Donnerstag, 29. November 2012

ISAAC ASIMOV SPRICHT:

Es gibt niemand, der nichts weiß.

Ich spreche:...aber viele, die nicht viel wissen. (Das macht aber nichts.)
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E.


Mittwoch, 28. November 2012

CHARLES BELLAMY REDET KLARTEXT:

BELLAMY "war vielleicht der schillerndste Vertreter des Anarchismus von New Providence" (D. Mitchell).
Zusammen mit VANE hatte er aus einem versenkten Schiff einen Schatz geraubt.
Einem Kapitän, der sich weigerte, Pirat zu werden, hielt er folgende fromme Ansprache:

"Verdammte Schweinerei...du bist ein kriecherischer kleiner Hund, denn das sind alle, die sich den Gesetzen unterwerfen, die von reichen Männern zu ihrem eigenen Schutz gemacht wurden; denn diese feigen Hundesöhne haben nicht den Mut, das, was sie durch ihre Schurkereien erworben haben, anders zu verteidigen...Uns verleumden sie, die Schurken, und dabei gibt es nur diesen Unterschied: Sie berauben die Armen unter dem Schutz des Gesetzes, und wir plündern die Reichen unter dm Schutz unserer Tapferkeit. Solltest du dich nicht lieber uns anschließen, anstatt diesen Lumpen in den Arsch zu kriechen und für sie zu arbeiten? Ich bin ein freier Fürst, und ich habe das gleiche Recht, gegen die ganze Welt in den Krieg zu ziehen, wie derjenige, der hundert Segelschiffe übers Meer fahren läßt...Aber mit solchen winselnden Hundesöhnen läßt sich ja nicht vernünftig reden, die es zulassen, daß ihre Vorgesetzten sie nach Belieben auf Deck herumstoßen, und die in Glaubenssachen auf einen zuhälterischen Pfarrer hören, auf einen Narren, der selbst weder tut noch glaubt, was er den dickschädeligen Narren in seinen Predigten verzapft."
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Ganz meiner Meinung, MR. BELLAMY (ich hätte es nicht schöner sagen können!).
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E.

Samstag, 24. November 2012

BLACKBEARD
aka EDWARD TEACH

* ca. 1680 - 1718

Edward Teach oder Thatch war einer der bekanntesten englischen Piraten im karibischen Raum.




File:Pirate Flag of Blackbeard (Edward Teach).svg

Freitag, 23. November 2012

10.) OLD SCHOPENHAUER MELDET SICH ZURÜCK: 15 elementare und nicht weniger fundamentale Statements über die LETZTEN DINGE!

