1) Es besteht ein riesengroßer Abstand zwischen unserem hoffnungsvollen Beginnen und unserem jämmerlichen Ende:
""Auch geht der Weg zwischen Beiden, in Hinsicht auf Wohlsein und Lebensgenuß, stetig bergab: die selig träumende Kindheit, die fröhliche Jugend, das mühselige Mannesalter, das gebrechliche, oft jämmerliche Geisentum, die Marter der letzten Krankheit und endlich der Todeskampf;-sieht es nicht geradezu aus, als wäre das Dasein ein Fehltritt, dessen Folgen allmählich und immer mehr offenbar würden?
Am richtigsten werden wir das Leben fassen als ein desengano, eine Enttäuschung: darauf ist, sicherlich genug, Alles abgesehen."
PARERGA ET PARALIPOMENA II
2) Das DASEIN: ohne Grund und Boden; einziges Fundament: die schwindende Gegenwart; daher: beständige Bewegung=Form des Daseins; Ruhe-von uns immer angestrebt-gibt es nicht.
"Es gleicht dem Laufe eines bergab Rennenden, der, wenn er stillstehn wollte, fallen müßte und nur durch Weiterrennen sich auf den Beinen erhält;-ebenfalls der auf der Fingerspitze balanzierten Stange;-wie auch dem Planeten, der in seine Sonne fallen würde, sobald er aufhörte, unaufhaltsam vorwärts zu eilen.-Also Unruhe ist der Typus des Daseins."
In all diesem steten Wirrwarr "läßt Glückseligkeit sich nicht ein Mal denken."
PARERGA II
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Eine Warnung an alle Kontemplatiker und Glückssucher: no silence, no good luck!
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