Ursprünglich für magische Zwecke und "religiöse" Rituale durch die PRIESTER ("heilige Männer"!) eingesetzt, waren Rauschmittel ein Weg zur Ekstase und Bewußtseinserweiterung. So bedienten sich z.B. die SCHAMANEN des FLIEGENPILZES, und die Azteken und Maya nahmen TEONANACATL und OLODIUQUI (klingt gefährlich!). In Indonesien verschaffte man sich mit KAWA Dröhnung und in Mexiko mit PULQUE, während die Neger in Afrika sich die KOLANUSS einwarfen, um fröhliche Neger zu werden. In Südostasien, Neuguinea, Melanesien und Ostafrika "knallte man sich mit BETEL zu". Schließlich nahmen die Mongolen STUTENMILCH, um happy "mongols" zu sein.
Schon in der Antike kannte man HASCHISCH und OPIUM, die kultisch, aber auch therapeutisch eingesetzt wurden (sozusagen auf Rezept). Später wurden dann Drogen zur Steigerung der Kreativität eingesetzt: So stand z. B. S. T. COLERIDGE oft unter Drogeneinfluß, und THOMAS DE QUINCEY verfaßte sogar eine Schrift mit dem Titel "DIE BEKENNTNISSE EINES ENGLISCHEN OPIUMESSERS"! Mahlzeit!
CH. BAUDELAIRE verfaßte auch ein nettes Traktätchen dieser Machart: DU VIN ET DU HASCHISCH! Er glaubte nämlich, daß die Drogen "the way to paradise" seien. Das Paradies blieb ihm nämlich hienieden im täglichen Leben versagt. Weitere berühmte Drogenleichen waren: BALZAC, MAUPASSANT, LORRAIN, unser aller HEINE, POE (kein Wunder!) und der schwule Dandy OSCAR WILDE (es war halt nicht einfach, im Viktorianischen England ein schwuler Dandy zu sein).
Ein weiteres prominentes Beispiel ist GOTTFRIED BENN: Er glaubte, daß ihm sein Ich hinderlich im Wege stünde, also müsse er es zerstören, wenn er zum wahren Sein (Urgrund) kommen wolle (warum eigentlich?). Da das aber recht unangenehm ist, nahm er den Umweg über KOKAIN. Auch TRAKL war rauschgiftsüchtig, und JEAN COCTEAU schrieb ein Werk namens "OPIUM". Bekannt ist vor allem ALDOUS HUXLEY, THE DOORS OF PERCEPTION, was großen Einfluß auf die "psychedelics" hatte. Soweit ich weiß, hat die Gruppe DOORS sich danach benannt.
1943 "erfand" DR. ALBERT HOFMANN das LSD, als er mit MUTTERKORN, einem Pilz, experimentierte. Er machte sogar Selbstversuche und erlebte verschiedene Bewußtseinszustände: Schwindel, Konzentrationsverlust, Lachen, das er nicht unter Kontrolle hatte,, alles schwankend und verzerrt wie in Vexierspiegel, Gesichter, die farbig und grotesk erschienen, Selbstbeobachtung, Bödsinn reden, out-of-body-experience, Laute werden visuell, Töne werden zu Farben.
Weitere Wirkungen: Kälte, Hitze,Übelkeit, Brechreiz, Verzerrungen, Entfernungen werden intensiver und verrücken, Licht-und Farbeffekte, traumartige Zustände, die Gegenwart, das Jetzt dehnt sich aus, und zwar unendlich, dies werde aber distanziert erlebt, grausige, apokalyptische Höllentrips, psychotische Zustände.
Bleibt die Frage: WILL MAN DAS?
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Quelle: JOHANNES VON BUTTLAR: ZEITSPRUNG-AUF DER JAGD NACH DEN LETZTEN RÄTSELN UNSERES LEBENS.
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