Dienstag, 29. Dezember 2015

HANS C. BLUMENBERG: WANTED

Steckbriefe aus dem Wilden Westen, dtv 933.

WILD BILL HICKOK: THE WILDEST OF THE WILD ONES

Was he that wild as legend tells us? We'll see.---
BILL was what we would call "a strange character" (H. C. BLUMENBERG: WANTED). Six feet tall and an inch, long hair falling on his broad soulders, extravagant and excentric clothing, shaving and bathing himself every day he was of imposing appearance. Bill was in one word a vain dandy, but nontheless likeable and pleasant. His contemporaries gave him the name of  "Wild Bill" and he did all to justify (to do justice to) it.
Harper's Magazine tells us that he sent hundreds of men into the other world. But one must know that G. W. Nichols, a reporter of this magazine, met "Wild Bill" in Springfield, Missouri, where Bill told the naive Nichols of his "heroic deeds", mostly made of pure cloth!
One of those stories is the so-called "Mc Canles Massacre", where Bill allegedly killed 10 men in "heroic fight" all alone. In reality he ambushed Mc Canles and then shooting on his fleeing men.
True is that Bill took part in a "frontier war" between Kansas and Missouri.
After the Civil War Bill participated in missions in the Indian Territory under Gen. Custer. Allegedly, he's supposed to have killed Chief Black Kettle. But killing an Indian without most likely having ever seen him, is even for "Wild Bill" nearly impossible.
 Neverhteless Bill was a good shot and "fast on the draw". He's said to have shot through the throats of chicken from a distance of hundred paces or hitting coins from 50 9 out of 10)!-Poor animals!
In 1871 he became City Marshal in Abilene. Then, Bill was already a famous man, feared for his fastness. A lot of legends exist from that time. The truth is that Bill only killed two men during his time as a Marshal (eight months), one by mistake, the othe one was Phil Coe.
There's one amusing story from his term of office: Once a certain lawyer C. A. Burroughs, who fought alcohol and prostitution (which was besides very unpopular at that time), tried to escape a session twice. Bill brought him back each time, the second time he carried him!
Later Bill joined the "Wild West Circus" of William Frederick Cody, aka known as the ill-famed "Buffalo Bill", a slaughterer of buffalos.
At last, Bill lived on his fame, gambling a lot and probably drinking too much, a shadow of a man. He married a woman, 11 years older than he, a lion-tamer! On August 2nd, 1876, he was shot by Jack Mc Call from behind, while he was gambling. Bill was holding two eights and two aces in his hands. This hand became later known as the "Dead Man's Hand". Asked, why he ambushed Bill, Mc Call replied: I didn't want to commit suicide. Bill died aged 39. Tragically, he suffered from a disease of his eyes known as cataract.
On his headstone, put up by his friend Colorado Charlie, one can read among other words: "Wild Bill J. B. Hickok Killed by the assassin Jack Mc Call...Pard (=partner), we will meet again in the happy hunting grounds to part no more..."---
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Sonntag, 29. November 2015

NIX LOS BEI LINUX? - DER FLUGSIMULATOR FLIGHTGEAR 2.x

Man hört immer wieder, Linux sei zwar ganz nett, könne aber kein MS Office oder kein Photoshop und bei Spielen und Simulatoren sähe es auch mau aus!

Man werfe hier mal einen Blick auf FlightGear:

F-14B in FlightGear (FedoraLinux)


Aber auch bei seriösen Anwendungen ist Linux gut aufgestellt:
3sat zeigte vor kurzem internationale Physiker am Münchener Max-Planck-Institut an einem Linux-Computer!



Donnerstag, 26. November 2015

DIE ZUKUNFT

1.) Sie ist starr festgelegt und vorbestimmt. Dann kann man eh nichts ändern.
2.) Sie ist nur ein "wahrscheinliches Ereignis in der Vielzahl anderer Wahlmöglichkeiten". Diese Position vertritt z. B. Dr. Chet B. Snow.
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Jim Morisson meinte einmal: Future is uncertain, the end is always near.-In den frühen 70ern gab es den Slogan: No future. Das kam daher, daß damals viele "null Bock" hatten.
Mir bekannt ist auch folgender Witz: Was ist schwarz und klopft an die Tür?-Die Zukunft.
Sei dem, wie dem wolle. Wer vorher rechnet, muß zweimal rechnen.
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3.) Der Mathematiker J. W. DUNNE: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind illusionär! (Er wäre es dann auch.)
4.) Je näher wir zum "point of no return" kommen, desto geringer werden die Wahlmöglichkeiten. Ein Geschehen wird dann immer wahrscheinlicher und somit unvermeidlicher. Die Welt besteht demnach aus verwirklichten oder zu verwirklichenden Wahrscheinlichkeiten.
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Quelle: JOHANNES VON BUTTLAR: GOTTES WÜRFEL-SCHICKSAL ODER ZUFALL.
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Freitag, 20. November 2015

FICHTE, JOHANN GOTTLIEB





* 19.05.1762 in Rammenau (Oberlausitz)
+ 29.01.1814 in Berlin 


Johann Gottlieb Fichte war ein deutscher Philosoph. 


Fichte war der Sohn eines Bandwirkers. Er studierte seit 1780 Theologie und dann Philosophie in Jena und später in Leipzig. Im Anschluss war er zum Broterwerb lange Zeit als Hauslehrer tätig, u. a. auch zwei Jahre in Zürich.
Nach der Rückkehr 1791 beschäftigte sich Fichte mit der Philosophie Kants und publizierte 1792 anonym "Versuch einer Kritik aller Offenbarung".
Dieser Text wurde zunächst für die allgemein erwartete Religionskritik Kants gehalten (→ "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft", erschienen 1793) und verschaffte Fichte, als seine Autorschaft bekannt wurde, den ersten literarischen Ruhm. Ihm wurde ein Lehrstuhl für Philosophie in Jena angeboten. 1794 trat Fichte seine Professur an: Seine Schwerpunkte waren Wissenschaftslehre, theoretische Philosophie, Rechts- und Moralphilosophie.
In den Jahren 1798 und '99 entwickelte sich der sog. Atheismusstreit zwischen Friedrich Karl Forberg, Fichte und der herzöglichen Regierung in Weimar. Nach dem Erscheinen der Streitschrift "Atheismusstreit" 1799 wurde Fichte vom Fürstenhof in Weimar zum Rücktritt gezwungen.

Fichte ließ sich nicht beeindrucken und publizierte weiter. 1805 erhielt er einen Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1806 hielt sich Fichte eine Zeit lang in Königsberg, der Geburtsstadt Kants, auf.
1806 löste sich auch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf, was nicht zuletzt durch den Druck Napoleons geschah. In der Folgezeit sollte sich die Überlegenheit des napoleonischen Frankreichs immer mehr als Thema für Politik und Philosophie erweisen. 
Im Winter 1807/08 forderte Fichte in seiner/n "Rede(n) an die Deutsche Nation" eine geistige Erneuerung durch eine allgemeine deutsche Nationalerziehung.
1810 wurde Fichte Dekan der auf Initiative Wilhelm von Humboldts neu gegründeten Universität Berlin (später: Friedrich-Wilhelms-Universität) und 1811/12 ihr erster gewählter Rektor.
Fichte rief weiterhin zum Widerstand gegen die französischen Expansionsbestrebungen auf und forderte ein deutsches Nationalbewusstsein ein. Im Kriegswinter 1813/14 erkrankte er am grassierenden Fleckfieber und starb Anfang 1814 an der Krankheit.



Montag, 16. November 2015

DROGEN: EINE LANGE GESCHICHTE - ALL ON DRUGS?


Wir haben lange überlegt, ob wir auch einen Artikel zum Thema Drogen veröffentlichen sollen. Dieses Thema ist ja bekanntermaßen heikel, allerdings wabern dazu immer wieder seltsame Informationsfetzen durch das Internet. Wir wollen die Sache weder verteufeln noch glorifizieren, sondern nur informieren - auch eingedenk unseres vergangenen Schulunterrichtes (Biologie, Chemie) und der Tatsache, dass wir die Jubiläumsausgabe der Zeitschrift grow! neulich in der Auslage sahen.

Rauschmittel wurden ursprünglich für magische Zwecke und "religiöse" Rituale durch "heilige Männer" (Priester) eingesetzt und waren ein Weg zur Ekstase und Bewußtseinserweiterung. Sie kamen in vielen Kulturen auf diversen Kontinenten vor.

Wir wollen hier nicht genauer auf die chemische Wirkung der Inhaltsstoffe eingehen, obwohl das sicher Stoff für ein Extrakapitel gäbe. 
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Wirkung pflanzlicher Drogen meist auf den in ihnen enthaltenen Alkaloiden beruht. Dabei handelt es sich um "alkaliähnliche Pflanzenstoffe" (alkalisch und stickstoffhaltig). Streng wissenschaftlich gesehen ist der Begriff aber ungenau.
Drogen haben aber, kurz gesagt, drei Haupt-Wirkformen:
  • beruhigend 
  • anregend
  • bewusstseinsverändernd 
Bei einer weiteren Differenzierung könnte man noch viel weitergehen, aber das führt hier vom Kernthema weg.


RAUSCHPFLANZEN IN HISTORISCHER PERSPEKTIVE

Schon in  der Antike kannte man HANF und MOHN, zwei der bis heute bekanntesten Drogenpflanzen.
Beide wurden kultisch, aber auch therapeutisch eingesetzt, fast wie auf Rezept. Und beide hatten den gleichen Ursprungskontinent: Asien.
Die Hanfpflanze (Cannabis) und damit das aus ihr hergestellte Haschisch (Harz) und Marihuana (Blätter und Blütentrauben) stammte ursprünglich aus China. Die Mohnpflanze (Schlafmohn: Papaver somniferum) mit ihrem milchigen Saft, auf dem das Opium gewonnen wird, aus Indien.
Von dort aus wanderten diese Kulturpflanzen dann über die Kontinente. Hanf drang von China aus in Zentralasien und dann während der frühen Hochkulturen in Mesopotamien ein, bevor es in die Mittelmeerregion und andere Weltgegenden gelangte.
Mohn  gelangte aus Indien stammend auf Druck der Engländer nach China. England wollte damit seine schlechte Handelsbilanz aufbessern und führte zwei Opiumkriege. Es ist deshalb nur teilweise richtig, wenn man Mohn als "typisch chinesisch" ansehen will.
Der Krieg ließ das Opium auch danach weiterwandern. Der chinesische Bürgerkrieg und die Indochinakriege brachten es nach Südostasien, die Kriege in Afghanistan und den angrenzenden Ländern wieder nach Zentral- und Südasien (zurück).

Eine besondere Bedeutung hat auch die Kokapflanze in den Anden. Der Kokastrauch (Cocastrauch) stammt aus der Familie der Rotholzgewächse (Erythroxylum coca) und wuchs ursprünglich allein an den Osthängen der Anden. Die Pflanze war nicht so früh "weltbekannt" wie einst Hanf und Mohn. Sie wurde aber schon im 18. Jhd. nach Europa gebracht und dann im 19. Jhd. in vielen Weltgegenden kultiviert.
Früher wurden die Blätter des Kokastrauches von Indios gekaut oder ähnlich konsumiert, um eine leichte Stimmungsaufhellung im anstrengenden Bergklima zu erhalten. Sie hatte selbstverständlich auch eine kultisch-rituelle Bedeutung.
Die heutige Form der chemischen Herauslösung der Wirkstoffe, die dann das hochpotente Kokain ergab, war den Inkas noch nicht bekannt.

Doch es gab noch viele weitere natürliche Drogen: 
So bedienten sich die Schamanen Eurasiens des FLIEGENPILZES, die Azteken und Maya nahmen TEONANACATL und OLODIUQUI (klingt gefährlich) und die Indigenen Mexikos PULQUE.
Schamanen galten als Vermittler zur (angeblichen) Geisterwelt. Der Begriff stammt wahrscheinlich aus dem Tungusischen. Die Substanzen sollten dabei das "transzendentale" Bewusstsein anregen. Eine ähnliche Bedeutung hatten Drogen bei den Indigenen.
Wir sehen hier aber auch, dass Drogen nicht nur aus Pflanzen, sondern auch aus Pilzen gewonnen werden können. Pilze sind nämlich biologisch keine Pflanzen (auch wenn man das früher dachte), sondern bilden ein eigenes Reich zwischen Tieren und Pflanzen. In einigen Eigenschaften stehen sie sogar den Tieren näher.
Was die Indianer betrifft, so gewannen sie ihre Heil- und Rauschmittel nicht nur aus Pflanzen und Pilzen, sondern darüber hinaus auch aus Tieren, z. B. Amphibien wie Pfeilgiftfröschen.
Auch in Afrika und Asien war man natürlicher Arzneien nicht abhold: In Indonesien verschaffte man sich mit KAWA Dröhnung, während die Neger/Schwarzen in Afrika sich die KOLANUSS einwarfen, um fröhliche Menschen zu werden. In Südostasien, Neuguinea, Melanesien und Ostafrika "knallte" man sich mit BETEL zu. Bekannt für Ostafrika und Südarabien ist bis heute auch der Strauch KATH.
Schließlich nahmen noch die Mongolen (vergorene) STUTENMILCH, um "happy mongols" zu sein.


VERBINDUNGEN ZUR MODERNE

Die Verbindungen zur Moderne sind offensichtlich: Noch heute spielen Hanf und Mohn (Opiate) als Arznei und Rauschdrogen eine große Rolle.
Kokain ist auch weit verbreitet, aber in der Heilwirkung umstrittener. 
Allerdings gibt es inzwischen viel mehr Alternativen, was sowohl für die "legale Medizin" z. B. im Bereich der Schmerzbehandlung gilt wie auch für den illegalen Markt.
Pflanzliche Stoffe sind weiterhin weit verbreitet und können oft besser als früher extrahiert werden. Die moderne Chemie hat aber auch viele künstliche Wirkstoffe entwickelt. Ein Beispiel dafür sind die aktivierenden Amphetamine (früher im Deutschen auch Weckmittel genannt), die chemisch dem körpereigenen Adrenalin ähnlich sind.
Heute glaubt man kaum noch, dass viele Drogen im 19. Jhd., dem Jahrhundert, in dem die Chemie viele Substanzen analysierte, ein reger Experimentiergegenstand waren. Das galt besonders für Kokain, das damals von Sigmund Freud empfohlen und als Mariani-Wein auch vom Papst geschätzt wurde. Mit der Zeit wurde man aber ein bisschen vorsichtiger.
Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war dann durch sog. Opiumgesetze "der Spaß vorbei". Viele bekannte Drogen wurden verboten - nicht so allerdings das Sterben in den Schützengräben.
Der Nachteil der ganzen Aktion war aber, dass die Waren dann, ähnlich wie nach dem Krieg der Alkohol in den USA (Prohibition), im Untergrund gehandelt wurden und sich so mafiöse Strukturen aufbauten.
Das merkte man in diversen Kriegen, in den Goldenen Zwanzigern und dann in den 1960ern bei den Protestbewegungen, die vereinfachend als "Hippies" bezeichnet werden. Aus anfänglichen kleinen Regelverstößen entstanden so leicht riesige kriminelle Netzwerke, von denen einige bis heute wirksam sind!

Aber auch weniger bekannte historische pflanzliche Wirkstoffe sind noch "am Start":
Die Kolanuss  war neben Kokain eine Zutat der frühen Coca-Cola (Name!), wobei man heute mehr auf die Wirkung von Koffein setzt (auch ein Alkaloid).
Kawa bzw. Kava (auch: Kava-Kava) meint den indonesischen/westpazifischen Rauschpfeffer, eine Strauchpflanze, der heutzutage auch in Tablettenform erhältlich ist und als angstlösend gilt. Die EU hat dem freien und Gebrauch inzwischen aber einen Regel vorgeschoben, weil das Präparat bei übermäßigem Gebrauch angeblich leberschädigend sein soll. Eine bis heute umstrittene Entscheidung.
Und Betelnüsse sind heute v. a. in Taiwan durch die Betelnuss-Mädchen bekannt (Betelnut Girls), die diese Ware an vorbeifahrende Autofahrer verkaufen.

Es ist klar, dass solche Inspirationsquellen, wenn auch gefährlich, immer wieder die Dichter und Denker inspirierten. Sie benutzten Drogen nicht nur zum Anregen oder Beruhigen, sondern v. a. zur Steigerung der Kreativität:  So stand z. B. S. T. COLERIDGE oft unter Drogeneinfluß, und THOMAS DE QUINCEY verfaßte sogar eine Schrift mit dem Titel "DIE BEKENNTNISSE EINES ENGLISCHEN OPIUMESSERS"! Mahlzeit!


CH. BAUDELAIRE verfaßte auch ein nettes Traktätchen dieser Machart: DU VIN ET DU HASCHISCH! Er glaubte nämlich, daß die Drogen "the way to paradise" seien. Das Paradies blieb ihm nämlich hienieden im täglichen Leben versagt. Weitere berühmte Drogenleichen waren: BALZAC, MAUPASSANT, LORRAIN, unser aller HEINE, POE (kein Wunder!) und der schwule Dandy OSCAR WILDE (es war halt nicht einfach, im Viktorianischen England ein schwuler Dandy zu sein).

Ein weiteres prominentes Beispiel ist GOTTFRIED BENN: Er glaubte, daß ihm sein Ich hinderlich im Wege stünde, also müsse er es zerstören, wenn er zum wahren Sein (Urgrund) kommen wolle (warum eigentlich?). Da das aber recht unangenehm ist, nahm er den Umweg über KOKAIN. Auch TRAKL war rauschgiftsüchtig, und JEAN COCTEAU schrieb ein Werk namens "OPIUM". Bekannt ist vor allem ALDOUS HUXLEY, THE DOORS OF PERCEPTION, was großen Einfluß auf die "psychedelics" hatte. Soweit ich weiß, hat die Gruppe DOORS sich danach benannt.

1943 "erfand" DR. ALBERT HOFMANN das LSD, als er mit MUTTERKORN, einem Pilz, experimentierte. Er machte sogar Selbstversuche und erlebte verschiedene Bewußtseinszustände: Schwindel, Konzentrationsverlust, Lachen, das er nicht unter Kontrolle hatte,, alles schwankend und verzerrt wie in Vexierspiegel, Gesichter, die farbig und grotesk erschienen, Selbstbeobachtung, Bödsinn reden, out-of-body-experience, Laute werden visuell, Töne werden zu Farben.

Weitere Wirkungen: Kälte, Hitze,Übelkeit, Brechreiz, Verzerrungen, Entfernungen werden intensiver und verrücken, Licht-und Farbeffekte, traumartige Zustände, die Gegenwart, das Jetzt dehnt sich aus, und zwar unendlich, dies werde aber distanziert erlebt, grausige, apokalyptische Höllentrips, psychotische Zustände.

Hoffmanns Experimente während des Zweiten Weltkrieges hatten vielfältige Auswirkungen, auch auf unterschiedliche politische Lager:
Wieder experimentierten Schriftsteller und andere Künstler mit ihnen. Ein bekanntes Beispiel ist Ernst Jünger, ein guter Bekannter Hoffmanns,  der LSD Schreiben und zum Aufarbeiten seiner Kriegserlebnisse nutzte.
Bei LSD ist aber besonders auffällig, dass sowohl die Vertreter des ESTABLISMENTS als auch die Vertreter der COUNTER CULTURE (Vertreter der Gegenkultur wie Hippies u. a.) ihr Gefallen an LSD fanden. Bis in die späten 60er-Jahre war der Stoff sogar legal.

Die Geheimdienste wollten LSD nutzen, um Zeugen besser befragen oder die Einstellung von Menschen manipulieren zu können. Besonders der Koreakrieg, in dem der kommunistische Norden an gefangenen US-Soldaten Experimente durchführte, ließ bei den Offiziellen die Alarmglocken klingen. Die roten Nordkoreaner haben sich die Verhörchemikalien nicht alleine ausgedacht, sondern hatten Hilfe von ihren Verbündeten, allen voran der Sowjetunion und der CSSR. Das militärchemische Vorpreschen der letzteren schon in den 30er-Jahren ist vielen bis heute nicht bekannt. Schon in vorkommunistischen Zeiten verfügten ihre Labors über viele psychotrope Substanzen.
Die aufgeschreckten US-Amerikaner forschten nun fleißig drauf los und probierten die Wirkung ihrer Entwicklungen auch an Menschen. Nicht alle waren mit diesen Versuchen einverstanden. Wie weit diese Versuche gingen, ist bis heute umstritten. Oft sind die Darstellungen verschwörungstheoretisch übertrieben. Es gilt aber als sicher, dass sie stattgefunden haben.
Besonders bekannt ist der Name MK ULTRA, einem Projekt der CIA zur Verbesserung der Verhörtechnik und zur Gedankenkontrolle, das 1953 nach dem Koreakrieg begonnen wurde und an tausenden Patienten durchgeführt wurde. Als Wirkstoffe gab es u. a. LSD und Meskalin. Dabei kam es auch zu einigen Todesfällen. Das Projekt dauerte mindestens bis in die 1970er-Jahre.
Auch der spätere "UNABomber" Ted Kaczynski war ein Opfer dieser Versuche.

Die Aktivisten der Gegenkultur wollten scheinbar das Gegenteil, agierten aber strukturell ähnlich. Die Hippies und andere Oppositionelle wollten sich mit Hilfe des LSD von gesellschaftlichen Zwängen und innerpsychischen Verkrampfungen lösen und die "westlich-materialistische" Industriegesellschaft überwinden. Sie übersahen dabei, dass diese Gesellschaft durch ihre Produktivität auch Vorteile brachte und dass auch asiatische Philosophiesysteme wie die der Inder, Chinesen und Japaner Schulen haben, die sich einer materialistischen Lebensweise verschreiben.
Theodore Roszak beschrieb diese Wahrnehmungsprobleme in seinem Buch "The Making of a Counter-Culture" (dt. Gegenkultur), mit dem er auch den Begriff prägte. Roszak war selber ein linksliberaler Geschichtsprofessor, erkannte unter den oppositionellen Gruppen der 60er-Jahre aber auch Ansätze, die auf dem Holzweg waren.
In der Praxis führte ein moderater Drogenkonsum tatsächlich zur Entkrampfung und Bewusstseinserweiterung, ein hoher Konsum aber - und der wurde häufig praktiziert - zu Bewusstseinsverfälschung, Psychosen, Verarmung und manchmal zum Tode. Somit spielte der LSD-Konsum der Gegenkultur wieder dem Establishment, also den Herrschenden in die Karten!
Die Hippies schwächten sich selber oder wurden sogar durch gezielte Anlieferungen durch Geheimdienste zersetzt. Besonders wirksam war dieses Vorgehen als Cointelpro-Maßnahme gegen die "Black Panther Party".
Schon kurz nach dem Summer of Love 1967 war man in Machtkämpfe verstrickt. Einige Dealer starben. Zum Durchsetzen ("enforcen") der eigenen Claims bediente man sich Bikergruppen wie der "Hells Angels", also eigentlich rechter Rebellen. Darüber hinaus bildeten sich neue Netzwerke, bei denen der Unterschied zwischen politischer Rebellion und kriminellem Habitus nicht immer ganz klar war: Ein berühmtes Beispiel ist die Brotherhood of Eternal Love (BEL), die es immerhin schaffte, zusammen mit den Weathermen (Weather Underground Organisation/WUO) den sog. Drogenpapst Timothy Leary aus dem Gefängnis zu befreien.
Am Ende machte jedoch das FBI der Organisation ein Ende.


Bleibt die Frage: WILL MAN DAS?-Der "Sänger" MARILIN MANSON soll mal gesagt haben: I don't like the drugs, but the drugs like me. Sehr geistreich, aber eine gefährliche Verharmlosung!-Dennoch: Es hat den Anschein: Ohne Drogen geht es nicht. Wahrscheinlich hat der Mensch, diese gigantische Fehlkonstruktion der Natur, die es besser nicht gäbe, die sprunghafte Entwicklung der Großhirnrinde in seinem "Oberstübchen" nicht ganz verkraftet. Daher: Hopp in der Kopp! Das Dasein ist ja auch-wie man mal wieder an den Anschlägen in Paris gesehen hat-nur allzu grausig. Und die Realität?
--- Welcome to your nightmare! ---


QUELLEN:
Wikipedia
Meyers Großes Taschenlexikon

JOHANNES VON BUTTLAR: ZEITSPRUNG-AUF DER JAGD NACH DEN LETZTEN RÄTSELN UNSERES LEBENS.


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by collegae

Samstag, 14. November 2015

ALL ON DRUGS: DIE "LANGE GESCHICHTE" DER DROGEN (KURZVERSION)

Ursprünglich für magische Zwecke und "religiöse" Rituale durch die PRIESTER ("heilige Männer"!) eingesetzt, waren Rauschmittel ein Weg zur Ekstase und Bewußtseinserweiterung. So bedienten sich z.B. die SCHAMANEN des FLIEGENPILZES, und die Azteken und Maya nahmen TEONANACATL und OLODIUQUI (klingt gefährlich!). In Indonesien verschaffte man sich mit KAWA Dröhnung und in Mexiko mit PULQUE, während die Neger in Afrika sich die KOLANUSS einwarfen, um fröhliche Neger zu werden. In Südostasien, Neuguinea, Melanesien und Ostafrika "knallte man sich mit BETEL zu". Schließlich nahmen die Mongolen STUTENMILCH, um happy "mongols" zu sein.
Schon in  der Antike kannte man  HASCHISCH und OPIUM, die kultisch, aber auch therapeutisch eingesetzt wurden (sozusagen auf Rezept). Später wurden dann Drogen zur Steigerung der Kreativität eingesetzt: So stand z. B. S. T. COLERIDGE oft unter Drogeneinfluß, und THOMAS DE QUINCEY verfaßte sogar eine Schrift mit dem Titel "DIE BEKENNTNISSE EINES ENGLISCHEN OPIUMESSERS"! Mahlzeit!
CH. BAUDELAIRE verfaßte auch ein nettes Traktätchen dieser Machart: DU VIN ET DU HASCHISCH! Er glaubte nämlich, daß die Drogen "the way to paradise" seien. Das Paradies blieb ihm nämlich hienieden im täglichen Leben versagt. Weitere berühmte Drogenleichen waren: BALZAC, MAUPASSANT, LORRAIN, unser aller HEINE, POE (kein Wunder!) und der schwule Dandy OSCAR WILDE (es war halt nicht einfach, im Viktorianischen England ein schwuler Dandy zu sein).
Ein weiteres prominentes Beispiel ist GOTTFRIED BENN: Er glaubte, daß ihm sein Ich hinderlich im Wege stünde, also müsse er es zerstören, wenn er zum wahren Sein (Urgrund) kommen wolle (warum eigentlich?). Da das aber recht unangenehm ist, nahm er den Umweg über KOKAIN. Auch TRAKL war rauschgiftsüchtig, und JEAN COCTEAU schrieb ein Werk namens "OPIUM". Bekannt ist vor allem ALDOUS HUXLEY, THE DOORS OF PERCEPTION, was großen Einfluß auf die "psychedelics" hatte. Soweit ich weiß, hat die Gruppe DOORS sich danach benannt.
1943 "erfand" DR. ALBERT HOFMANN das LSD, als er mit MUTTERKORN, einem Pilz, experimentierte. Er machte sogar Selbstversuche und erlebte verschiedene Bewußtseinszustände: Schwindel, Konzentrationsverlust, Lachen, das er nicht unter Kontrolle hatte,, alles schwankend und verzerrt wie in Vexierspiegel, Gesichter, die farbig und grotesk erschienen, Selbstbeobachtung, Bödsinn reden, out-of-body-experience, Laute werden visuell, Töne werden zu Farben.
Weitere Wirkungen: Kälte, Hitze,Übelkeit, Brechreiz, Verzerrungen, Entfernungen werden intensiver und verrücken, Licht-und Farbeffekte, traumartige Zustände, die Gegenwart, das Jetzt dehnt sich aus, und zwar unendlich, dies werde aber distanziert erlebt, grausige, apokalyptische Höllentrips, psychotische Zustände.
Bleibt die Frage: WILL MAN DAS?
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Quelle: JOHANNES VON BUTTLAR: ZEITSPRUNG-AUF DER JAGD NACH DEN LETZTEN RÄTSELN UNSERES LEBENS.

Montag, 2. November 2015

VOLTAIRE (I): "SO VOLLER WIDERSPRÜCHE IST DER MENSCH" (WILL DURANT)

Folgende Fehler wurden ihm angelastet: Er sei "abstoßend, häßlich, eitel, geschwätzig, obszön, gewissenlos, manchmal sogar unehrlich"; er war "ein Mann, der fast ausnahmslos alle Fehler seiner Zeit und seiner Umgebung besaß." Auf der anderen Seite war er "unermüdlich, gütig, rücksichtsvoll, freigebig in Arbeitskraft und Geld und ebensosehr bemüht, seine Freunde zu fördern wie seine Feinde zu vernichten..."
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WILL DURANT: DIE GROSSEN DENKER-DIE GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE VON PLATO BIS NIETZSCHE.
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Sein Werk: 29 Bände, alles ziemlich geistreich!
"Man muß sich so stark wie möglich beschäftigen, um das Leben auf dieser Erde erträglich zu machen..."
"Will man nicht Selbstmord begehen, so suche man sich stets eine Beschäftigung."
Über Bildung: "Nichts befreit so sehr wie Bildung."
Sein Vater über Voltaire: "Der Vater erklärte, er hätte zwei Narren zu Söhnen-einen dichterischen und einen prosaischen."
Sein Vater über Schriftstellerei: "Schriftstellerei...ist ein Beruf für Leute. die unnütz für die Gesellschaft und eine Last für ihre Angehörigen sein wollen, und die später verhungern".
Voltaire verspottete den Regenten. Dieser entgegnete: "'Herr Arouet, ich wette, daß ich Ihnen etwas zeigen kann, was Sie noch niemals gesehen haben.'-'Was wäre das?'-'Das Innere der Bastille.'"
Der Aufenthalt in der Bastille hatte dennoch etwas Gutes: Er wurde in dieser Zeit zum Dichter und nahm den Namen VOLTAIRE an.
1729 gewann er in der Lotterie (er hatte sämtliche Lose gekauft). Das Geld hatte er durch den Erfolg seines "Oedipe" verdient.
Auf einem Fest legte er sich mit dem Chevalier de Rohan an. Dieser ließ ihn von einer Bande Schurken verprügeln: "Schlagt nicht seinen Kopf, es könnte noch einst etwas Gutes daraus entspringen."
Am Tag darauf forderte Voltaire, schwer mitgenommen, den Chevalier zum Duell. Dann ging er nach Hause und übte den Rest des Tages Florett. Voltaire wurde verhaftet und landete wieder in seinem alten Wohnsitz, der Bastille. Man ließ ihn frei, aber unter der Bedingung, daß er nach England verschwinde. Dort blieb er nach einigem Hin und Her drei Jahre (1726-29).
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Quelle: WILL DURANT

Freitag, 30. Oktober 2015

VERRÜCKTE MAYAFORSCHER:

1.) GRAF JEAN FRÉDÉRIC WALDECK: Er besuchte PALENQUE, wo er zwei Jahre blieb. Dort zeichnete er Pläne und Maya-Skulpturen, allerdings ziemlich ungenau. WALDECK kämpfte mit NAPOLEON in Ägypten und mit dem ebenso exzentrischen LORD CHOCRANE bei der Befreiung von Chile. Mit 66 begann er im Maya-Gebiet zu forschen. Dort lebte er bis zum Alter von 109 Jahren!
Angeblich soll er 1875 bei einem Unfall in Paris ums Leben gekommen sein, weil er einem Mädchen nachschaute.
J. E. S. THOMPSON schreibt:
"Sein Titel war ebenso falsch wie viele seiner Zeichnungen."
2.) LORD KINGSBOROUGH: Ebenfalls von Beruf Extentriker, glaubte er, daß die Völker Mittelamerikas von den verlorenen 10 Stämmen Israels abstammten. Um diesee irre These zu beweisen, gab er sein ganzes Vermögen aus. Die Veröffentlichung seiner ANTIQUITIES OF MEXIKO (9 dicke Bände) verschlang fast sein ganzes Geld. Er landete im Schuldturm, wo er elend starb.
J. E. S. THOMPSON: "Er hätte ein besseres Ende verdient. Ein großer Teil des Materials, das er protokollarisch festhielt, war von unschätzbarem Wert, und bis heute sind seine Reproduktionen von zwei oder drei der mexikanischen Kodizes die einzigen existierenden."
3.) LE PLONGEON: Für ihn war die Herkunft der MAYA glasklar: Sie kamen aus ATLANTIS-woher denn sonst? Es sollte aber noch besser kommen: Als er in CHICHÉN ITZÁ war, erklärte er Wurzelfasern, die von einem skulptierten Fenstersturz hingen, prompt für Telegrafendrähte-für was denn sonst?-Ein früher Mr. E. v. D.
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J. E. S. THOMPSON: DIE MAYA, DIE GRIECHEN AMERIKAS, Heyne Sachbuch, München 1976, S. 42 f. und 46.

SYRISCHER BÜRGERKRIEG: PANZERABWEHRRAKETEN TOW

TOW 2009 in Afghanistan


https://www.youtube.com/watch?v=DIPBdePQXtY




Sonntag, 25. Oktober 2015

PROF. H. LESCH ÜBER PARALLELUNIVERSEN

Guter Vortrag von PROF. H. LESCH, der fast alles weiß.
Quelle: YOUTUBE.-
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Einige Statements (des "parallelen Leschs"):
1.) Jeder hat sein Universum im Kopf.
2.) Falsifikation=Testen, ob Theorie nicht richtig ist.
3.) Es lassen sich 10 hoch 57 oder 10 hoch 59 Paralleluniversen vorstellen. Hat PROF. LESCH etwa die alle gezählt?
4.) Wenn Urknall, dann Fluktuation, dann Paralleluniversen.
5.) Wahres Wissen=Wissen, das auf Ursachen beruht (Francis Bacon).
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DON MARSHALL'S ACCOUNT 11

It was rumoured that 2500 men were lost on the first day.-One battalion losing 19 officers; 23rd command post: wiped out.-Tanks and tractors bringing with them supply and enemy fire as well.-"blasting rain of terror"-"star shells lit up the beach, rocks and wreckage"-"At night, no one left his hole for any reason, to do so was to die."-Don in search of the command post of the 5th Amph Tracs.-Don coming across Glenn Pyle.-A sniper blasting Glenn's canteen from his hands, also slicing the handle off Don's GI spoon.-Don finding the command post after heading out.-Don reporting to lieutenant Reece and Malcolm.-Tractors suffering high attrition rate.-Only little were killed.-More drivers than tanks.-They supplemented "the ranks of the more forward unis".-They found three abandoned Japanese LSMs.-They put a machine gun on top of one, then moved in setting up "a small cooking area and laundry".-Four Japs infiltrating.-The sentry's machine gun jamming; one of the Japanese panicking, "detonated his satchel charge and blew all of them into oblivion."
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AFTER THE BATTLE 82

Dienstag, 20. Oktober 2015

WILD WEST (2): PERRY OWENS


 Eine illustre Gestalt des Westens war ARIZONA-SHERIFF "COMMODORE" PERRY OWENS.  Er spielte-so STAMMLER-in der erbittertsten Weidefehde des Westens (Tewksbury-Graham-Fehde im Pleasant Valley, Arizona) "eine ebenso aktive wie 'treffsichere' Rolle."
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Es gibt ein geniales Bild von ihm mit langen Haaren, Patronengurt, Revolver, Gewehr.
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Quelle: H. J. STAMMLER: DAS WAREN NOCH MÄNNER.-

WILD WEST (1): BANKÜBERFALL VON MEDICINE LODGE


Bei diesem Überfall wurde der Bankdirektor-damals ein gefährlicher Job-und sein Kassierer erschossen. Doch schon am nächsten Tag wurden die vier Banditen geschnappt. Man war nicht wenig erstaunt, als sich herausstellte, daß der Kopf der Bande HENDRY NEWTON BROWN war, ein angesehener Polizeibeamter und Marshal von Caldwell. Es war noch nicht lange her, daß er für seine besonderen Verdienste von der Stadtverwaltung eine Winchester geschenkt bekommen hatte. So etwas nennt man Fehleinschätzung. BROWN war übrigens ein alter Kumpel von BILLY THE KID und hatte auf dessen Seite am Lincoln-County-Weidekrieg in New Mexiko teilgenommen. Bankräuber Nummer 2 war Deputy Marshal BEN WHEELER. Als man ihn einfing, brach er in Tränen aus und sagte:
"Ich konnte das einfach nicht mehr ertragen, zu Fuß über Straßen zu laufen, herumzusitzen, Berichte zu schreiben, immer nur von Wänden umgeben zu sein-ich konnte es nicht mehr ertragen." Klarer Fall von falsche Berufswahl. Nr. 3 war BILLY SMITH, ein angesehener "Treibherdenboß", Nr. 4 JOHN WESLEY. Die Bevölkerung von MEDICINE LODGE hatte keine Lust, bis zum Prozeß zu warten. Bewaffnete Männer drangen in das Gefängnis ein und überwältigten den Sheriff. Dabei wurde BROWN getötet und WHEELER schwer verwundet. Die Banditen wurden zu einer Ulme geführt, WHEELER blutete und mußte gestützt werden. SMITH meinte noch, man solle seine Habseligkeiten verkaufen und das Geld seiner Mutter in Vernon (Texas) schicken. Zuerst wurde der tote Marshal BROWN hochgezogen, dann die anderen. Zwar verurteilte "THE JOURNAL" Lynchjustiz, aber in diesem Falle habe die Bevölkerung keine andere Wahl gehabt, da  das Verbrechen vor keinem Gericht eine Entschuldigung gefunden hätte (8. 5. 1884).
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H. J. STAMMEL: DAS WAREN NOCH MÄNNER.
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by Django

Freitag, 9. Oktober 2015

CRIME TIME


Crime Time und Media Mayham sind Features des US-Onlinesenders TheLipTV, die Berichte über die Themen Medien, Hollywood und Verbrechen bringen. Moderatorin ist u. a. die Rechtsanwältin Allison Hope Weiner.
  
Hollywood in the Golden Age with Robert Wagner



Sonntag, 4. Oktober 2015

DER RUHENDE BLEISTIFT, DER SICH BEWEGT

Jedes Atom hat eine Eigendrehung. Das kommt noch vom Urknall. Folglich gibt es imWeltall nichts Unbewegtes.
"Auch der ruhende Bleistift auf meinem Schreibtisch bewegt sich, wenn man ihn im kosmischen Zusammenhang betrachtet."
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GERHARD STAGUHN: DAS RÄTSEL DES UNIVERSUMS, REIHE HANSER, MÜNCHEN 1998, S. 97.
(Doch wer betrachtet schon Bleistifte unter kosmischem Blickwinkel?)

Mittwoch, 30. September 2015

LOUIS ALTHUSSER



* 16.10.1918, Birmandreis (Bir Mourad Rais)/Algier
+ 22.10.1990, Paris



Louis Althusser war ein französischer Philosoph. Er gilt als einflussreicher marxistischer Theoretiker des 20. Jhd.s, war der Lehrer von Alain Badiou, Michel Foucault, Jacques Derrida, Maurice Godelier, Nicos Poulantzas, Jacques Ranciére, Étienne Balibar und Bernard-Henri Lévy und beeinflusste viele andere Denker.

Louis Althusser und seine Schwester verbrachten ihre Jugend in Nordwestafrika.


Wir haben viele biographische Informationen aus seiner Autobiographie "Die Zukunft hat Zeit" (L'avenir dure longtemps) und dem kleinen Biographieansatz "Die Tatsachen" (Les faits). Besonders das erstgenannte Werk ist sehr informationsreich, wenn auch manchmal stark psychoanalytisch überlagert und etwas apologetisch.

Louis Althusser schildert darin sein Aufwachsen in Birmandreis (Bir Mourad Rais) im französischen Algerien nach dem Ersten Weltkrieg und seine problematischen Familienverhältnisse. Sein Vater Charles Althusser  war ein Bankier aus einer Aufsteigerfamilie, der als autoritär und lebenslustig, der Erziehung der Kinder gegenüber aber gleichgültig beschrieben wird, seine Mutter Lucienne Berger stammte aus einer Familie frankophiler Elsässer, die sich nach dem Anschluss des Elsass' an das Deutsche Reich wie viele Gleichgesinnte ins französische Algerien begeben hatte. In der ländlichen Region Algeriens war ihr Vater oft mit Aufständen einheimischer Stämme konfrontiert, so dass sie mit ihrer Schwester oft in Sicherheit gebracht werden musste.

Die Ehe der Eltern war unglücklich, weil die Mutter eigentlich den jüngeren Bruder ihres Mannes, Louis, heiraten wollte, der seinerseits der Liebling seiner Mutter war. Dessen Tod im Ersten Weltkrieg machte die Träume von Althussers Mutter zunichte und so heiratete sie aufgrund des Familienwillens seinen Bruder Charles.
Die Mutter Althussers war frustriert über ihr Los in der Ehe, versuchte aber, ihn als gedachten Ersatzpartner für ihren verstorbenen Ehemann in spe aufzubauen und zu instrumentalisieren. Deshalb benannte sie ihn auch Louis. Lucienne Althusser setzte ihren Sohn schulisch stark unter Druck und traktierte ihn ausserdem mit religiösen und bildungsbürgerlichen Allüren. Sie zwang ihn z. B. zum Kirchgang und zur klassischen Musik, weil sie einerseits in ihrer Ehe frustriert war und ihn andererseits so geistig haben wollte wie ihren verstorbenen Geliebten. Althusser erklärte später, dass er sich dadurch als körperlos empfand und deshalb nach materiellen Gegengewichten suchte. Er engagierte sich schon in der Schule politisch - und zwar noch in seiner konservativ-monarchistischen Phase - und befasste sich später mit materialistisch-marxistischer Philosophie. (1948 trat er in die Kommunistische Partei Frankreichs ein.)

Rein geographisch empfand Althusser seine Kindheit in Nordafrika noch als spannend. Umso einschneidender war für ihn der durch den Beruf seines Vaters erzwungene Umzug nach Lyon und den Wechsel ans dortige Lycée du Parc. Sozial blieb man dem katholischen Milieu treu. Die Schüler waren elitär, katholisch, monarchistisch und oft antisemitisch eingestellt.

Althusser selbst litt als Schüler sehr darunter, dass er zwar schulisch relativ gut war - auch wenn er seine Erfolge eher als Show empfand - dafür aber sportlich und schwimmtechnisch schlecht und von seinem psychosozialen Auftreten her zurückgeblieben. Er zeigte auch schon erste Anzeichen einer Nervenschwäche, z. B. wenn er Mitschüler beaufsichtigen musste und sie sich ihm widersetzten und er nichts dagegen tun konnte.
Althusser hatte allerdings einige Lehrer, die in ihm das Interesse für allgemeine und politische Bildung erweckten und aufgrund ihrer konservativ-katholischen Ausrichtung über gute Kontakte zum Vatikan verfügten. Hier sah er das Materielle und Gegenständliche, dass ihm in seiner erzwungenen Geistigkeit fehlte. Einer seiner Lehrer erkannte im Angesicht der wachsenden Macht Nazideutschlands schon früh, dass die französische Bourgeoisie, die auch im eigenen Land bedrängt war, im Notfall auch mit Hitler kollaborieren würde. Sie würden sich also zum Schutze ihrer Klasseninteressen auch gegen ihr eigenes Land stellen!
Althusser beschreibt aber auch Dinge aus dem Schulalltag, wie z. B. einige Marotten der Lehrer. Er beschreibt auch, wie er trotz guter Schulnoten gewisse Defizite in einigen naturwissenschaftlichen Fächern und in Latein hatte.

Angesichts der Tatsache, dass Althusser in einem katholisch-monarchistischen Milieu aufwuchs, gegen das er nur langsam zu rebellieren begann, liefert seine Autobiographie eine gute Studie über das Denken im traditionellen Frankreich. Althussers frühe rechte Anfänge sind umso erstaunlicher, als er später als grosser linker Denker Frankreichs gelten sollte - neben Sartre als einer der größten.
Althusser empfand die Betätigungsmöglichkeiten in katholischen Jugendverbänden auch später noch als wichtig für seine Entwicklung, weil er dadurch als vergeistigter und abhängiger Schüler Einsatzwille, Selbstbestätigung und Autonomie lernte. Er bekannte später, wie er unter der erzwungenen Vergeistigung litt und dass er trotz der Härten, die das mit sich gebracht hätte, lieber zu den Schülern gehört hätte, die sich dauernd prügelten.

Wie sehr sich diese Prognosen der Lehrer in den späten 30er-Jahren als wahr erweisen würden, konnte Althusser gleich 1940 beim deutschen Angriff erfahren. Der Krieg dauerte nur kurz und er selbst geriet in Kriegsgefangenschaft. Althusser wurde an der Saarpfalz und an anderen Lagern interniert. Dort mussten die Gefangenen Zwangsarbeit leisten, wofür er sich aber nicht besonders begeistern konnte. Auch sah er den Sittenverfall unter den Gefangenen und durch den Krieg allgemein.
Aus dieser Zeit gibt es auch berühmte fotographische Aufnahmen von ihm. 

https://pbs.twimg.com/profile_images/878383779/Althusser4.jpg

Für Althusser war makabererweise auch das eine spannende Befreiung aus dem Alltagstrott und der Abhängigkeit von der Familie. Althusser hatte zwar keine Lust, als Zwangsarbeiter für den Gegner seinen Fleiss zu beweisen, beobachtete aber dafür die Mitgefangenen verschiedener ethnischer Provenienz genau. Im Lager merkte er aber auch die ersten deutlicheren Anzeichen einer phasenweise wiederkehrenden Depression.


Studium und Politisierung


Nach dem Krieg studierte Althusser gegen den Willen seines Vaters Philosophie an der École normale supérieure (ENS). Er lernte 1946 seine Frau Hélène Rytman (Légotien) kennen. Sie war eine Jüdin aus Litauen und hatte ähnlich wie er eine launische Mutter. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte sie gegen die Nazis. Es gab bei den vielen internen Kämpfen der Widerständler auch Vorwürfe gegen sie, dass sie mit der Gestapo kollaboriert habe.
Althusser deutet in seiner Autobiographie an, dass viele seiner philosophischen Anstöße eigentlich von ihr kamen. Auf jeden Fall entschied er sich nach Beendigung des Studiums beruflich für die Universitätslaufbahn. Er konnte sozusagen auch da symbolisch gesehen nur schwer von der beschützenden und gehassten Übermutter loskommen.

Der katholisch-monarchistisch erzogene Althusser orientierte nach dem Krieg auch politisch neu und trat nach einer links-katholischen Übergangsphase 1948 in die Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF) ein. Auch dabei spielte der Einfluss seiner Frau eine bedeutende Rolle.
Innerhalb der Partei vertrat Althusser sehr früh den dogmatischen Flügel. Man kann ihn sogar als Stalinisten bezeichnen. Später sympathisierte er mit Mao und ärgerte sich, dass er eine Gelegenheit, den "Großen Vorsitzenden" zu sehen, hat verstreichen lassen.
In Frankreich war die Kommunistische Partei nach dem Krieg ähnlich wie in Italien sehr populär. Man schrieb ihr eine führende Rolle im Kampf gegen den Nationalsozialismus zu. Die neuere Forschung sieht aber auch das etwas kritischer.
Aufgrund intensiver Quellenauswertung sieht man, dass es nicht nur rechte Kollaboration mit den Nazis gab, sondern auch linke, und dass die Kommunistische Parteizeitung "L' Humanité" kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht versuchte, bei den Besatzungsbehörden eine Lizenz zu erhalten, um wieder erscheinen zu können. Auch setzte der intensive Widerstand der KPF noch nicht 1940 ein, sondern 1941 nach dem Überfall auf die Sowjetunion.   

Nachdem sich Althusser also mit den späten 40er-Jahren zum Kommunismus hingewendet hatte und in den 50er-Jahren ähnlich wie Sartre sogar Verständnis für die Unterdrückung osteuropäischer Aufstände gegen die Sowjetherrschaft zeigte, kam in den 60er-Jahren mit dem Aufkommen der Studentenbewegung seien eigentliche Zeit
In den 1960er-Jahren zeigte sich weltweit das Heraufdämmern einer Neuen Linken. Es ging um viele Themen: Protest gegen autoritäre Strukturen, Protest gegen Altnazis und Altfaschisten, Antirassismus und natürlich um den Vietnamkrieg. In vielen westlichen Industrieländern einschließlich Japans war an den Universitäten die Hölle los. Aus dem Zerfall der Bewegung sollten sich später auch viele terroristische Gruppierungen entwickeln. Übrigens wird besonders die Radikalität im damaligen Japan unterschätzt. Dort gab es sehr viele Tote.
Auch in Frankreich waren die Proteste des "Mai 1968" besonders intensiv. Parolen wie "Sous les pavés la plage" machten die Runde. 
Althusser witterte Morgenluft. Anders als viele Aktivisten war er ja schon vorher links gewesen. 
In Frankreich waren die Mai-Auseinandersetzungen nicht nur besonders stark, sondern es kam auch zu einer Teilsolidarisierung zwischen Arbeitern und Studenten. Für viele schien die Revolution zum Greifen nahe - so auch für Althusser.
Doch wie wir wissen, kam es anders: Der an den Rand gedrängte de Gaulle, der schon zu französischen Truppen nach Deutschland geflohen war (bis heute weiß keiner genau, ob er von dort einen Militäreinsatz plante), organisierte einen Gegenschlag. Von einer Kaserne in Grenznähe mobilisierte bürgerliche Kräfte aus allen Provinzen - wie er zugab, auch ehemalige Kollaborateure. Sie sollten nach Paris zu kommen und dort das nicht-linke Frankreich repräsentieren. So gelang es dem konservativen Lager (einschließlich ehemaliger Pétainisten) wider Erwarten doch, die Stimmung noch einmal zu drehen und die darauf folgenden Wahlen zu gewinnen.  
Althusser scharte bei diesen Auseinandersetzungen Weggefährten um sich, die in den kommenden Jahrzehnten eine grosse Rolle spielen sollten. Einer davon war Étienne Balibar, der auch an einigen von Althussers Schriften dieser Zeit mitwirkte. (Später verfasste er Texte mit Immanuel Wallerstein.)
Andere Schüler waren Michel Foucault, Nicos Poulantzas und Bernard-Henri Lévy. Den unter Linken so berühmte Sartre schätze er allerdings weniger.
Althussers Hauptwerke in dieser Zeit waren Für Marx und Das Kapital lesen.
Althusser ging davon aus, dass es in Marxens Werk(en) einen "epistem(olog)ischen Bruch" zwischen den frühen und den reiferen Werken gegeben habe. Den Begriff hatte er von Gaston Bachelard entlehnt.
Andere Denker wie Raymond Aron lehnten diese These kategorisch ab.
Althusser unterzog Marx einer philosophischen strukturellen Betrachtung. Er selbst war aber zögerlich, sich den Strukturalisten zuordnen zu lassen.

In den 1970er-Jahren ging Althusser zur Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF) zunehmend auf Distanz. Auch dieser Wandlungsprozess soll von seiner Frau mit angestoßen worden sein - wie so viele in Althussers Leben. Sie war selber aus der Partei ausgetreten.
Althusser widmete sich auch philosophisch neuen Wegen und Theoriefeldern. In seiner Theorie der "Ideologischen Staatsapparate" (ISA) untersuchte er, wie in Institutione wie Familie, Schule und Kirche das Bewusstsein der Menschen ideologisch geformt wird. Diese waren für ihn die notwendige Ergänzung zu den Repressiven Staatsapparaten (RSA) wie Polizei, Militär und Geheimdienste. Die ISA seien nicht nur im ideologischen Überbau lokalisiert, sondern hätten auch in der materiellen Basis eine Verankerung.


Psychische Probleme und Tötung seiner Frau

Althussers Autobiographie liest sich streckenweise nicht nur wie ein Querschnitt durch die Entwicklung der französischen Bourgeoisie des 20. Jhd.s, sondern auch durch die Entwicklung der Psychiatrie und der Psychopharmaka. Althusser schildert, wie er, beginnend mit familiären Konflikten und seit seiner deutschen Kriegsgefangenschaft verstärkt, psychische Störungen entwickelt hat. Er musste sich deshalb regelmässig gegen depressive Schübe behandeln lassen. Damals bedeutete das die Behandlung mit Antidepressiva auf Basis von Monoaminooxidasehemmern (-ung) und Elektroschockbehandlung. Bei ihm wechselten sich Arbeitsunterbrechungen und manische Arbeitsanfälle ab.

Am 16. November 1980 erdrosselte Althusser seine Frau Hélène Rytman. Die genauen Umstände ihres Todes blieben ungeklärt. Althusser behauptete gegenüber der Polizei und in seiner Autobiographie, er habe sie massiert und machte Erinnerungslücken geltend. Althusser wurde von Spitzenbeamten protegiert und später in eine geschlossene psychiatrische Anstalt (Sainte Anne) eingewiesen. Zu einer Anklage kam es nicht. Dieses Verfahren wurde öffentlich kritisiert. 1983 kam Althusser wieder frei.


Spätwerk und Tod

Nach der Entlassung aus der Psychiatrie schrieb seine Autobiographie und verfasste einige philosophische Kurztexte. Genaugenommen die zweite nach einem ersten Entwurf in den 70er-Jahren. Vieles wurde erst aus seinem Nachlass veröffentlicht. 
In seiner Autobiographie beschreibt Althusser nicht nur seine Lebensstationen mitsamt seiner psychischen Krankheiten, wie wir beschrieben haben, sondern er gibt auch Bewertungen über politische Perspektiven aus damaliger Sicht ab. So rechtfertigt er in vielen Punkten die Politiker der Sowjetunion und zeigt sich überzeugt, dass Michail Gorbatschow mit seiner Systempolitik die Systemschwächen überwinden könne.

Zu Althussers Spätwerk gehören Essays, z. B. über den "aleatorischen Materialismus". Antonio Negri hat später dieses Thema aufgegriffen. Althusser untersucht darin die Bedeutung des Zufalls (lat. alea - Würfel) für materielle Prozesse und geht in seiner Untersuchung bis auf Rousseau, Hobbes, Spinoza und Machiavelli zurück, mit denen er sich schon zu Beginn seiner philosophischen Laufbahn beschäftigt hat.

Louis Althusser starb am 22.10.1990 an einem Herzinfarkt. Er hatte in den letzten Jahren seines Lebens stark an seiner Isolation gelitten. Angeblich soll er manchmal aus seiner inneren Immigration ausgebrochen sein, indem er nach draußen lief uns rief: "Je suis le grand Althusser!" (Ich bin der große Althusser).
Seine Schwester, die wie er an Depressionen litt, starb ein Jahr nach ihm. Angeblich beging sie Selbstmord.


THEORIE

Althusser, der unter anderem von der Psychoanalyse Jacques Lacans, von der politischen Theorie Antonio Gramscis, von der Philosophie Spinozas sowie von der Epistemologie Gaston Bachelards beeinflusst war, unterzog das Werk von Karl Marx einer strukturalistischen Analyse.

Althusser spielte in den marxistischen Diskussionen Frankreichs, Italiens und Lateinamerikas eine wichtige Rolle, doch im (noch) geteilten Deutschland blieb ihm die Anerkennung verwehrt. Althussers Gedanken beeinflussen bis heute politische und philosophische Debatten, auch wenn seine Rezeption Schwankungen unterworfen ist.
Judith Butler und Slavoj Zizek integrierten bsw. Althussers Begriff der "Anrufung" (Interpellation) in ihre Subjekt-, Ideologie- und Gesellschaftstheorie. Die "Überdeterminierung" wurde von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe aufgegriffen. Der Begriff stammt aus der Psychoanalyse von Sigmund Freud und meint, dass mehrere Ursachen für ein Ereignis vorliegen.
Für Althusser existiert im dialektischen wie im historischen Materialismus ein Vorrang der Praxis und zwar in verschiedenen Arten. Alle Ebenen der sozialen Existenz sind Praxen. Für Althusser ist Praxis die Transformation eines Ausgangsmaterials durch Akteure, die in einem bestimmten Kontext Produkte herstellen. Sie ist immer das determinierende Moment.
Althusser unterscheidet mehrere Arten von Praxis: theoretisch-wissenschaftlich, politisch, ideologisch und ökonomisch.
Die Konfiguration aller Praxisformen bildet die Gesellschaftsformation.
Die Akteure sind die in Klassen organisierten Menschen im Kontext bestimmter Produktionsverhältnisse und politisch-ideologischer Verhältnisse.
(Vgl. "Das Kapital lesen"!)
Wissenschaften sollen versuchen, die theoretischen Ideologien in (wiss.) Wissen zu transformieren.

Wichtige Begriffe bei Althusser sind auch "Ideologische Staatsapparate" (ISA) und "Repressive Staatsapparate" (RSA).
Diese werden nicht in einem seiner Hauptwerke als Begriffe eingeführt, sondern in dem Aufsatz "Ideologie und ideologische Staatsapparate".
Althusser geht darin der Frage nach, wie sich die Produktionsverhältnisse im Kapitalismus in den Ideologien (Alltagsideologien) seiner Subjekte reproduzieren. Für Althusser muss die Wiederherstellung der Produktivkraft auch ideologisch geleistet werden. Dafür reicht aber ein "falsches Klassenbewusstsein" im Überbau nicht aus. Vielmehr müsse eine Ideologie eine eigene materielle Existenz haben.

Althusser bezieht sich immer wieder auf das materialistische/marxistische Schema von (materieller) Basis und (ideologischem) Überbau, differenziert dieses aber weiter aus.
Der Staatsapparat ist nicht mehr wie bei Marx die rechtliche und politische Einrichtung des Staate, sondern von der Staatsmacht autonom zu denken.
Das bedeutet, dass diese ihn nicht zwangsläufig kontrolliert!
Althusser geht zwar zunächst von den ideologischen Staatsapparaten aus, differenziert dann aber zwischen ideologischen und repressiven Staatsapparaten, bzw. ISA und RSA.
Unter RSA versteht Althusser Institutionen, die durch Gewalt funktionieren und wirken. Die Gewalt ist auch physisch gemeint, kann aber auch abstrakter verstanden werden. Die ISA können dagegen als Machtinstrumente gedacht werden, die "im Vorfeld" wirken. Man kommt dann gar nicht mehr auf den Gedanken, gegen die gegebenen Regeln zu verstoßen und die RSA zu bemühen. ISA sind Familie, Schule, Kirche und Massenmedien. Sie wirken eben durch die Ideologie. Dabei ist zu bedenken, dass die Kirche und insbesondere die katholische zu Althussers Zeiten in Frankreich noch stärker war als gegen Ende des 20. Jhd.s, obwohl es damals schon säkulare Tendenzen gab.
Die Unterscheidung ist nach Althusser idealtypisch zu verstehen, d. h. es kann in der Realität auch zu Vermischungen kommen, so dass z. B. die ISA beim Misslingen ihrer Ziele auch auf RSA zurückgreifen (Interdependenz). Eine Eigenschaft dominiert aber meistens.
Die Verteilung von ISA und RSA in der Gesamtgesellschaft ist aber nicht gleich. Der RSA ist (fast) nur im öffentlichen Sektor (beim Staat) anzutreffen, die ISA treten öffentlich und privat (privatwirtschaftlich) auf. Ein Beispiel für den ersten Fall wäre die Armee, für den zweiten Fall die Massenmedien.
Wobei hier zwei Einschränkungen zu machen ist: Zum einen interessieren Althusser eher die Funktionsweise eines Apparates als sein Verbreitungsgebiet und zum anderen war zu seiner Zeit noch nicht klar, wie sehr Armeen auch mit privaten Söldnerunternehmen zusammenarbeiten können.

Entscheidend ist aber das Ziel: Die obligatorische Ideologie der herrschenden Klasse soll in den Menschen verankert werden. Das Weltbild der Unterdrückten formt sich entsprechend dem der Herrschenden.

Der Begriff der Ideologie basiert auf drei Grundsätzen:

- die Ideologie hat eine materielle Existenz
- die Ideologie repräsentiert das imaginäre Verhältnis der Individuen zu
  ihren realen Existenzbedingungen
- die Ideologie ruft die Individuen als Subjekte an (Appelation)

Die Macht der ideologischen Staatsapparate (ISA) wirkt nach Althusser durch aufgezwungene Rituale und durch die Anrufung der Subjekte durch Institutionen des "großen Anderen" (Jacques Lacan), also durch Partei, Nation, Gott u. ä. Ideologie ist nicht einfach nur repressiv, sondern gibt dem Individuum die Möglichkeit, sich als Subjekt innerhalb der Gesellschaft zu konstituieren. Ideologie ist aber nicht nur Manipulation, sondern konstituiert erst die Subjekte, die sich dann auch noch irrtümlich als frei verstehen.

Althussers Schüler knüpften an seinen ISA-Ansatz und seine Machtanalyse an:

 Poulantzas.jpg


Nicos Poulantzas verwendete die ISA innerhalb seiner Staatstheorie. Er ging davon aus, dass der Staat entgegen der herrschenden marxistischen Lehre nicht direkt abhängig von den sozioökonomischen Verhältnissen sei, sondern dass der Staat relativ autonom agieren könne. Als konkretes Beispiel hatte er in seiner Zeit europäische (Noch-)Diktaturen wie Spanien, Portugal und seine Heimat Griechenland vor Augen. Die autoritären Machthaber dort waren nicht in jedem Fall im Dienste der (wirtschaftlich) herrschenden Klassen tätig.
Die manchmal sehr abstrakt daherkommenden Werke von Poulantzas treffen hier die politische Praxis, weil der sich früh links engagierende Jurist und gefühlter Sozialwissenschaftler aus seinem Land fliehen musste. Er floh zuerst nach Deutschland, wo aber zur damaligen Zeit gerade an juristischen Fakultäten noch ein rechter Wind wehte und dann nach Frankreich, wo er einige Zeit an Universitäten lehrte und auf Dozenten wie Althusser traf.
Doch zu einem Abschluss seiner Forschungsarbeit kam es auch hier nicht, weil der stark an Stimmungsschwankungen leidende Poulantzas Selbstmord beging - zu einer Zeit, als sich die marxistische Philosophie in Frankreich schon in einem Abwärtstrend befand, aber zu früh, um den Niedergang des Staatskommunismus in den Ostblockländern noch mitzuerleben.

 Foucault5.jpg

Ein anderer Althusser-Schüler, Michel Foucault, baute auf andere Art und Weise an dessen ISA-Konzept an. Foucault entwickelte eine Theorie des Diskurses und eine Theorie der Macht. Macht produziert nach Foucault auch materielle (institutionelle, körperliche) Effekte. Foucault befasste sich mit "Überwachen und Bestrafen" auch in historischer Sicht und verfasste gleichnamige Werke ("Surveiller et punir").
Ein wichtiger Untersuchungsbereich war das Gefängniswesen, gegen dessen behauptete Ungerechtigkeiten er auch praktisch vorging und sich in der G. I. P. betätigte (Groupe d'information sur les prisons). Ein anderer Bereich war die etablierte Psychiatrie, die sich damals schwerer Kritik ausgesetzt sah.
Foucault entwickelte aus seinen Forschungsprojekten auch den Begriff "Biomacht", der später von Giorgio Agamben genauer untersucht werden sollte.
Bei der Wahl von Foucaults Forschungsthemen spielte auch seine eigene Biographie eine Rolle, denn Foucault litt unter seiner katholischen Erziehung und seinen (homo-)sexuellen Phantasien.
Foucault konnte den weit gefassten Forschungskomplex aber nicht mehr lange bearbeiten, weil der sadomasochistische Homosexuelle 1984 an AIDS verstarb. Die Freiheit, die er erst kurz zuvor noch durch Übernahme einer Dozentenstelle im liberalen Kalifornien erreicht sah, wurde ihm zum Verhängnis.


REZEPTION

Ein Philosoph, der sich gedanklich so kontrovers betätigte, so oft in psychiatrischer Behandlung war und dann noch seine Frau umbrachte, sieht sich natürlich auch kontroversen Reaktionen ausgesetzt.

Slavoj Zizek (auf der Frankfurter Buchmesse)

Slavoj Zizek, der bekannte slowenische Philosoph und Kulturkritiker,  bezeichnete ihn einen "verschwindenden Vermittler" zwischen marxistischer Tradition und den Neuen Sozialen Bewegungen, die um "Entunterwerfung" bemüht sind und philosophisch unter der Bezeichung "Poststrukturalismus" firmierten.
Althusser habe dafür gestritten, dass „der Marxismus endlich beginnt, sich zu erkennen, wie er ist, und sich verändern wird“. In der Transformation in künftigen Klassenkämpfen wird Althusser nach Zizek so etwas wie eine "abwesende Ursache" sein, die aber in der Herausbildung einer neuen revolutionären Theorie und Praxis anwesend ist. Diese werde das Erbe von Marx und Lenin aus den Erkenntniszusammenhängen ("epistémé") des 19. Jhd.s lösen und es in einen Bezugsrahmen einbinden, der die Gesamtheit der Unterdrückungsfaktoren, die die Arbeitskraft als Ware konstituieren, an den Wurzeln packt und auszureißen hilft.

Henning Böke, ein linker Philosoph und Politikwissenschaftler, meinte, Althusser habe den revolutionären Marxismus immer als eine Art "Gegen-Marxismus" begriffen und (wohl unbewusst) als Erster im Marxismus jenen Paradigmenwechsel vollzogen, der heute als "linguistic turn" bezeichnet wird. Althusser habe das aus der klassischen Philosophie stammende Subjekt-Objekt-Paradigma durch ein diskursanalytisches ersetzt. 
Althusser Theoriebildung und seine Verhaltensweisen haben aber auch entschiedene Kritiker auf den Plan gerufen. Dazu gehört Tony Judt, der dem Philosophen Psychopathien vorwirft und seine historischen Kenntnisse anzweifelt. Er bezeichnet Althusser als "sexuell obsessiv" und "größenwahnsinnig". 
Die psychischen Krankheiten legt Althusser selber in seiner Autobiographie ("Die Zukunft hat Zeit") dar und sie manifestieren sich schließlich in der Tötung seiner Frau. 
Die historischen Unzulänglichkeiten sieht Judt besonders in Althussers unhistorischer Herangehensweise an den Marxismus, was eigentlich der Grundidee des Marxismus' widerspräche. 
Ähnlich kritisch sieht er auch Althussers Epistemologie, die nicht klar zwischen Wissen und Glauben unterscheide. 
Tony Judt sieht aber den Marxismus an sich kritisch, denn er "historisiert alles Wissen, bis auf jenes, das er selbst als Wahrheit anbietet." 
In der angelsächsischen Welt gibt es zwar auch Anhänger von Althusser, aber man sieht generell den (Star-)Kult des damaligen Frankreichs um seine Intellektuellen, die in Wirklichkeit angeblich gar nicht so präzise arbeiteten, äußerst kritisch.
Aufschlussreich ist auch der Aufsatz "The Paris Strangler" von John Sturrock (London Review of Books, 1992) über Althussers Autobiographie und die Biographie über ihn von Yann Moulier Boutang. 
Doch auch im Inneren Frankreichs gab es Kritiker. Raymond Aron geht in seiner Kritik in einigen Punkten ähnlich wie Judt vor und greift Althussers Geschichts- und Epistemologiekompetenz an. Die Grundthese eines "epistemologischen Bruches" (den Begriff entlehnt Althusser bei Gaston Bachelard) sei durch nichts zu belegen.   


