Dienstag, 20. August 2013

AUGUST GISSLER UND DIE COCOS-INSEL: NICHTS WIE HIN, DA GIBT ES GELD!

AUGUST GISSLER gründete also, wie wir gehört haben, eine "uneigennützige" und für seinen Geldbeutel äußerst sinnvolle Gesellschaft zur Bereicherung seiner selbst. Mit 13 "Individuen" erreicht er mit der Brigg "WILHELMINA" die COCOS-INSEL.
REINHOLD OSTLER schreibt:
"Dies sollte der Beginn einer vierjährigen Rekordschatzsuche werden; einer Suche, die den Deutschen August Gissler zu einem Besessenen machte und den Rest seines Lebens bestimmte."
Wohl dem, der eine Lebensaufgabe hat. Viele haben ja überhaupt nichts und langweilen sich zu Tode.
Doch GISSLER wäre nicht GISSLER gewesen, wenn er sich mit dem bisher Erreichten begnügt hätte. Er fuhr zurück nach Germany. Dort suchte er weitere Verrückte, um die Insel zu besiedeln. Damit alles korrekt zugeht, gründete er gleich noch einen Verein: die "COCOS ISLAND PLANTATION COMPANY", eine Aktiengesellschaft!
Man glaubt es kaum, aber 50 Familien waren bereit, auf die Insel zu ziehen! Dort bauen sie sogar eine Siedlung. Dann wühlen sie systematisch die "arme" Insel um. Doch keine Spur von dem Schatz. Frustriert verlassen sie wieder die Insel, nur einer bleibt: AUGUST GISSLER, der Standhafte oder vielleicht besser "the fool on the island". Seine Frau Klara teilt seine "Robinsonade". Jeder kennt den Song: "Stand by your man!"
Weitere Expeditionen folgen, die auch nichts finden. GISSLER "grinst sich eins". Er ist jetzt sogar Gouverneur der Insel. Der Staat Costa Rica hatte ihn dazu gemacht. Es gibt ein Bild, wo er in Napoleon-Pose in seinem Haus zu sehen ist. Er trägt eine Kapitänsuniform!
Doch nach 17 Jahren hat auch der hartnäckige GISSLER "den Kanal voll" und wandert mit seiner Frau in die Staaten aus.
Seine Ausbeute: reiche Erfahrung, 33 spanische Dublonen, 1 goldener Handschuh. GISSLER stirbt mit 75 in New York-völlig verarmt! Heutzutage, wo jeder aus seinen peinlichen und unappetitlichen Erfahrungen ein "Buch" (besser: Elaborat) machen läßt, hätte GISSLER seine Story zu Geld machen können. Es gibt schlechtere Geschichten, wie ich finde!
Seine letzten Worte lauteten:
"Auf der Cocos-Insel liegen unermeßliche Schätze, davon bin ich überzeugt. Wenn ich könnte, würde ich sofort wieder mit der Suche beginnen."
AUGUST GISSLER: Ein Unverbesserlicher, aber auch irgendwie geradlinig und fast rührend in seinem Bemühen, ein zackiger Deutscher und vor allem: stur bis zum Ende. Ein Mann, der nie an sich zweifelte!
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R.

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