Samstag, 15. September 2012


MIYAMOTO MUSASHI


* 1584
+ 13.06.1645

Miyamoto Musashi war ein japanischer Samurai, der durch seine Schwertkampftechnik sowie philosophische und künstlerische Arbeiten berühmt wurde.



Holzschnitte von Kuniyoshi, 19. Jhd.


Musashi wurde 1584 im Dorf Miyamoto in der Provinz Mimasaka geboren. Sein Vater war der Samurai Hirata Munisai, der nach der Heirat mit seiner Frau Omasa Shinmen Munisai hiess. Die Familie seiner Frau leitete sich vom Klan Fujiwara ab.

Mit 16 verliess er seine Heimat, um durch Japan zu ziehen und Duelle zu suchen. Sein erstes tödliches Duell hatte er aber schon mit 13.
Einige Forscher sprechen von "Kriegerwallfahrt". Erst jetzt nannte er sich selbst Miyamoto Musashi.
Durch die kriegerische Zeit, in der er aufwuchs, nahm er auch an grossen Kriegen und entscheidenden Schlachten teil. Dazu gehört die Schlacht von Sekigahara.

Musashi entwickelte dabei seinen eigenen Schwertkampfstil und wurde damit berühmt. Er verwendete manchmal statt einem zwei Schwerter oder setzte Waffen aus Holz ein.
Seine Schule nannte man Niten-Ichiryú, also "zwei Himmel ein (Stil)".
Musashi legte sich bei seinem Abenteuerzug durch Japan sowohl mit Vertretern führender Schwertschulen als auch mit Vertretern anderer Waffenarten an. Einige Herausforderer wurden gezielt von Fürsten geschickt, um ihn zu töten. Musashi entschied aber fast alle - meist tödlich endenden - Kämpfe für sich. Er selbst überlebte jedesmal. Einmal soll er von Killern sogar in einem Badehaus eingeschlossen und gekocht worden sein, konnte aber ausbrechen und rächte sich.


Ausbruch aus einem heissen Badehaus


Musashi besiegte u. a. den Kettensichel-Experten Shishido Baiken, Speer-Experten, Stock-Experten Schwertmeister der Yoshioka-Schule und den Schwertkämpfer Sasaki Kojiro.
Nach eigenen Angaben hat er bis zum 28 Lebensjahr 60 Duelle bestritten.

Der Kojiro-Kampf (1612) war dadurch berühmt, dass Musashi zum Kampf ruderte und aus dem Ersatzruder des Bootes ein Schwert schnitzte. Kojiro selbst war bekannt für seine Langschwert-Techniken mit dem Nodachi und seinen "Schwalbenschwanz-Konter" (Tsubame-gaeshi = Schwalben-Konter).
Musashi erschien durch das Schnitzen seiner Waffe verspätet zum Kampf und wurde dann sofort vom wütenden Kojiro angegriffen. Dieser konnte ihn aber mit seinem Nodachi nur leicht streifen und erhielt dann einen Volltreffer auf den Kopf. Als der liegende Kojiro noch einmal versuchte, mit seinem Schwert Musashis Oberschenkel zu erwischen, wurde er durch einen weiteren Hieb auf den Brustkorb getötet.

Als Musashi aufgehört hatte, sich zu duellieren, gründete er Schulen und Tempel und betätigte sich als Handwerker, Künstler und Philosoph. Musashi war ein Meister der Kalligraphie, bemalte Wandschirme, stellte Metallarbeiten her und fertigte speziell Tsubas (Stichblätter). Am Ende seines Lebens zog er sich zurück, um das "Buch der fünf Ringe" (Gorin no Sho) zu schreiben. Dies brachte ihm bleibende Berühmtheit ein.