QUELLEN UND LITERATUR: 

Althusser, Louis: Die Zukunft hat Zeit (L'avenir dure longtemps); 1990
Kirshner, Lewis A.: The Man Who Didn't Exist. The Case of Louis Althusser (2003)
Rau, Milo: Althüssers Hände. Essays und Kommentare (aus einem Blog)
Suter, Lukas B: Althusser oder auch nicht (Theaterstück, 1994)
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Samstag, 26. September 2015

ZDF-HISTORY: GEHEIMES HOLLYWOOD

Diese Doku aus der Reihe ZDF-History erklärt die dunkle Seite der Traumfabrik. Sie befasst sich mit Machtkämpfen, Sexaffären und obskuren Todesfällen. Behandelt werden Beispiele ungefähr aus den Nachkriegsjahrzehnten. Es geht um Schauspieler wie Rock Hudson, Natalie Wood, Kirk Douglas, Robert Wagner, Arnold Schwarzenegger und Silvester Stallone sowie um Netzwerke um die und hinter diesen Schauspielern. 
Ein Beispiel ist Henry Willson, der hinter einigen Hollywoodkarrieren der Nachkriegszeit stand, darunter der von Rock Hudson und Robert Wagner.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2492008/Geheimes-Hollywood#/beitrag/video/2492008/Geheimes-Hollywood


Dienstag, 22. September 2015

Montag, 21. September 2015

DON MARSHALL'S ACCOUNT (10): "THE FLAG! THE FLAG!"

"The terrific pounding kept our beachhead pinned down. The fleet's constant bombardment inland gave us a little relief."
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AFTER THE BATTLE, NUMBER 82.
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Under heavy fire Don reached the airfield. He met a buddy, Private Thurman Mott, and stayed in his hole for the night. They felt hot magma underneath, "another worrisome danger, but we welcomed the warmth it provided."
"Try as we might (so sehr wir es auch wollten?), neither one of us succeeded in staying awake."
Then, all of a sudden, Don awoke, hands gripping him by the throat. A Jap was kneeling on his chest. Don tried to get out his "45 automatic", but he couldn't, for he was blocked. So Don gave him a blow with his kneee. Finally, he took his gun and aimed at him, but the Jap vanished in the darkness.
"Mott slept soundly on."
The next day he met Corporal B. K. Keagan, another buddy. Constant enemy fire of snipers behind them. Above them, a Marine Corsair firing. Don and his buddy diving for cover.
They realized the enemy had put the front line marking strips to their rear, but the trick didn't work. Then, a Marine yelling and waving: "The flag! The flag!"
"Every head turned to Mount Suribachi. There, barely discernible, flew a small flag, the Stars and Stripes."
The firing slowed, men were cheering. Shrill whistles from hundreds of ships "amid the constant din of exploding shells and screaming bullets."-"The noise was music to our ears! Suribachi had fallen!"
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photo of a Japanese tank: "Don Marshall recalls that 'only five tanks managed to crawl from their places of concealment and three were quickly dispatched (erledigt) by ground troops. The remainder were finished off by 20 mmm fire from two planes that happened to be overhead.'"
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photo a bottom of page, left: "And it was on March 4th that Sergeant Bill Genaust was killed...When unable to shoot pictures because of weather, cameraman Genaust doubled as a rifleman."
Genaust and another soldier were killed "in a bypassed cave."
About his army career: "Genaust, who wanted to fight, enlisted at age 36. He was wounded at Saipan, recommended for the Navy Cross, got the Purple Heart and two Bronze Star medals and died at the age of 38."
photo, right side: It was captioned "Hill 382, scene of cave area where Genaust was killed".
"but look at the name on the rear of the belt of the Marine on the right. Could this be Bill Genaust himself, photographed by his colleague, moments before he entered the cave? Bob Campbell was only 15 feet away when Genaust was struck by a burst of automaic fire at point-blank range (kürzeste Entfernung): 'I could readily see the bullets cut him down', wrote Campbell later."
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"The cave was blasted shut by Marines, the body buried under tons of earth. It was never recovered."
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Sonntag, 13. September 2015

LIDA BAAROVA

* 07.09.14 (Ludmila Babková) in Prag
+ 27.10.2000 in Salzburg



Lida Baarova war eine tschechische Schauspielerin, die besonders durch ihre Affäre mit Joseph Goebbels berühmt wurde.  



Lida Baarova wurde in Prag noch zu Zeiten der österreich-ungarischen Doppelmonarchie geboren und wuchs in einem konservativen Beamtenhaushalt auf.
Baarova zeigte sich im Gymnasium als kreativ und entwickelte zum Missfallen ihres Vaters interesse für die Schauspielerei. Schon während ihrer Schule und vor ihrer Volljährigkeit informierte sie sich über die Möglichkeit einer Schauspielausbildung.
Baarova erlangte früh in der Tschechoslowakei Erfolg, wurde aber auch schon 1934 von der Ufa entdeckt. Am Anfang unterschätzte man ihre Begabung, sie wirkte jung und naiv. Aber dann erkannte man, dass sie sich energisch in Rollen hineinarbeiten und schnell Sprachen lernen konnte.
In Deutschland herrschten seit 1933 die Nazis. Andererseits galt der deutsche Film in den 30er-Jahren als aufstrebend und zog auch viele ausländische Schauspieler an. Später sollte man Baarova und anderen deshalb Vorwürfe machen.

 
Im Jahre 1935 drehte Lida Baarova mit dem verheirateten Schauspieler Gustav Fröhlich. Beide wurden ein Paar und bewohnten ein Haus auf der Halbinsel Schwanenwerder in Berlin.
Zu den berühmten Filmen dieser Schaffensphase gehörten "Einer zuviel an Bord" (1935), "Verräter" (1936), "Patrioten" (1937), "Die Fledermaus" (1937).
Einige Werke wie Verräter oder Patrioten hatten eine klare Propagandaintention. In Verräter ging es um einen Mann, der durch die Beziehung zu seiner Freundin (gespielt von Baarova) in Geldnot geriet und Geheimnisse an den Feind verkaufte. In diesem Film sind schon einige Produkte der neuen NS-Aufrüstung zu sehen (Panzer, Flugzeuge), aber noch nicht die Geräte, die später durch den Zweiten Weltkrieg berühmt werden sollten.
Der Film Patrioten spielt im Frankreich des Ersten Weltkrieges, wo sich ein abgeschossener deutscher Soldat zu den eigenen Linien durchschlagen will und von Lida Baarova gepflegt wird.
Baarova spielte auch am Deutschen Theater und an der Volksbühne.
Sie wurde meist als exotischer Vamp eingesetzt.
So wurde auch Hollywood auf sie aufmerksam. Baarova lehnte jedoch einen hoch dotierten 7-Jahresvertrag ab. Einmal lief ihre Karriere im Reich gut, andererseits glaubte sie aber auch, sich später noch für Hollywood entscheiden zu können, obwohl Goebbels ihr klar machte, dass sie sich für eine Seite entscheiden müsse.

Lida Baarova, Gustav Fröhlich und Joseph Goebbels

Joseph Goebbels suchte Lida Baarova bei Gustav Fröhlich auf und machte ihr klare Avancen. Goebbels Faible für schöne Frauen war genauso bekannt wie sein Machtanspruch und seine Egomanie. Man nannte ihn den "Bock von Babelsberg".
Mit der Zeit gab Baarova seinem Drängen nach. Sie äußerte sich in verschiedenen Interviews unterschiedlich zu der Affäre, aber heute kann davon ausgegangen werden, dass beide eine sexuelle Beziehung unterhielten. Zwischen Goebbels und dem gehörnten Fröhlich soll es deshalb zu einer schweren Auseinandersetzung gekommen sein, die Fröhlich aber laut Baarova übertrieben darstellte. Laut Fröhlich soll er Goebbels verprügelt haben und dieser dachte angeblich daran, Fröhlich in ein Lager einweisen zu lassen.
Die Beziehung Goebbels-Baarova war so intensiv, dass Goebbels angeblich sogar daran dachte, sich scheiden zu lassen und als Diplomat nach Japan zu gehen. Angeblich war er sogar bereit, nach einem Rücktritt vom Amt des Propagandaministers "Krawattenverkäufer" zu werden.

Lida Baarova erhält von ? das Armband des Winterhilfswerkes

Hitler kam diese Affäre reichlich ungelegen. Anfangs hatte er selber Baarova hofiert und zum Tee eingeladen. Doch jetzt stand ihm die Sudetenkrise ins Haus - die er selber reichlich eskalierte - und da war für ihn eine Liebelei seines Propagandaministers mit einer Tschechin denkbar unpassend.
Auch Magda Goebbels, die zuerst die Affäre toleriert hatte, bis es zu einer Auseinandersetzung mit Baarova bei einer Bootsfahrt gekommen war, machte bei Hitler deutlich Stimmung.
Der "Führer" sprach ein Machtwort. Angeblich wollte Goebbels die Beziehung auch danach noch unter der Hand weiterlaufen lassen, aber Hitler tolerierte keine Zuwiderhandlung. Baarova wurde forthin überwacht und in ihrer beruflichen Betätigungsfreiheit eingeschränkt.
Anfangs hatte Hitler selbst Baarova hofiert und zum Tee eingeladen. Doch jetzt stand Hitler die Sudetenkrise ins Haus, die er selber reichlich eskalierte, und da kam eine Liebelei seines Propagandaministers mit einer Tschechin denkbar ungelegen.
Man muss auch wissen, dass Goebbels Ehe damals als Musterehe galt und er mit seiner Frau und seinen vielen Kindern eine Musterfamlie darstellen wollte und sollte.
Baarova erhielt 1938 von Graf Helldorf, dem Berliner Polizeipräsidenten, Spielverbot. Auch Baarovas 1938 gedrehter Film "Preußische Liebesgeschichte" (Willy Fritsch) durfte nicht aufgeführt werden und wurde erst 1950 als "Liebeslegende" in der Bundesrepublik Deutschland gezeigt.

Lida Baarova kehrte im Jahre 1939 in ihre Heimatstadt Prag zurück, die jetzt im sog. Protektorat Böhmen und Mähren lag. Sie wohnte nun mit ihren Eltern und ihrer Schwester Zorka Janů im Villenviertel Hanspaulka. Baarova hatte nach ihrem erfolgreichen Karrierestart ihre Eltern finanziell unterstützt.
Baarova konnte in Prag wieder spielen, allerdings nur bis Ende 1941. Hier entstanden in dieser kurzen Zeit viele bedeutende Werke.
1942 ging sie nach Italien, das in der damaligen Zeit mit dem Deutschen Reich verbündet war und für seine Filmindustrie bekannt war. Es ist aufgrund unterschiedlicher Darstellungen in Baarova-Biographien nicht ganz klar, wie lange sie dort bleiben konnte (1943?, 1945?).
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http://www.rozkvetlekonvalinky.estranky.cz/img/picture/8479/Zorka-Jan%C5%AF.jpg
Zorka Janu


1945 hatte Baarova das Problem, dass die Siegermächte im Zweiten Weltkrieg einschließlich der neuen tschechoslowakischen Regierung ihr den Kollaborationsvorwurf machten. Das ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, allerdings sind ihr keine Denunziationen oder keine konkreten Maßnahmen gegen ihr eigenes Herkunftsland nachzuweisen.
Baarova wurde 1945 inhaftiert und nach 18 Monaten wieder freigelassen. Man hielt ihr zu Gute, dass ihre Kollaboration nicht zu intensiv war und ihre Beziehung zu Goebbels VOR dem Einmarsch in tschechisches/tschechoslowakisches Territorum stattfand.
Tragischer endete die Nachkriegsjustiz für ihre Mutter und ihre Schwester.
Baarovas Mutter starb während eines Verhörs an einem Herzinfarkt. Ihre Schwester beging im März 1946 Selbstmord (Sturz aus dem Fenster?).
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In der Tschechoslowakei war das Klima für Baarova aber weiterhin ungünstig. Neben Nationalisten kamen in den Folgejahren immer mehr die Kommunisten an die Macht. Baarova heiratete 1947 Jan Kopecky, der sie während ihrer Haftzeit besucht hatte und wollte mit ihm 1948 über Österreich nach Argentinien zu emigrieren. Sie wollten sich u. a. mit Puppenspielen durchschlagen, was aber nicht wirklich gelang.
Die Ehe erwies sich auch nicht als stabil und so ließ sich Baarova 1956 wieder von ihrem Mann scheiden. Baarova blieb vorerst in Österreich und spielte dort und in Deutschland Theater. Mit Fernsehauftritten oder Spielfilmen gab es aufgrund ihrer Vergangenheit Probleme. Bei öffentlichen Auftritten wurde sie ständig mit Fragen zu ihrer Beziehung zu Goebbels konfrontiert. In den Jahren nach dem Krieg bekam Baarova aber noch Filmrollen in Italien.
Baarova trat u. a. in "Götz von Berlichingen" bei den Burgfestspielen in Jagsthausen auf.
1969 schien sich Baarovas Lage wieder zu bessern: Sie heiratete den schwedischen Professor und Arzt Kurt Lundwall. Lundwall verstarb aber schon 1972. Sein Haus in Salzburg ermöglichte ihr aber finanzielle Sicherheit.  