1.) Alle zu hassen, ist viel zu anstrengend:
"Und andrerseits, wenn man alle erbärmlichen Wichte hassen wollte, da hätte man viel zu tun..."
2.) "Was für ein Neuling ist doch der, welcher wähnt, Geist und Verstand zu zeigen wäre ein Mittel, sich in Gesellschaft beliebt zu machen!"
Die Blöden mögen halt keine Intellektuellen. Beide sind so eine Art natürlicher Feinde!
3.) Weiber 1:
"Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt: in diesem Triebe nämlich steckt seine ganze Schönheit."
Das habe nicht ich gesagt! Schopenhauer, seines Zeichens praktizierender Weiberfeind, war ein Mensch des 19. Jahrhunderts. Außerdem hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Er mußte nämlich einer Frau eine lebenslängliche Rente bezahlen. Diese war ihm mit einer Freundin auf die Bude gerückt, und Schopenhauer hatte sie gestoßen, so daß diese hinfiel und sich verletzte. Die Frauen haben übrigens heute längere Beine!
Die Männer kommen allerdings bei diesem Zitat auch nicht gut weg, wie bei old Schopi niemand gut wegkommt.
4.) Weiber 2: "Daß das Weib, seiner Natur nach, zum Gehorchen bestimmt sei, gibt sich daran zu erkennen, daß eine jede, welche in die ihr naturwidrige Lage gänzlicher Unabhängigkeit versetzt wird, alsbald sich irgend einem Manne anschließt, von dem sie sich lenken und beherrschen läßt; weil sie eines Herrn bedarf. Ist sie jung, so ist es ein Liebhaber; ist sie alt, ein Beichtvater."
Das stimmt natürlich heute nur noch bedingt. Dennoch gibt es immer noch genug Frauen, die einen Ernährer suchen oder das Wunder vom Mann erwarten.
5.) Jetzt wird's finster:
"Als Zweck unsers Daseins ist in der Tat nichts anders anzugeben, als die Erkenntnis, daß wir besser nicht da wären. Dies aber ist die wichtigste aller Wahrheiten..."
Bei aller Skepsis wurde old Schopi dennoch very old!
6.) "In der christlichen Religion ist das Dasein Gottes eine ausgemachte Sache und über alle Untersuchungen erhaben. (...) Die Philosophie hingegen ist eine Wissenschaft und hat als solche keine Glaubensartikel..."
Am besten man glaubt überhaupt nichts, was man so erzählt bekommt.
7.) "...denn ein theoretisches Dogma, welches mitunter sich herausnimmt, jeden, der es nicht gelten läßt, zum Schurken zu stempeln, verdiente doch wohl, daß man ihm ein Mal ordentlich auf den Zahn fühlte."
Dogmen sind Mist!
8.) Über Gottesbeweise:
"Ja, gegen dieselben haben, von dem an, die Philosophieprofessoren äußerst vornehm getan, sogar eine entschiedene Verachtung dagegen an den Tag gelegt: weil nämlich die Sache sich so ganz von selbst verstände, daß es lächerlich sei, sie erst beweisen zu wollen. Ei, ei, ei! hätte man doch das früher gewußt! Dann würde man sich nicht Jahrhunderte lang um solche Beweise abgemüht haben, und KANT hätte nicht nötig gehabt, dieselben mit dem ganzen Gewicht der Vernunftkritik zu zermalmen."
Nur gut, daß man in der Religion nix zu beweisen braucht!
9.) "Aber Optimismus ist, in den Religionen, wie in der Philosophie, ein Grundirrtum, der aller Wahrheit den Weg vertritt."
Zum Optimismus in der Philosophie: siehe VOLTAIRE: CANDIDE! (sotospeak ein ANTI-LEIBNIZ)
( In eigener Sache: Daß Frömmler oft optimistisch sind, ist allgemein bekannt. Mich wundert nur, warum viele von denen so verkniffen gucken.