Selbstbildnis, Naturbild


Tsuba

Musashi erteilt darin Ratschläge für den Schwertkampf in Kombination mit allgemeinen Lebensweisheiten.
Das Buch ist in 5 "Unterbücher" unterteilt, dem "Buch der Erde" (Weg des Kriegers), "Buch des Wassers" (Grundlagen), "Buch des Feuers" (Gefecht), "Buch des Windes" (andere Schulen), "Buch der Leere" (Intuition und intellektuelles Regellernen).
Manchen Kritikern sind diese Ratschläge zu allgemein, aber Musashi hat es so erreicht, dass sein Werk post mortem Einfluss in berühmten Managementlehren, Lebenshilfesystemen und Strategiebüchern fand.
Musashi starb kurz nach der Abfassung des Buches 1645.

Sein Leben beeinflusst auch die moderne Medienwelt. Neben Ausgaben seines Werkes ist der an sein Leben angelehnte Roman "Musashi" von Eiji Yoshikawa bekannt, der später auch die Manga-Reihe "Vagabond" beeinflusste. Im Filmbereich entstand von 1954 - 56 die Trilogie "Samurai" mit Toshiro Mifune.




Samstag, 1. September 2012

NIETZSCHE: "WIR PHILOLOGEN"



(über die vielen falschen und wenigen richtigen Philologen oder: mit den Philologen ist es nichts und mit den Diszipulen ist es auch nicht weit her)

