Samstag, 29. September 2012

THEO LÖBSACK: DIE FLUCHT DER MILCHSTRASSEN
(Letzte Geheimnisse unserer Welt)

Vorwort:
"Was ist ein Geheimnis? Als Kinder wußten wir es noch. Da verbarg es sich in dem alten Schrank im Dämmerlicht des Dachbodens, wo Spinngewebe hingen und die Sonnenstrahlen den Staub in der stillen Luft sichtbar machten. (...)"
(ein schönes Bild!)
Kap. 1. äußert der Autor einige interessante Gedanken über das Phänomen ZEIT:
1.) das Zeitbewußtsein=die "durchgängige Form aller Erlebnisse im Bewußtseinsstrom"
2.) sie sei ein Nichts und stehe sogar still; nur die materiellen Dinge (Natur; Welt) veränderten sich!
3.) Zeit="eine Hilfskonstruktion"
4.) sie dient nur "zur Einteilung des Geschehensflusses"
5.) sie ist nur "Mittel, Ordnung in die Flucht der Erscheinungen zu bringen"
6.) sie "sei der Kunstgriff, mit dessen Hilfe es gelingt, den Ablauf aufeinanderfolgender Geschehnisse deutlich zu machen"
7.) erst mit drei Jahren "wachse den Kindern die Zeitdimension zu"
8.) mit 7 "entwickelt sich das Vermögen, zwischen Gleichzeitigkeit und Aufeinanderfolge zu unterscheiden, also die Zeitfolge auf Grund logischer Verknüpfungen zu begreifen."
9.) HERAKLIT: Wir steigen nicht zweimal in denselben Fluß (s. auch KRATYLOS)
(Wir können aber zweimal in dieselbe Badewanne steigen! Ist meines Wissens nicht verboten.)
(...)
(Die Zeit also eine Illusion? Sehr wahrscheinlich wird der Zeitsinn post mortem aufhören. Schon im Traum ist er weniger ausgeprägt!)
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Anmerkung: Vielleicht fliehen ja die Milchstraßen vor uns, weil sie sich vor uns grausen. Wenn ich eine Milchstraße wäre, ich würde mich so verhalten.
Weiteres Buch des Autors: Der Mensch: Fehlschlag der Natur! (Da bin ich ganz sicher!)
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E.

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