 Ich habe einmal ein religiöses Event über mich ergehen lassen müssen, wo süßliche Liedchen vorgeträllert wurden, sozusagen ein kleiner Vorgeschmack auf das Paradies! Eines dieser Machwerke enthielt die Zeile: "...mögen doch die Menschen jung und alt-zu einem frohen Schaffen sich erheben".
Ich für meine Person erhebe mich ganz und gar nicht gern und schon gar nicht froh aus dem Bett (und schon gar nicht zu einem frohen Schaffen!). Außerdem liegt mir von Natur aus jede Form banausischer Arbeit äußerst fern, da ich, wenn überhaupt, ein "Arbeiter der Stirn" bin.
In einem weiteren optimistischen Liedchen kommt die Zeile vor: "Danke für meine Arbeitsstelle..."
Muß man dazu noch mehr sagen?)
10.) "Der innerste Kern und Geist des Christentums ist mit dem des Brahmanismus und Buddhaismus der selbe: sämtlich lehren sie eine schwere Verschuldung des Menschengeschlechts durch sein Dasein selbst..."
Der Christenmensch ist immer sündig-und das rund um die Uhr! "Poenitentiam agite" (kann ich da bloß sagen). Diese Meinung ist anscheinend auch einer der Protagonisten in ECOS "Name der Rose". Er sagt nämlich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit sowie zu jeder Uhrzeit: "Poenitentiam agite!
11.) "Wenn man im Herbst die kleine Welt der Insekten betrachtet und sieht, wie das eine sich sein Bett bereitet, um zu schlafen, den langen, erstarrenden Winterschlaf; das andere sich einspinnt, um als Puppe zu überwintern und einst, im Frühling, verjüngt und vervollkommnet zu erwachen...so ist dies die große Unsterblichkeitslehre der Natur, welche uns beibringen möchte, daß zwischen Schlaf und Tod kein radikaler Unterschied ist, sondern der eine so wenig wie der andere das Dasein gefährdet."
Das Leben an sich scheint unsterblich zu sein, das individuelle hingegen nicht.
12.) "Je deutlicher einer sich der Hinfälligkeit, Nichtigkeit und traumartigen Beschaffenheit aller Dinge bewußt wird, desto deutlicher wird er sich auch der Ewigkeit seines eigenen innern Wesens bewußt; weil doch eigentlich nur im Gegensatz zu diesem jene Beschaffenheit der Dinge erkannt wird, wie man den raschen Lauf seines Schiffs nur nach dem festen Ufer sehend wahrnimmt, nicht wenn man in das Schiff selbst sieht."
Quod demonstrandum esset!
13.) "Bin ich allererst bei meiner Geburt  aus nichts geworden und geschaffen; so ist die höchste Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß ich im Tode wieder zu nichts werde. Unendliche Dinge 'a parte post' und nichts 'a parte ante' gehen nicht zusammen. Nur was selbst ursprünglich, ewig, ungeschaffen ist, kann unzerstörbar sein."
Der Rest ist frommes Wunschdenken, ihr lieben Leute. Zu glauben, man existiere post mortem ewig, ist eine besondere Form der Selbstüberschätzung, befürchte ich.-
14.) "nach deinem Tod wirst du sein, was du vor deiner Geburt warst."
Toll, kann es kaum erwarten!
15.) "was immer du nach deinem Tode sein wirst-und wäre es nichts,-wird dir alsdann ebenso natürlich und angemessen sein, wie es dir jetzt dein individuelles, organisches Dasein ist: also hättest du höchstens den Augenblick des Übergangs zu fürchten."
-Natura duce numquam errabis.-
-Don't fear the reaper! (Blue Oyster Cult,  amerikanische Rockband).
-Keiner weiß am Morgen, was der Abend bringt.
-Noch ist nicht aller Tage Abend.
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E.

Donnerstag, 22. November 2012

DER BESSERE ENTSCHLUSS: GENERAL DER WEHRMACHT RUDOLF SCHMIDT (in einem Gespräch mit ERWIN ROMMEL über den Panzerkrieg):
"Es gibt immer zwei Entschlüsse; der kühnere ist immer der richtigere."
Zitiert nach: WILL BERTHOLD: INFERNO-DIE ERSTEN BLITZSIEGE (lesenswert!)
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E.

Sonntag, 18. November 2012

BARTHOLOMEW SHARP: 400 Silberbarren im Eimer!

oder: Ich bin völlig unschuldig!

Heute wollen wir BARTHOLOMEW SHARP gedenken. In seiner "beruflichen" Laufbahn hatte er ein wenig Pech. Er wurde nämlich zweimal als Kapitän abgesägt. Da es wohl keinen besseren Mann gab, wählte man ihn immer wieder. Als er die SANTA ROSARIO kaperte, fielen ihm 400 Barren Silber in die Hände. Da er diese versehentlich für Zinn hielt, warf man sie über Bord. Wie man erzählte, interessierte sich SHARP sowieso viel mehr für den Brandy (620 Krüge-Prost!) und eine Frau, die zur Beute gehörten.
1682 befand er sich nach langer Abwesenheit wieder in seiner geliebten KARIBIK. SHARP hatte vorher das KAP HORN umsegelt, was für seine seemännischen Kenntnisse spricht! Dort angekommen, wurde es allerdings ein wenig ungemütlich für ihn: Von BARBADOS wurde er von einer Fregatte der Kriegsflotte verjagt, und der Gouverneur von ANTIGUA verweigerte ihm auch die Einreise, was nicht sehr nett von ihm war. Schließlich landete er auf NEVIS. Von dort aus ging er nach MERRY OLD ENGLAND.
SHARP schreibt in seinem Tagebuch, daß er auf der SANTA ROSARIO ein wertvolles Manuskript gefunden habe, in dem u.a. Landeplätze und Häfen verzeichnet seien. Auch sei darin beschrieben, wie man ein Schiff in den jeweiligen Hafen steuern könne.
In LONDON wird er "aus Mangel an Beweisen" freigesprochen! (In Wirklichkeit, weil er dem König eine Kopie der Karte vermacht hatte.) Er wird sogar zum Kommandeur einer Schaluppe gemacht, um in der Karibik "Indianer und Piraten zu jagen". (Toller Job!)
Zwei weitere Gerichtsverfahren gegen ihn führten ebenfalls nichts bzw. zum Freispruch. Wie man sieht, war Sharp ein  Engel der reinen Unschuld! Der Gouverneur von NEVIS hatte übrigens an seinen Raubzügen kräftig mitverdient. Von irgendwas muß man ja leben! Später wurde SHARP "Gouverneur" der Insel ANGUILLA, wo er eifrig Kaperbriefe an seine alten Kumpel verkaufte. SHARP scheint nicht ohne Humor gewesen zu sein: Er zündete sich nämlich mit Haftbefehlen, die gegen ihn ausgestellt waren, die Pfeife an.
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Quelle: DAVID MITCHELL: PIRATEN.
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E.

Mittwoch, 7. November 2012

THE CAPTAIN SPEAKING:

"Look, Jim, how my fingers fidges", he continued, in the pleading tone. "I can't keep 'em still, not I. I haven't had a drop this blessed day. That doctor's a fool, I tell you. If I don't have a drain o' rum, Jim, I'll have the horrors; I seen some on 'em already. I seen OLD FLINT in the corner there, behind you; as plain as print, I seen him; and if I get the horrors, I'm a man that has lived rough...I was first mate, I was OLD FLINT'S first mate, and I'm the on'y one as knows the place."
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ROBERT LOUIS STEVENSON: TREASURE ISLAND, Chapter III (the black spot).-
E.
EDWARD DAVIS

oder: Ich muß kurz mal etwas Geld holen!

Berufliche Tätigkeit:
a) Kapern von spanischen Schiffen
Zeit: zwischen 1680 und 1688 (also verjährt!)
b) Plündern von span. Häfen.
Operationsbasis und Stützpunkt: JAMAIKA.
 DAVIS war BUKANIER. Sein Schiff war die BATCHELOR'S DELIGHT. Er lebte als reicher Mann auf JAMAIKA (wo es den guten Rum gibt) in Ruhe und Behaglichkeit (würde mir auch gefallen!). Angeblich hatte er einen Goldschatz auf der KOKOS-INSEL (ISLAS DE COCOS) versteckt. DAVIS soll auch die OSTERINSELN entdeckt haben!
Immer wenn er pleite war, begab er sich auf eine geheimnisvolle Seereise, von der er mit Geld zurückkam. Vermutlich hatte er jedesmal Geld aus seinem Schatzversteck abgeholt, sozusagen von seiner "Privatbank". Es scheint, daß DAVIS wenig Vertrauen in "richtige" Banken hatte, was nachvollziehbar ist.
1702 verschwand er spurlos und ward nicht mehr gesehen! Einfach weg!
(Entweder tot oder verschwunden bzw. für alle Zeiten untergetaucht; letzteres würde mir auch gefallen!)
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LIT:
Hartmund Roder (Hg.): Piraten, die Herren der Sieben Meere. Bremen, 2000.
Marcus Rediker: Villains of all Nations. Atlantic Pirates in the Golden Age. Boston, 2004.
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Capt'n E.

Montag, 5. November 2012

"UNSEREM VERTRAUENSWÜRDIGEN UND GELIEBTEN CAPTAIN WILLIAM KIDD"
...wurde vom KÖNIG WILHELM 2 Kaperbriefe ausgestellt, die Kidd ermächtigten sowohl französische Schiffe als auch Piratenschiffe anzugreifen. Es konnten natürlich auch französische Piratenschiffe sein.
Von denen gab es ja auch genug.
WILLIAM KIDD wurde wahrscheinlich 1645 in Schottland (Greenock?) geboren. Sein Vater war presbyterianischer Geistlicher. (Schrecklich, da wäre ich auch Pirat geworden). Halleluja!
Gesichert gilt: 1669 bis 1691 kämpfte KIDD in WESTINDIEN als FREIBEUTERKAPITÄN. Kämpfen ist immer gut!- Ein tapferer Mann. Leider meuterte seine Mannschaft. (Mist!) Unter einem gewissen ROBERT CULLIFORD wurden seine Leute zu Piraten. KIDD heiratete erst einmal, und zwar reich! Recht so! Er bekam das Kommando über die ADVENTURE GALLEY und wurde in den Indischen Ozean geschickt. Die Hintermänner waren Minister der britischen Regierung, die a) sich bereichern wollten und b) sich nicht die Hände schmutzig machen wollten. Feine Herren! (Eigentlich wie zu allen Zeiten!)
1696: KIDD weigert sich eine Schaluppe der Kriegflotte ordnungsgemäß zu grüßen. Eine Preßpatrouille nahm ihm daraufhin seine besten Leute weg. In NEW YORK ergänzte er dann seine Mannschaft mit Piraten. Das hätte er besser bleiben lassen, denn diese feinen Gentlemen zwangen ihn, ihren Beuteanteil von 25 auf 40 Prozent zu erhöhen.
Die Reise führte über eine Distanz von 9000 Meilen! Unterwegs starb ein Drittel der Mannschaft an Cholera und Skorbut. Es folgten einige Fehlschläge und Pleiten. Meuterei lag in der Luft! Eine arabische Barke, die KIDD geplündert hatte, verpfiff ihn bei der EAST INDIA COMPANY. Er hätte das arabische Schiff besser zur Hölle geschickt, denn die ADVENTURE GALLEY wurde daraufhin von zwei Portugiesen schwer beschädigt. Als sich KIDD weigerte die LOYAL CAPTAIN zu kapern, gab es einen Streit, in dessen Verlauf KIDD dem Kanonier WILLIAM MOORE einen Eimer auf den Kopf schlug, was MOORE nicht überlebte.
Um der beutegierigen Mannschaft das Maul zu stopfen, wurden 3 kleinere Schiffe gekapert.
1698: KIDD kapert vor der MALABARKÜSTE die QUETTA MERCHANT. Jetzt wurden keine roten Zahlen mehr geschrieben und alle waren happy. Wir gratulieren zu diesem Erfolg! (Der Schiffseigner war übrigens ein Inder, die Ladung gehörte armenischen Händlern, die Mannschaft waren Araber, der Kapitän Engländer mit französischen Papieren. Mein Mitgefühl hält sich somit in Grenzen.)
KIDD verkaufte einen Teil der Ladung und verteilte ihn an seine Leute. Das war ein Fehler! Doch hätte er es nicht getan, sie hätten ihn vermutlich über die Klinge springen lassen. Nette Jungs! Alle vorbestraft!
Dann nahm man  Kurs auf MADAGASKAR (Jeder kennt das Lied: Wir lagen vor Madagaskar...). Die ADVENTURE GALLEY war mittlerweile schwer ramponiert. Dort angekommen, trafen sie auf die MOCHA von Freund CULLIFORD. Doch die Wiedersehensfreude muß nicht groß gewesen sein. CULLIFORD floh an Land. Und KIDDS Leute gingen zu CULLIFORD über. KIDD selbst verschanzte sich in der Kabine.