NIETZSCHES kleine Schrift "Wir Philologen" ist eine kritische Abrechnung mit dem Philologenstand. NIETSCHE war ursprünglich selbst PHILOLOG (sic!). Somit ist da Opusculum auch eine kritische Beschäftigung mit sich selbst.
Unter den Menschen regiert nicht so sehr die Vernunft (wie wahr!), sondern der Zufall. Das sieht man daran, daß viele in einem Beruf landen, zu dem sie nicht berufen sind. Man wählt seinen Beruf zu früh:
"Der Mensch wählt den Beruf, wo er noch nicht fähig zum Wählen ist, er kennt die verschiedenen Berufe nicht, er kennt sich selbst nicht."
Erst viel zu spät kommt die bessere Einsicht:
"die Weisheit hat auf Erden fast immer etwas Altersschwaches und Mangel an Muskelkraft an sich gehabt."
NIETZSCHE kommt zu dem vernichtenden Urteil:
"Ich meine, 99 von 100 Philologen sollten keine sein."
Und weiter:
"Was wird aus einer Wissenschaft, die von solchen 99 betrieben wird?" (Nix!)
NIETZSCHE faßt zusammen:
1.) Es bestehe ein Mißverhältnis Philologe-antiker Mensch
(Wie "Trojakämpfer" sahen meine Lateinlehrer ja nicht gerade aus! Zu dick, zu mickerig, einfach unheroisch! Kein Krieg damit zu gewinnen.)
2.) Unfähigkeit der Philologen mittels der Antike zu erziehen.
3.) Wissenschaftsfälschung, falsche Anforderungen, Verleugnung der eigentlichen Ziele.
Als Trost für die rechten Philologen:
"diese mögen alle jene Majoritäten wie ihre Hilfsarbeiter behandeln."
Erst müsse man viel erlebt haben, bevor man Philologe wird:
"Daraus folgt, daß ältere Männer sich zu Philologen eignen, wenn sie in der erlebnisreichsten Zeit ihres Lebens nicht Philologen waren."
Und in paradoxer Weise setzt er hinzu:
"Also der Philolog (sic!) selbst ist nicht das Ziel der Philologie."
Dagegen bleibe der Mensch nur bei 3 Existenzformen Individuum:
"als PHILOSOPH, als HEILIGER und KÜNSTLER"
"Man sehe nur, womit ein wissenschaftlicher Mensch sein Leben totschlägt: was hat die griechische PARTIKELLEHRE mit dem SINN DES LEBENS zu tun?-So sehen wir auch hier, wie zahllose Menschen eigentlich nur als Vorbereitung eines wirklichen Menschen leben: zum Beispiel die PHILOLOGEN ALS VORBEREITUNG DES PHILOSOPHEN..."
Und weiter in diesem Geiste:
"Die meisten Menschen sind offenbar zufällig auf der Welt: es zeigt sich keine Notwendigkeit höherer Art in ihnen...Die Art, wie sie nun leben, zeigt, daß sie selbst nichts von sich halten, sie geben sich preis, indem sie sich an Lumpereien wegwerfen..." (kein Sinn für Höheres-meine Rede!)
Ziel muß sein:
"wir müssen alles wieder FÜR UNS UND NUR FÜR UNS tun und zum Beispiel die Wissenschaft an uns messen mit der Frage: Was ist uns die Wissenschaft? Nicht aber: Was sind wir der Wissenschaft?"
"Das HEIL DEINER SELBST geht ÜBER ALLES, soll man sich sagen: und es gibt keine Institution, welche du höher zu achten hättest als deine eigene Seele."
Doch das Gegenteil ist der Fall:
"Und so wirft er sich fort, indem er sich irgendwo einordnet, streng seine Pflicht tut und seine Existenz abbüßt."
Dabei sollte es sich so verhalten:
"Es ist die Sache des freien Mannes, SEINER SELBST WEGEN und nicht in Hinsicht auf andre zu leben. Deshalb hielten die Griechen das Handwerk für unanständig."
(Der freie Mann fliehe also  jede Form "banausischer" Arbeit.)
Abzulehnen ist weiterhin die unechte Begeisterung für die Antike. (So schwärmen viele Philologen für Cäsar und seine Legionen, wären aber nach spätestens 30 Minuten Waffentraining und/oder Geländemarsch kollabiert (umgekippt), da bin ich mir ganz sicher! Diese Schätzung ist noch optimistisch.
Der Stand der Philologoi zerfällt nun in zwei Gruppen:
1.) Lehrer
2.) Lehrer der Lehrer (Professoren, d.h. diejenigen, die solche Lehrer nachzüchten)
Gruppe 1 übergibt man "ausgewählte Jünglinge", begabt, mit einem hohen Sinn (wie meine Schüler; ridere licet!), deren Eltern Zeit und Geld für diese (und nicht für triviale Dinge) aufwenden.
Sind diese 3 Bedingungen nicht erfüllt, "so steht es in der Hand der Lehrer, sie abzuweisen". (Sie haben im Tempel der Wissenschaft nichts verloren!)
Genauso sollte die zweite Gruppe "falsche Eindringlinge" beseitigen.
Schlechte Bildung hat 2 Ursachen:
1.) man hält schlechte Bildung für gute
2.) man ist zu schwach, das Bessere durchzusetzen
"Im ersten Falle würden sie sagen, sie wüßten es nicht besser, im zweiten, sie könnten es nicht besser."
ad 1: sie verstehen das Altertum nicht (!); es wird als angeblich wichtigstes Erziehungsmittel in die Gegenwart hineingestellt
ad 2: sie sind nicht die geeigneten Werkzeuge
"sie wären mit Unrecht Lehrer und lebten in einer falschen Stellung: aber wie kamen sie dann in diese hinein? Durch eine Täuschung über sich und ihre Bestimmung."
Daher müsse der Philologe 3 Dinge verstehen:
1.) das Alterum
2.) die Gegenwart
3.) sich selbst
(und daß die Dummheit unendlich ist!)
(Sonst wird es nichts!)

E.


