Samstag, 21. Juli 2012

O SAECULUM! O LITTERAE! JUVAT VIVERE!
(ULRICH VON HUTTEN, 1518)


von Hutten kurz nach dem obigen Ausruf ;-)

Dieser Ausruf HUTTENS gibt in hervorragender Weise die Aufbruchstimmung der neuen Ära wieder, die im 15. und 16. Jh. aufkam. Ein neuer Geist beherrschte die Welt, "eine weltbejahende Wiedergeburtsfreude".
Wir kennen diese Epoche als die RENAISSANCE (ital. RINASCIMENTO): von etwa 1470-1600 (s. H. A. u. E.FRENZEL, DATEN DEUTSCHER DICHTUNG (chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte), Bd. 1 (Von den Anfängen bis zum jungen Deutschland), München, 1981 (dtv), S. 83.)
Laut DUDEN versteht man darunter
"das Wiederaufleben, bes. die Erneuerung der antiken Lebensform auf geistigem und künstlerischem Gebiet vom 14. bis ins 16. Jh."
Wichtige Ereignisse fallen in diese Zeit:
1.) Eroberung (Usurpation) Konstantinopels (1453); in Verbindung damit Flucht griech. Gelehrter nach Italien.
2.) Entdeckung der neuen Welt (Amerika; 1492)
3.) Luthers große Tat: die REFORMATION (1517)
"Renaissance, Humanismus, Reformation haben dieselbe Quelle und gingen ursprünglich ineinander über."
(FRENZEL, S. 84)
Einer der größten Vertreter des HUMANISMUS war ERASMUS VON ROTTERDAM (1466-1536).
(Seine populärste Schrift: LAUS STULTITIAE (Lob der Torheit, 1511).)
Das Schlagwort der Zeit hieß: AD FONTES (zurück zu den Quellen). Vorbild war die RÖMISCHE ANTIKE (und deren HUMANITAS).
Charakteristika der ital. Rennaisssance waren: "das Freigeistige, die Heiterkeit und die Diesseitigkeit"
(FRENZEL, S. 85.)
(Natürlich hatte die neue Zeit und das neue Lebensgefühl auch Schattenseiten. Bei "Renaissance" denke ich immer zuerst an MACHIAVELLI (1469-1527;IL PRINCIPE=VOM FÜRSTEN) und Giftmord!
Vielleicht ist die Schwärmerei HUTTENS deswegen ein wenig naiv. Sie erinnert mich ein wenig an den Ausspruch KAISER WILHELMS: "Ich prophezeie euch herrliche Zeiten!")
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EREC

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