November 1698: Kurs Karibik. Doch dann ließ man ihn plötzlich fallen. Es ergingen Haftbefehle an  die Gouveneure der englischen Kolonien.
Dann ging alles ganz schnell: KIDD transportiert seinen Schatz auf den ISTHMUS von DARIEN-KIDD sucht Asyl beim Gouverneur von ST. THOMAS, wird aber abgewiesen-in ANTIGUA bekommt er den Rat, die QUETTA MERCHANT aufzugeben-er kauft eine Schaluppe und setzt die QUETTA MERCHANT an der Südostküste von HISPANIOLA auf Grund-er segelt nach LONG ISLAND-dort deponiert er einige Schatzkisten bei seinem alten Kumpel JOHN GARDINER-das meiste davon wird aber später beschlagnahmt-KIDD verhandelt mit BELLOMONT und versucht, seine Unschuld zu beweisen-KIDD wird in Ketten gelegt und in ein kaltes und feuchtes Verlies geworfen-dort muß er die Neujahrspredigt eines Pfaffen namens COTTON MATHER über sich ergehen lassen-Februar 1700: KIDD wird nach London gebracht-dort schmachtet er bis März 1701 im Gefängnis NEWGATE.
In der folgenden Verhandlung blieb er seinen Auftraggebern gegenüber loyal, obwohl man ihm die konfiszierten Schiffspapiere (die ihn entlastet hätten) nicht zurückgab. Das war nicht fein!  Seine Loyalität war zwar sehr edel, aber falsch! Er hätte die Hintermänner besser in die Pfanne gehauen, denn das haben sie mit ihm ja auch gemacht. Verdient hätten sie es gehabt. Und die Opposition hätte bloß darauf gewartet.  (Die meisten verdienen übrigens eh keine Loyalität, und man sollte nur loyal gegenüber einer einzigen Person sein: nämlich gegenüber sich selbst!)-Erst nach 200 Jahren tauchten die Schiffspapiere wieder auf. Ein Forscher hatte sie in einem Archiv entdeckt. A little bit too late!
Am 23. Mai 1701 wurde KIDD in WAPPING gehenkt. Er war sturzbetrunken, wie es sich für einen Piraten gehört. Beim ersten Mal riß der Strick!-Schweinerei das Ganze! Fragt man sich: Wer ist schlimmer? Der Pirat oder die Staatsgewalt?
 Seinen Schatz hat man bisher vergeblich gesucht (Schätzwert angeblich 1 Million Pfund!).
Legenden:
1.) Sein Schiff wurde gesehen, wie es im Nebel über das Wasser gleitet!
2.) Er erscheint Schatzsuchern im Mondlicht mit Entermesser! (Auch nicht schlecht!)
3.) Eine rührende Variante: Ein Seemann mit durchnäßten Kleidern klopft an die Tür eines Farmhauses und fragt nach dem Weg. Er zahlt für Übernachtung mit fremdartigen Goldmünzen! (Vielleicht wird ihm diese Legende am meisten gerecht!)
Meine Meinung: KIDD war ein armes Schwein und ein "Sündenbock" (D.MITCHELL), den schmierige Rechtverdreher und Politiker auf dem Gewissen haben.
QUELLE: DAVID MITCHELL PIRATEN: Geschichte und Abenteuer der Seeräuber auf den Weltmeeren, Wien u.a., 1977, S. 112-118.
Das Buch von MITCHELL kann ich nur wärmstens empfehlen! Es ist für jeden "Piratenfan" ein absolutes Muß! Der Geist von Captain KIDD wird euch erscheinen, wenn ihr es nicht lest!
Es gibt übrigens ein tolles Jugendbuch von RAINER M. SCHRÖDER: DIE LETZTE FAHRT DES CAPTAIN KIDD (Schneider-Buch).---
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CAPTAIN E.