Donnerstag, 27. September 2012

EWIGE WAHRHEITEN 4: ES SPRICHT: ARTHUR SCHOPENHAUER (15 edle Zitate)

1.)...ich strebe nichts an, als die Wahreit, und schreibe, wie die Alten schrieben, in der alleinigen Absicht, meine Gedanken der Aufbewahrung zu übergeben, damit sie einst Denen (sic!) zu Gute kommen, die ihnen nachzudenken und sie zu schätzen verstehen.
(Sehr löblich!)
2.) Das Wesen der Dinge vor oder jenseits der Welt und folglich jenseits des Willens, steht keinem Forschen offen; weil die Erkenntnis überhaupt selbst nur Phänomen ist, daher nur in der Welt stattfindet, wie die Welt nur in ihr.
(Jedes Transzendieren ist daher illegitim und philosophisch unsauber. Schönen Gruß an alle selbsternannten Apostel, Gurus und Spintisierer.)
3.) Man kann, nach allen meinen Auseinandersetzungen, noch fragen, woraus denn dieser Wille, welcher frei ist, sich zu bejahen, wovon die Erscheinung der Welt, oder zu verneinen, wovon wir die Erscheinung nicht kennen, entsprungen sei? welches die jenseits aller Erfahrung liegende FATALITÄT sei, welche ihn in die höchste mißliche Alternative, als eine WELT, in der LEIDEN und TOD herrscht, zu erscheinen, oder aber sein eigenstes Wesen zu verneinen, versetzt habe? oder auch, was ihn vermocht haben möge, die unendlich vorzuziehende Ruhe des seligen Nichts zu verlassen?...woher überhaupt der große Mißton, der diese Welt durchdringt?
(Viele Fragen! Wieso trat der Wille in die Welt? Wieso konnte er so irren?)
4.) Auf alle solche Fragen wäre zunächst zu antworten, daß der Ausdruck der allgemeinsten und durchgängigsten Form unseres Intellekts der SATZ VOM GRUNDE ist, daß aber dieser eben deshalb nur auf die ERSCHEINUNG, NICHT AUF DAS WESEN AN SICH DER DINGE Anwendung findet: auf ihm  allein aber beruht alles Woher und Warum. In Folge der KANTISCHEN PHILOSOPHIE ist er nicht mehr eine aeterna veritas, sondern bloß die Form, d.i. Funktion unseres Intellekts...
(Im Ansich gibt es keine Kausalität! Ende!)
5.) Denn die Erkennbarkeit überhaupt, mit ihrer wesentlichsten, daher stets notwendigen Form von SUBJEKT und OBJEKT, gehört bloß der Erscheinung an, NICHT DEN WESEN AN SICH DER DINGE. Wo Erkenntnis, mithin Vorstellung ist, da ist auch Erscheinung...
(Keine Erkennbarkeit im Ansich! Pech für Jenseitsforscher.)
6.) Der Normalmensch ist in den Strudel und Tumult des Lebens, dem er durch seinen Willen angehört, eingesenkt...Dem Genie hingegen, dessen Intellekt vom Willen, also von der Person, abgelöst ist, bedeckt das diese  Betreffende nicht die Welt und die Dinge selbst.
(Versunken in Alltagstrivialitäten!)
7.) Im Einzelnen stets das Allgemeine zu sehen, ist gerade der Grundzug des Genies; während der Normalmensch im Einzelnen auch nur das Einzelne als solches erkennt, da es nur als solches der Wirklichkeit angehört, welche allein für ihn Interesse, d.h. Beziehung zu seinem Willen hat.
(Unfähig zur Abstraktion!)
8.) Das Genie lebt wesentlich einsam. Es ist zu selten, als daß es leicht auf seines Gleichen treffen könnte, und zu verschieden von den Übrigen, um ihr Geselle zu sein. Bei ihnen ist das Wollen, bei ihm das Erkennen das Vorwaltende: daher sind ihre Freuden nicht seine, seine nicht ihre.
(Der "maior pars" ist nicht erkenntnisverfolgend. Als Ersatz für mangelndes Denken fungiert bei diesem ständiges Wollen (meist trivialer Dinge wie Autos, Schmuck, Mode, Häuser und dergl. Plunder).
9.) Denn wahrhaft eine mißliche Lage ist die unsrige! eine Spanne Zeit zu leben, voll Mühe, Not, Angst und Schmerz, ohne im Mindesten (sic) zu wissen, woher, wohin und wozu, und dabei nun noch die Pfaffen aller Farben, mit ihren respektiven Offenbarungen über die Sache, nebst Drohungen gegen Ungläubige.
(No party, Freunde!)
10.) Das glücklichste Los, was dem Genie werden kann, ist ENTBINDUNG VOM TUN UND LASSEN., als welches nicht sein Element ist, und freie Muße zu seinem Schaffen.-
(Endlich bin ich alles los!)
11.) In der Einsamkeit, als wo Jeder (sic) auf sich selbst zurückgewiesen wird, da zeigt sich, was er an sich selber hat...Daher ist es wahr was SENECA sagt: omnis stultitia laborat fastidio sui (ep. 9); wie auch JESUS SIRACHS Ausspruch: 'des Narren Leben ist ärger, denn der Tod.' Demgemäß wird man im Ganzen finden, daß Jeder in dem Maße gesellig ist, wie er geistig arm und überhaupt gemein ist. Denn man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit. Die geselligsten aller Menschen sollen die Neger sein.
(Man denke nur an das ganze Geschnattere, das man überall hören muß! Vox populi, vox Rindvieh!))
12.) Überhaupt kann Jeder im vollkommensten Einklang nur mit sich selbst stehn...
(So bin ich meistens völlig meiner Meinung!)
13.) Alle Lumpe sind gesellig, zum Erbarmen: daß hingegen ein Mensch edlerer Art sei, zeigt sich zunächst daran, daß er kein Wohlgefallen an den Übrigen hat, sondern mehr und mehr die Einsamkeit ihrer Gesellschaft vorzieht...
(Gemeinschaft macht immer gemein!)
14.) Immer kommt es darauf an, was Einer sei und demnach an sich selber habe: denn seine Individualität begleitet ihn stets und überall...
15.) Das Bewußtsein der Tiere ist eine bloße Sukzession von Gegenwarten...hingegen Zukunft und Vergangenheit, welche die meisten Ursachen unserer Leiden enthalten, sind weit ausgedehnt, und zu ihrem wirklichen Inhalt kommt noch der bloß mögliche, wodurch dem Wunsch und der Furcht sich ein unabsehbares Feld öffnet: von diesen hingegen ungestört genießen die Tiere jede auch nur erträgliche Gegenwart ruhig und heiter. Sehr beschränkte Menschen mögen ihnen hierin nahe kommen...So ist denn das Leben des Tieres eine fortgesetzte Gegenwart. Es lebt dahin ohne Besinnung und geht stets ganz in der Gegenwart auf: selbst der große Haufen der Menschen lebt mit sehr geringer Besinnung.
(Unhistorische Menschen leben auch nur im Jetzt!)
---
E.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen