ZARATHUSTRA, aus der Einsamkeit zurückkehrend, predigt die Lehre vom "ÜBERMENSCHEN". Wie der Mensch den Affen verachtet, so wird dermaleinst der "ÜBERMENSCH" auf den Menschen herabsehen. Doch dazu bedarf es des Bewußtseins eigenen Ungenügens.
"Darum ist das größte Erlebnis des Menschen die Stunde der großen Verachtung, da ihm alles an sich zum Ekel geworden ist."
Der andere Weg führt abwärts zum "LETZTEN MENSCHEN":
"Der letzte Mensch ist klein und niedrig. Ihm fehlt der Schwung, er ist zahlreich; denn je niedriger die Art, um so zahlreicher ist sie. Alles ist Durchschnitt, Masse, nirgends Größe, nirgends Originalität."
Ganz klar, wofür sich die Masse entscheidet:
"Die Menge, der Zarathustra dies gepredigt, entscheidet sich für den letzten Menschen. Das ist ihr Ideal. Zarathustra geht erschüttert in die Einsamkeit..."
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Zarathustra aber wird von der Menge gehaßt, weil er ihre "Herdenideale" zerbricht. Er scheitert heroisch. Doch ist es nicht das größte Lob, von den Falschen gehaßt zu werden?
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Zur Spezies "letzter Mensch" gehören unbedingt einige meiner Nachbarn und ehemalige Mitarbeiter! Da bin ich mir ganz sicher. Die Spezies triff man allenthalben, kaum daß man das Haus verläßt. Man entgeht ihnen nicht. They are everywhere!
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Quelle: HANS WEICHELT: NIETZSCHE, DER PHILOSOPH DES HEROISMUS, Baustein Verlag, Leipzig 1924, S. 46 f.
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