Mittwoch, 21. Mai 2014

BUTCH CASSIDY AND THE WILD BUNCH (AUS UNSERER BELIEBTEN WIE POPULÄREN REIHE: DAS WAREN NOCH MÄNNER): PART 2

BUTCH CASSIDY wurde immer berühmter, je mehr spektakuläre Schandtaten er verübte. Er wurde so etwas wie eine Robin-Hood-Existenz. Bei den einfachen Leuten und armen Siedlern war er äußerst beliebt, da er dies tat, was sie sich nicht trauten, aber liebend gern getan hätten. Für die Unterdrückten schien er daher eine Art Rächer der Entrechteten zu sein, der die Dinge wieder ins rechte Lot bringt.
CASSIDY hatte nie einen "umgelegt". Ganz anders dagegen sein feiner Kumpan HARRY LONGABAUGH. HARRY war deutschstämmig, aus Pennsylvania. Er "guckte" notorisch böse und hatte zudem einen miesen Charakter. In geradezu rührender Weise versuchte er wieder ein guter Bürger zu werden, aber-wie heißt es doch so schön: Gute Vorsätze pflastern den Weg zur Hölle.
Der Erfolg von Raubüberfällen hängt u.a. von schnellen Pferden ab. Dafür war ein gewisser CLEOPHAS DOWD zuständig. Der wollte eigentlich Jesuitenpater werden, doch irgendwas schien bei ihm schiefgelaufen zu sein. Kurz nach seiner Einsegnung ritt er mit einem Rennpferd davon. Über die Soutane hatte er einen Gurt mit zwei Pistolen geschnallt. Gleich in der ersten Nacht seines neuen, "aufregenden" Lebens konnte er seelsorgerisch tätig werden: Er gab in Sausalito einem Mann in christlicher Nächstenliebe die letzte Ölung, den er (allerdings) zuvor getötet hatte.
Um das Jahr 1900 war der Wilde Westen langsam Geschichte. Für Outlaws wurde es in den USA zunehmend ungemütlich. BUTCH CASSDY beschloß daher in Argentinien unterzutauchen. Um die Reisekasse aufzubessern, unternahm die Bande noch zwei weitere Banküberfälle. Nach dem letzten Überfall-das war der in Winnemucca-ließen sie ein nettes Gruppenfoto in Fort Worth machen. Einen Abzug schickten sie dem Bankdirektor als Andenken und Trost. Der schein sich geehrt gefühlt zu haben, denn das Foto hängt noch heute in dem Büro an der Wand.
Herbst 1901: BUTCH begegnet in New York SUNDANCE KID und seinem Liebchen ETTA PLACE, die angeblich Lehrerin in Denver war. Getarnt als JAMES RYAN, MR. und MRS. HARRY A. PLACE besuchte das saubere Trio fleißig kulturelle Veranstaltungen. Man glaubt es kaum, doch SUNDANCE KID war Wagnerianer!
Mit dem Segler SS Soldier Prince fuhren die drei dann nach Buenos Aires. Beim Landverteilungsbüro besorgten sie sich 12 000 Morgen Land in Chubut. Amüsanterweise erkundigten sie sich, ob es in der Gegend Banditen gebe.
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Quelle: BRUCE CHATWIN: IN PATAGONIEN.

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