"Man sagt wohl nicht zu unrecht, daß der erste Abschuß eines Jagdfliegers für seine zukünftige Laufbahn bestimmend sein kann."
Adolf Galland
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12. Mai 1940, dritter Tag des Westfeldzuges: 1. Abschuß
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"Die Belgier flogen in der Hauptsache veraltete Hurricanes, mit denen auch erfahrenere Flieger als sie nicht viel gegen unsere neuen ME 109 E ausrichten können. Wir waren ihnen an Geschwindigkeit, Steigfähigkeit, Bewaffnung und auch vor allem an fliegerischer Erfahrung und Ausbildung weit überlegen."
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Galland und sein Rottenflieger stürzen sich 10 km westlich von Lüttich aus einer Höhe von ca. 3600 m auf eine belgische Staffel Hurricanes.
Galland bemerkt ganz bescheiden:
"Es war durchaus keine Heldentat..."
Die Hurricanes bemerken zunächst nichts. Auch die Maschine, auf die es Galland abgesehen hat, ist nichtsahnend.
"'Wehr dich doch!' dachte ich." und
"Eigentlich müßte man ihm ein Zeichen geben!"
Galland gibt einen Feuerstoß ab, obwohl er aus dieser Entfernung aufgrund der Lage nicht hätte feuern dürfen. Dennoch trifft er.
Sofort greift er eine weitere Hurricane an, die versuchte, im Sturzflug zu entkommen. Er setzt sich 100 m hinter sie. Der Gegner versucht, durch ein Wolkenloch zu entkommen. Wieder greift er aus kurzer Entfernung an. Die gegnerische Maschine stürzt fast senkrecht ab.
Nachmittags trifft er auf 5 Hurricanes bei Tirlemont: Abschuß Nr. 3.
"Das alles war mit der größten Selbstverständlichkeit vor sich gegangen. Nichts Besonderes war dabei. Ich hatte keinen Rausch empfunden und war über meinen Erfolg nicht einmal sonderlich glücklich...Ich hatte Glück gehabt, Glück und eine vorzügliche Waffe. Beides braucht auch der fähigste Fäger zum Erfolg."
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ADOLF GALLAND: DIE ERSTEN UND DIE LETZTEN. DIE JAGDFLIEGER IM ZWEITEN WELTKRIEG. Schneekluth, München 1953, 1979, S. 66f.
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