Montag, 27. August 2012

ODA NOBUNAGA



Zeit: 16. Jh.
Ort: Japan
Beruf: Reichseiner und Autokrat; ursprünglich: kleiner Feudalherr
"besondere" Eignungen für den Job: grausam, willensstark.
1551: NOBUNAGA wird Familienoberhaupt, was bei seinen Verwandten wenig Begeisterung auslöste. Um diese von sich zu "überzeugen", stellte NOBUNAGA ein Heer von 1000 Mann auf, und die Sache war erledigt.
1559: NOBUNAGA vertreibt den DAIMYO der Provinz OWARI. Da einer den Job machen mußte, machte er ihn. Sodann legte er sich mit dem nächsten DAIMYO an. Dieser hieß IMAGAWA und hatte dummerweise ein Heer von 25 000 Mann! NOBUNAGA, der nur ca. 3000 Mann hatte, überraschte ihn an einem Bergpaß. Einer seiner Leute brachte ihm den Kopf IMAGAWAS.
NOBUNAGAS Motto: "Beherrsche das Reich durch Gewalt!"
Es folgten viele blutige Schlachten. 1568 zog er in KYOTO ein.
1569 traf der Jesuitenpater LUIS FROIS mit NOBUNAGA zusammen. Von ihm stammt eine Charakterstudie, die NOBUNAGA durchaus "nett" darstellt (hochgewachsen, tapfer, trank keinen Wein).
NOBUNAGA und die Religion: Mit Religion hatte NOBUNAGA nichts im Sinn, ja er haßte alle Religionen. Er glaubte, es gebe weder einen Schöpfer noch Unsterblichkeit der Seele oder ein Leben nach dem Tod. Eine einfache und pragmatische Sicht der Dinge (wenn auch wenig tröstlich).
1571 zog er (fast folgerichtig) gegen das Mönchtum zu Felde, mit dem er ebensowenig etwas anzufangen wußte. Es gab 20 000 Tote!
1575: Schlacht von NAGASHINA. NOBUNAGA mähte mit nur 3000 MUSKETIEREN die SAMURAIKAVALLERIE nieder!
(Es gab übrigens Klöster, die in "frommer Arbeit" Musketen herstellten!)
Er erklärte kurz und bündig: "Macht euch keine Sorgen wegen des KAISERS oder des SHOGUNS. Ich habe alle Macht in der Hand."
Doch dann traf ihn der Fluch der bösen Tat: Als er gerade in KYOTO war, wurde er in der Dämmerung umringt. Er hatte sich gerade Hände und Gesicht gewaschen, da traf ihn ein Pfeil! NOBUNAGA zog den Pfeil heraus und griff mit einer NAGINATA an. Dann zog er sich jedoch in seine Kammer zurück.
Von seinem spektakulären Ende gibt es zwei Versionen (eine sowenig angenehm wie die andere):
Version a) Er habe sich den Bauch aufgeschlitzt (darin waren ja die Japaner groß!)
Version b) Er habe den Palast angesteckt und sei in den Flammen umgekommen (auch "nicht schlecht"!).
NOBUNAGA starb so, wie er lebte: by the sword.
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LIT: Japan. Das Reich der aufgehenden Sonne. Das farbige LIFE-Bildsachbuch von J. N. Leonnard (Originalausg.: Early Japan), N. York 1971.
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E.


Dienstag, 21. August 2012

ZEPPELINS RITT: TEIL 8


Chassepot

DAS BITTERE ENDE

Diesen Befehl erteilte CHABOT, weil er eine Abteilung, die sich dem Dorf näherte, fälschlich für Feinde hielt. Das verschaffte den Deutschen eine willkommene Gefechtspause.
An Flucht war jedoch nicht zu denken, da die meisten Pferde tot, verwundet oder nicht bereit waren. Man glaubte auch, daß der Kampfabbruch eine Falle sein könnte. Also versucht man nach hinten durch die Gärten zu entkommen. Hinter dem Hof stand Mad. Madeleine Leopold mit einem eingefangenen CHASSEURPFERD. ZEPPELIN saß auf und entkam. Sogleich nahm CHABOT die Verfolgung auf. Unterwegs sah er, wie VON WECHMAR von seinen Leuten mißhandelt wurde. Er übertrug die Verfolgung CHARPENTIER und unterband sofort das elende Treiben der Soldaten!
Inzwischen hatte sich VILLIEZ in eine Scheune geflüchtet. Er hatte weder Säbel noch Patronen!
Der Bauer JAKOB REYMANN verriet ihn, darauf drang DIVON in die Scheune ein ("Rendez-vous, messieurs!") und versuchte zu schießen, doch der Schuß ging nicht los. Doch dann versuchte er es erneut und traf ZILLY ins Bein. VILLIEZ ergab sich. Die CHASSEURS schrien wütend auf ihn ein und rissen ihm sogar ein Achselstück ab. Darauf maßregelte er den CHASSEUR:
"Pourquoi m'insultez vous? Je suis soldat comme vous et de plus officier. Vous me devez le respect, saluez!"
Sofort ließ der Franzose ab und grüßte. CHABOT, der hinzukam, beendete das unwürdige Schauspiel!
Auch WINSLOE wurde schlecht behandelt. Mit seinen Kräften am Ende übergab er seinen Säbel. Dann fiel er VON WECHMAR in die Arme.
Das Gefecht im SCHIRLENHOF hatte gerade einmal 30 min. gedauert. Es folgte der Abtransport der Gefangenen nach NIEDERBRONN. Dabei kam es zu Ausschreitungen der Bauern gegen die Deutschen. VON VILLIEZ bat GENERAL DE BERNIS, diese zu entfernen.
In REICHSHOFEN spuckte eine Frau aus dem Fenster auf die Deutschen!
In NIEDERBRONN forderten einige Zivilisten sogar, die Preussen zu erschießen!
LEUTNANT WINSLOE erlag seinen schweren Verletzungen. Er war der erste Tote des Krieges 1870/71 auf deutscher Seite. Zwei Gedenksteine erinnern an ihn.
Die Flucht der DRAGONER DIEHM und WITTMANN endete mit Gefangennahme.
GRAF ZEPPELIN konnte über die Grenze entkommen (doch dies ist eine andere Geschiche).-

