Piraten (nett von ihm!). Als er ins gesetztere Alter kam, schickte er sich selber in Rente und ging nach Holland. Dort schrieb er seine Erinnerungen nieder. EXQUEMELIN gilt als authentischer Zeuge, sein Buch ist die wichtigste Quelle über die Piraten der Karibik.
Der barocke Titel der Englischen Auflage (1684) lautet :
Bucaniers of America: Or, a true account of the remarkable assaults committed of late years upon the coasts of the West-Indies, by the bucaniers of Jamaica and Tortuga, both English and French. Wherein are contained more especially, the unparallel'd exploits of Sir Henry Morgan, one of the Bucaniers, who was present at those tragedies, and translated into Spanish by Alonso de Bonne-Maison, M D & C.  The second edition, corrected, and inlarged with two additional relations vide (?) the one of Captain Cook, and the other of Captain Sharp. Now faithfully rendred (sic!) into English. London: Printed for William Crooke, at the Green Dragon without temple-bar. 1684. (Quelle: Carini/ Macallan)

BLACK BART: 400 SCHIFFE IN DREI JAHREN!

Sein richtiger Name war BARTHOLOMEW ROBERTS. Wegen seiner dunklen Hautfarbe wurde er BLACK BART genannt. Geboren 1682 in Pembrokeshire, Wales, fuhr er 20 Jahre als braver Seemann auf Handelsschiffen. 1719 geriet sein Schiff vor Guinea in die Gewalt von HOWELL DAVIS, der ebenfalls Waliser war. ROBERTS schloß sich seinem Landsmann an, um "der unangenehmen Herrschaft einiger Kapitäne zu entgehen...und aus Liebe zum Neuen und zur Veränderung", so jedenfalls berichtet ein gewisser CAPTAIN JOHNSON. Heute würden wir sagen, er wollte sich beruflich verbessern. Kurzum: DAVIS segnete 6 Wochen später das Zeitliche. Die Mannschaft erkannte, daß ROBERTS vom Fach war und wählte ihn zum Captain. Seine Bilanz liest sich beeindruckend und ist geradezu rekordverdächtig:
1719-1722: ROBERTS kapert ungefähr 400 Schiffe (Neufundland, Karibik, Südamerika, afrikanische Sklavenküste).
Juni 1720: er kapert mit einer Schaluppe (10 Kanonen, 60 Mann) in nur wenigen Tagen 22 Schiffe in Neufundland. Gleich darauf schnappt er sich ein französisches Kriegsschiff bei den Kleinen Antillen. Dieses macht er zu seinem Flaggschiff und nennt es (ironisch?) ROYAL FORTUNE.
Oktober 1720: ROBERTS kapert in 4 Tagen 16 Schiffe!
Sommer 1721, afrikanische Küste: 11 Schiffe an einem Tag! Also alle 1-2 h ein Schiff.
DAS STILVOLLE ENDE, Februar 1722, afrikanische Küste, Parrot Island:  Die SWALLOW (50 Kanonen) unter dem Kommando von CAPTAIN OGLE taucht plötzlich auf. ROBERTS' Flotte lag gerade vor Anker. OGLE ließ zum Schein abdrehen, und ROBERTS schickte ihm die RANGER auf den Hals. Es gab ein Gefecht, in dem OGLE die RANGER eroberte. OGLE setzte die französische Flagge (um ROBERTS zu täuschen) und fuhr zurück. Sofort griff er die ROYAL FORTUNE an. Die Mannschaft war völlig überrascht und war durch ein Trinkgelage in der Nacht zuvor noch schwer "beschädigt". Ironischerweise war ROBERTS Antialkoholiker! ROBERTS erwischte es gleich am Anfang des Gefechtes. Wie immer war er in Samt und Seide gewandet. Hören wir CAPTAIN JOHNSON: Er trug "eine Weste und Hose aus kräftig rotem Damast, im Hut eine rote Feder und um den Hals eine goldene Kette, an der ein mit Diamanten besetztes Kreuz baumelte." (GENERAL HISTORY OF THE PYRATES)
Toujours très chic.-Nach 3 h war alles vorbei. OGLE macht 264 Gefangene
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MARCO CARINI/ FLORA MACALLAN: PIRATEN: DIE HERREN DER SIEBEN WELTMEERE.
Ein sehr schönes Buch, wunderbar bebildert, leider ist bei der Sonderausgabe die Schrift sehr klein.