Mittwoch, 18. September 2013

BUCHEMPFEHLUNG: HAMMOND INNES: DIE KONQUISTADOREN, HEYNE-BUCH, MÜNCHEN 1978.
Leseprobe: Kapitel "VORSPIEL ZUR EROBERUNG":
"Am 10. Februar 1519 brach CORTEZ nach jenem Lande auf, das später NEUSPANIEN heißen sollte. Er war jetzt dreiunddreißig und hatte fünfzehn Jahre, fast die Hälfte seines Lebens, in Westindien verbracht. Er war Schreiber, Staatssekretär und Schatzmeister von VELAZQUEZ gewesen...In SANTO DOMINGO, der Hauptstadt von HISPANIOLA, erfuhr man alles, was in der NEUEN WELT vorging. Nachdem PINZÓN und SOLIS 1508/ 9 auf der Suche nach einem Übergang nach Asien die Küsten von YUKATAN und HONDURAS bis BRASILIEN befahren hatten, unternahmen OJEDA und NICUESA 1509-1511 ihre unseligen Versuche, sich auf dem Festland zwischen VENEZUELA und HONDURAS anzusiedeln. Dies führte schließlich zur Gründung einer Kolonie in DARIÉN durch BALBOA und PIZARRO. Inzwischen war JAMAIKA unterworfen worden, und VELAZQUEZ hatte sich, begleitet von CORTEZ, in KUBA niedergelassen. 1513 entdeckte PONCE DE LEÓN, durch zwei kampfreiche Jahre in PUERTO RICO ein kranker Mann, nach langer Irrfahrt auf der sinnlosen Suche nach irgendeinem sagenhaften Jungbrunnen durch Zufall FLORIDA. Das erregendste Ereignis aber war im September des gleichen Jahres die Entdeckung des PAZIFIKS durch BALBOA."
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COVER, RÜCKSEITE: "HAMMOND INNES, Bestsellerautor zahlreiche Romane und Sachbücher, zeichnet in dem vorliegenden Buch eine der großartigsten und zugleich blutigsten Episoden der Geschichte nach: die grausame Unterwerfung MEXIKOS und PERUS durch spanische KONQUISTADOREN. Auf den Spuren dieser verwegenen Männer führt INNES den Leser zunächst in die ESTREMADURA, jenes rauhe spanische Hochland, das die Heimat so vieler tollkühner Eroberer war, dann über die Gebirge und durch die Wüsten der NEUEN WELT und schließlich auf jenen Seeweg im SÜDPAZIFIK, den PIZARRO auf seinen Entdeckungsreisen erschlossen hatte.
So entstand ein Werk, das bei aller historischer Genauigkeit die Lebendigkeit und Spannung eines großen Abenteuer-Romans besitzt."
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Bei KONQUISTADOREN denke ich immer an den WERNER-HERZOG-FILM "AGUIRRE, DER ZORN GOTTES" (ein großangelegtes Scheitern), genial besetzt mit KLAUS KINSKI in der Rolle des DON LOPE DE AGUIRRE. So weit ich weiß, hielt sich KINSKI in dieser Zeit allen Ernstes für AGUIRRE. Ich sah den Film das erste Mal als Teenager in den 70-ern, dann in den folgenden Jahren immer wieder. Er hat mein Bild von der spanischen Eroberung und der Konquistadoren entschieden geprägt. Ich war natürlich immer auf Seiten der Spanier!
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Hier noch eine "lustige Szene":
"Bei ihrer Abreise von VERA CRUZ nahmen die Spanier die acht Mädchen mit. Die Schönste, auf den Namen Francisca getauft, gab CORTEZ wieder seinem Freund PUERTOCARRERO. Er selber hatte eine Nichte des dicken Kaziken bekommen, die ausnehmend häßlich war. Vielleicht war es ein schlechter Witz, daß man ihr den Taufnamen CATALINA gab. Für einen Mann, der als Weiberheld bekannt war, zeigte CORTEZ merkwürdig wenig Interesse für indianische Mädchen."
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Von häßlichen Nichten dicker Kaziken sollte man als Ästhet lieber die Finger lassen.
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Euer Aguirre

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