E.
GRAF ZEPPELINS RITT: TEIL 7

 "MANN GEGEN MANN!"

Zu Fuß griffen nun die Franzosen mit ihren CHASSEPOTGEWEHREN und Säbeln an. VON WECHMAR und WINSLOE attackierten im Gegenzug CHARPENTIER. OBERLEUTNANT DE CHABOT erhielt  einen Streifschuß von ZEPPELIN, der aus dem Fenster schoß. CHABOT (der seinem Kameraden helfen wollte) griff dennoch  an und zielte auf WINSLOE. Dieser schoß zuerst, verfehlte aber. Darauf schoß CHABOT  und traf WINSLOE in die Brust, doch ein Bündel Briefe hielt den Schuß auf!
CHABOT forderte WINSLOE auf, sich zu ergeben, doch der dachte nicht daran und feuerte. WINSLOES zweiter Schuß ging ebenfalls daneben, da  sich das Pferd von CHABOT zur Seite bewegte. CHABOT schoß wieder und traf WINSLOE in den Unterleib! Dieser schleppte sich in die Scheune. CHABOT schoß nun auf VON WECHMAR, verfehlte aber. Dieser erhielt einen Säbelhieb! KRAUS wurde gleich zweimal getroffen. VILLIEZ zog sich ins Haus zurück und lief eine Treppe hoch. Dabei wurde er von CHARPENTIER verfolgt, der mit dem Säbel nach ihm schlug. Darauf zielte VILLIEZ auf den Franzosen, doch seine Pistole war leer. Da erhielt er einen Streifschuß von einem anderen Franzosen. Schnell zog ihn ZEPPELIN in den Hausflur ("Kommen Sie rasch, Sie bluten ja!").
Da rief CHABOT: "Tous chasseurs tout de suite à cheval!"

E.


GRAF ZEPPELINS RITT: TEIL 6: "HERAUS, HERAUS, DER FEIND!"

Nach diesem Ruf gab der DRAGONER KRAUS, der gerade auf der Straße Wache schob, zwei Schüsse auf die CHASSEURS ab.
Dadurch wurden alle in der Wirtsstube des SCHIRLENHOFES alarmiert. VON VILLIEZ stürzte sogar auf die Straße und feuerte. Dann machten die CHASSEURS kehrt und DE CHABOT kam mit der Masse der Franzosen von der anderen Seite. Die Deutschen saßen in der Falle!
Sechs Franzosen (DE CHABOT, CHARPENTIER, DIVON, BEAUSOLEIL, DESMETTRE und RABAT) drangen, wild um sich schießend, in den Hof ein. Die Deutschen feuerten darauf aus dem Wirtshaus und aus der Scheune. Da kam ein gew. PAGNIER angeritten. VILLIEZ zielte, PAGNIER fiel tödlich getroffen vom Pferd (es ist umstritten, von wem die tödliche Kugel kam!).
DE CHABOT befahl: "Pieds à terre, en avant!"