Im Jahre 1975 spielte Baarova auch in der Theaterversion des Fassbinder-Werkes "Die bitteren Tränen der Petra von Kant".
Am Übergang zu den 1980er-Jahren wurde sie von Franz Schönhuber für den Bayerischen Rundfunk interviewt. Schönhuber war war im Weltkrieg Mitglieder der Waffen-SS (u. a. Übersetzer der frz. SS-Brigade/Division Charlemagne).
Nach der Wende um 1990 und dem Zusammenbruch des sowjetischen Herrschaftssystems konnte Baarova wahrscheinlich ihre Heimat wiedersehen (unterschiedliche Versionen in den Biographien).
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QUELLEN:

Baarova, Lida: Die süße Bitterkeit meines Lebens. Memoiren des Ufa-Stars und Goebbels' Geliebter (hg. und bearb. von Richard Kettermann und Uwe Schmidt); Koblenz 2000
Motl, Stanislav: Lida Baarova, Joseph Goebbels. Die verfluchte Liebe einer tschechischen Schauspielerin und des Stellvertreters des Teufels; Prag 2009


Über die Schauspielerin Lida Baarova erfuhr man in Deutschland lange Zeit nur etwas über die berühmten Nazi-TV-Dokumentationen von Guido Knopp und anderen Historikern. Dort wurden einige Schauspielerinnen im Zusammenhang mit Goebbels' publizistischen Phantasien und seinen erotischen Avancen interviewt.
Aufgrund der diverse Rückschläge in Baarovas Karriere war sie nach 1945 in Deutschland keinem großen Publikum mehr bekannt. Trotzdem trat sie immer mal wieder medial in Erscheinung. Im Spiegel wurde sie mehrfach erwähnt und sie war z. B. in einem Theaterstück von Rainer Werner Fassbinder zu sehen.
Es  gibt außerdem ein Interview von ihr mit Franz Schönhuber im Bayerischen Rundfunk, bevor dieser durch sein Buch über seine SS-Vergangenheit und die Gründung der Partei "Die Republikaner" auch für bürgerliche Medien untragbar schien.
Nach ihrem Tod 2000 erschienen zwar einige Nachrufe und die deutsche Übersetzung ihrer Biographie, in den darauf folgenden Jahren war sie aber wenn überhaupt eher der im Entstehen begriffenen Youtube-Gemeinde bekannt.
Das änderte sich schrittweise ab 2010, als in den tschechischen Medien Berichte über ihr Leben und ihre Affären erschienen, und besonders ab 2015, weil jetzt ihr Leben verfilmt wurde (der Film erscheint 2016).




Montag, 31. August 2015

DON MARSHALL'S ACCOUNT (9): THE ONE-MAN INVASION

The Landing Craft throwing a line and pulling Don's nearly submerged boat out of range.-They were hauled aboard.-They get into an uncomfortable position: "again, we were where we shouldn't be...in the middle of an air raid..."-"We lost a carrier."-"For the next four or five hours we lived in absolute terror. In fact, frozen terror, for we were still soaking wet."-They were transferred aboard a battleship (The Bayfield).-"I awoke five hours later."-A guard (widely grinning) handed him over his Thompson gun, "newly cleaned and oiled, almost unrecognisable from the rusty piece of junk I earlier relinquished.".-Don wants to get back to Iwo. He asks an officer standing at thr rail watching the shore.-Suddenly, two muzzles in his back. They were the bodyguards of General Clifton Cates.-"It was General Cates (commander, of the 4th Marine Division) whom I had just brashly confronted!".-Don got permission to go back to the beach. The men in the boat "stared at me in disbelief, only an idiot would voluntarily go back into that inferno."-"For the first time I felt I was a tremedously important Marine..."-Don making his way over top of the ramp. "then ordered them to get the hell out of there."-"Thus, I made a one-man invasion of Iwo Jima.-"Blue Beach was even more chaotic than before, completely covered with blasted wreckage..."-"As far as the eye could see, each ocean wave delivered a solid sheet of torn bodies..."-
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Sonntag, 30. August 2015

MELDUNG & ANALYSE


1. Ich habe mich bzgl. der letzten Beiträge noch einmal nach Bildern umgesehen.
Problem: Die waren alle auf Militärseiten, da muss man rechtlich aufpassen!

2. Die Statistiken des Blogs weisen darauf hin, dass 'Paul Watzlawick' führt.
Ich habe deshalb auch dort ein Bild eingefügt.

Gruß!

Samstag, 29. August 2015

DON MARSHALL'S ACCOUNT (8): "HEY, YOU GUYS, WHERE THE HELL ARE YOU?" (A RESCUE)

Don was told to get some new grenades.-He found a hole at the airfield. It was full of Marine bodies having grenades at theit belts.-Don put some of the grenades in a bag.-He headed for the beach to get more.-He found a Thompson sub-machine gun at the side of a dead Navy man.-Starting over a terrace, he found a work party (about 30 men).-"A shell screamed in, they disappeared in a massive explosion, I flew up and backwards some twenty feet."-Someone pulled him to his feet.-"I stared at what was left of the work party, a mass of jellied arms, legs and torsos, not a whole body left in the entire group."-Someone guided him towards an LCVP (Landing Craft Vehicle Personnel aka Higgins boat).-He was pushed aboard.-Some wounded came on.-Shells bracketing the boat.-Two close hits.-The LCVP heading out to sea (the rudder was jamming).-They had nothing to repair it.-Their only hope: "attracting someone's attention".-Heading northward; it was getting dark.-He estimated they would make landfall at Tachiiwa Point (Japanese stronghold).-"The sky clouded over, enveloping us in complete darkness. The weather turned icy cold."-Battle waggons pumping shells into the island ("shells arching over our heads")-"burst of a parachute flare" (Japanese)-They were dangerously near the rocky shore at Tachiiwa Point.-"Japanese patrol hurrying aound and over those rocks toward a small beach where we were drifting"-"we considered our options which, at best, seemed very bleak."-The coxswain and his buddy diving for the engine.-"The rest of us...hoping against hope that the cursing and pounding men below succeeded..."-One blinking out SOS with a flashlight (nearly exhausted).-"Another enemy flare burst about five minutes later..."-"Japanese patrol ready and waiting for our inevitable delivery into their hands"-Don clenching his Thompson "determined to go down kicking and scratching, taking as many as I could."-Don knew their exact position ( 1, 5 miles from Blue Beach 2).-"we bobbed slowly shoreward in total darkness while island-ripping salvos screamed overhead"-"thrumming of a nearby engine. Friend or foe?"-Don thought it was the Japs.-"Out of the gloom a voice called out, 'Hey, you guys, where the hell are you?"-Don thought it was a trick.-"each of us determined to go down fighting"-Again the voice: "Well, fuck' em. If they don't want to get picked up, let's get the hell out of here.!"-It was the "unmistakable jargon of an American seaman"-"The LCM (Landing Craft Mechanized, twice the size of our Higgins boat) raced in..."---
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Montag, 24. August 2015

H. J. CAMPBELL: DENKEN=SUCHE NACH LUST

1.) "Unser Gehirn besteht aus zwei großen Komplexen, zwischen deren Entstehung im Laufe der Evolution mehrere Millionen Jahre liegen. Der ältere Teil, der Hirnstamm mit dem limbischen System, entstand vor etwa fünfhundert Millionen Jahre."
BEDFORD/ KENSINGTON: DAS DELPASSE EXPERIMENT
2.) Im modernen Teil des Gehirns findet (abstraktes) Denken statt oder vielmehr sollte. Im limbischen Gehirn geht es primitiver zu. Außerdem sitzt dort das Lustzentrum.
3.) Triebfeder allen Handelns ist die Lust. Auch nicht ganz neu (siehe EPIKURS HEDONE).
4.) Die äußeren Sinnesorgane sind über Nervenbahnen mit dem Lustzentrum verbunden. Durch diese werden dem limbischen Hirn Reize gesendet, woraus dann Lustgefühle resultieren. Dies ist der Weg beim "Normalo".-"...für keinen dieser Lustgewinne benötigt er mehr als seinen unter-menschlichen Nervenmechanismus."
BEDFORD/ KENSINGTON
5.) Der Mensch, der nicht "unter-menschlich" tickt, hat einen eigenen Weg entwickelt: Er stellt eine direkte Verbindung Großhirn-Stammhirn her.
"Auf direktem Wege schickt er aus den Denkregionen des modernen Großhirns Erregungsimpulse in die Lustareale des älteren Stammhirns. Das heißt nichts anderes, als daß er sich durch Denken Lustgefühle zu verschaffen vermag."
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6.) Jetzt wird's esoterisch: "Vielleicht ist Lust in Reinkultur-also dieLust am Denken-nichts anderes als der instinktive Drang, PSIENERGIE aufzubauen? Wir denken, weil wir Lust dabei verspüren."
Kurzum: Mehr Denken=mehr Psienergie=mehr Lust.
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Wenn diese PSIENERGIE den physischen Tod überleb, wie einige Forscher glauben, was sich aber nicht klar beweisen läßt, dann sind die Denker im Jenseits bevorteilt. Die Doofen gucken in die Röhre.
"Dumme sind schlechter dran."-"Aber-Böse sind nicht schlechter dran."
7.)"...und ob dieses Denken gut oder böse ist, das ist für die Unsterblichkeit des Geistes ohne Belang."
Das sieht die Kirche natürlich anders.
Für CAMPBELL steht also fest, "daß die moralische Bewertung ihrer Taten im Diesseits für ihr Leben im Jenseits keine Rolle spielt".-"Alle Schuld muß sich auf Erden rächen; sonst ist es nämlich zu spät dafür. Gerechtigkeit-wie wir sie verstehen-ist im jenseitigen Konzept nicht vorgesehen."
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Gerechtigkeit ist wohl eine Erfindung der Menschen, eine Idealvorstellung (wahrscheinlich aus pragmatischen Gründen), oft nur eine Fiktion. Wahrscheinlich besitzen wir einen apriorischen Gerechtigkeitsfimmel, um nicht zu kurz zu kommen und damit an Lust einzubüßen. Dann wären wir also wieder bei der "Luscht", wie der Schwabe sagt. Diese Triebfeder des Lebens gilt bei der Kirche als sündig und wurde als Todsünde verteufelt (libido; s. die sieben Todsünden). Man könnte boshaft formulieren. Die Kirche ist gegen die Lust. Denken=Lust. Also ist die Kirche auch gegen das Denken!
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