Mittwoch, 25. Juli 2012

GRAF ZEPPELINS ERKUNDUNGSRITT: TEIL 3



Als nächstes wurden die Reiter von zwei Bauern aus INGOLSHEIM gesehen, die zuhause sofort Meldung machten. Daraufhin wurde ein gewisser BILLMANN zu Pferd nach SOULTZ zur GENDARMERIE geschickt. Der GENDARM LEIBIG ritt mit ihm zum Bahnhof, wo das 2. LANCIERS-REGIMENT lag, das sofort in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Diese ritten nach SCHOENENBURG, um die Deutschen zu suchen. Bei Einbruch der Nacht wurde die Suche erfolglos abgebrochen.
(Sie ritten sogar an Teilen der Patrouille vorbei, ohne diese zu bemerken. Erst später nach dem Ende des Krieges erfuhr ZEPPELIN von der Gefahr, in der sie damals schwebten.)
Am nächsten Tag ritten sie 40 km in sengender Hitze. In OBERHOF wurde Halt gemacht. Zeppelin beschloss, in KARLSRUHE Zwischenmeldung zu machen. Die Wahl fiel auf VON GAYLING, der schweren Herzens gehorchte. Ganz Reiteroffizier war er enttäuscht, daß er jetzt, wo es spannend wurde, zurückmußte. Doch ZEPPELIN bestand auf der sofortigen Ausführung (und zwar mit Umsicht, Schneid und notfalls auch mit Rücksichtslosigkeit !). Befehl ist Befehl.
VON GAYLING ritt mit den DRAGONERN KRAFT und GERBER Richtung INGOLSHEIM, als ihnen eine größere Abteilung Franzosen entgegenkam. Sie verließen noch rechtzeitig die Landstraße und warteten hinter einer Baumgruppe. Die Franzosen ritten in 150 m Entfernung an ihnen vorüber!
Kurz vor RIEDSELTZ verließen sie die Straße, überquerten die Bahnlinie und ritten nach SCHLEITHAL. Dann ging es weiter zur BIENWALD-BRÜCKE, wo einige DOUANIERS Wache hielten.
Es war schon dunkel, und so hoffte der LEUTNANT, unerkannt an den Zöllnern vorbeizukommen. Diese saßen gemütlich an einem Tisch, ihre Gewehre waren zu einer Pyramide zusammengestellt. VON GAYLING grüßte höflich mit "bonjour, messieurs", und diese grüßten zurück. Da gallopierten die anderen beiden DRAGONER vorbei, VON GAYLING grüßte nochmals kurz und ritt hinter ihnen her. Sofort eröffneten die Franzosen das Feuer, aber ohne zu treffen.
Es ging durch den BIENWALD nach BÜCHELBERG und dann nach Norden. Die letzten 15 km nach KARLSRUHE legte VON GAYLING in einem Pferdefuhrwerk zurück. Dort machte er Meldung und nahm gleich am Regimentsexerzieren teil! 11 Tage später (4. Aug.) ritt er bei SCHLEITHAL wieder über die Grenze der Schlacht von WOERTH entgegen!
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EREC


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