E.

Mittwoch, 15. August 2012

NEUZEITLICHE FECHTFILME




Die drei Musketiere


Der Mann in der Eisernen Maske


Gegen alle Flaggen


Fluch der Karibik

Fechtsequenzen im Film kommen nicht nur in Ritterfilmen vor, sondern auch in Mantel- und Degenfilmen und in Piratenfilmen. Diese Filme umfassen die Epoche der Frühen Neuzeit bis maximal in das 19. Jhd., als Feuerwaffen endgültig die Oberhoheit erhielten.
Mantel- und Degenfilme sowie Piratenfilme fallen unter die Rubrik der Abenteuerfilme.
Es gibt sie seit dem Beginn des Filmes. Piratenfilme waren aber später "in" und erlebten einen Einbruch in den späten 60er-Jahren. Sie kamen erst mit der Jahrtausendwende richtig zurück.

Grundlage der Mantel- und Degenfilme sind oft Historische Romane aus dem 19. Jhd. Besonders bekannt sind die Musketierfilme, die sich auf Vorlagen von Alexandre Dumas berufen und im absolutistischen Frankreich oder angrenzenden Ländern spielen. Zorro-Filme berufen sich dagegen auf eine Hefte-Reihe aus dem frühen 20. Jhd. von Johnston McCulley und handeln im frühen 19. Jhd.
Während die meisten Mantel- und Degenfilme in Europa spielen, spielen die Filme um die Gestalt des Zorro im mexikanischen Kalifornien des frühen 19. Jhd.s (Zorro bedeutet Fuchs).

Piratenfilme befassen sich gemäss ihres Namens mit Piraten oder Freibeutern, Bukanieren, Korsaren.
Die Begriffe unterscheiden sich bzgl. des Besitzverhältnisses am Schiff.
Die Filme thematisieren historische oder fiktive Fälle meist von der frühen Neuzeit bis ins 19. Jhd.
Der "Peak" (Höhepunkt) des Filmschaffens soll das Jahr 1953 gewesen sein. Held dieser Jahre war Errol Flynn. Auf jeden Fall liess die Begeisterung für dieses Genre ähnlich wie bei den Sandalenfilmen in den späten 60er-Jahren deutlich nach, erlebte aber genauso wie diese nach der Jahrtausendwende eine Renaissance. Entscheidend dafür war der Film "Fluch der Karibik" (Pirates of the Caribbean) von 2003, der in den Folgejahren mehrere Fortsetzungen erfuhr.


Fanfan la Tulipe                                              1907
Unter Piratenflagge (Captain Blood)                USA 1935
Im Zeichen des Zorro (Mark of Zorro)            USA 1940

Der Herr der sieben Meere                             USA 1940
(The Sea Hawk)

Die drei Musketiere (The Three Musqueteers) USA 1948
Scaramouche (- Der galante Marquis)             USA 1952
Gegen alle Flaggen (Against All Flags)             USA 1952

Der schwarze Seeteufel
(Gordon, il pirata nero)                                    USA 1961

Die schwarze Tulpe (La tulipe noir)                  F/I/E 1964
Musketier mit Hieb und Stich                           F/I/R 1970
(Les mariés de l'an deux)
Die drei Musketiere (The three Musqueteers)  USA/GB 1973
Zorro                                                              F 1975
Der Mann mit der Eisernen Maske                  GB/USA 1977
Der Mann in der Eisernen Maske                    USA/GB/F 1998
(The Man in the Iron Mask)
Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro)     USA/D 1998
Fluch der Karibik                                           USA 2003
Die Legende des Zorro (The Legend of Zorro)USA 2005
12 Meter ohne Kopf                                       D 2009 (Satire auf Störtebecker)