Samstag, 17. August 2013

KAPITÄN VON EIGENEN GNADEN:  DOMINICO PEDRO BENITEZ

 KURS 5 GRAD 33 NORD UND 87, 04 GRAD WEST

Der Portugiesische Pirat BENITEZ war gar kein richtiger Kapitän, wäre aber so gern einer gewesen. Also ernannte er sich während einer Meuterei selber dazu. Dies geschah AD 1816. Das Schiff war die Fregatte RENAUD. Seine Mannschaft, allesamt feine Gentlemen, bestand vorwiegend aus Verbrechern der übelsten Sorte. 1817 machte er vor Kuba einen Beutezug, der nicht viel einbrachte außer den "Künstlernamen" "BONITO vom blutigen Schwert".Mit der erbeuteten Brigg RELAMPAGO machte er fortan den Golf von Mexiko unsicher. Auch hier erwies er sich als "Meister der Erfolglosigkeit". Zu allem Elend verfolgten ihn auch noch zwei englische Fregatten und ein Kriegsschiff (ein bißchen viel auf einmal, zumal für einen erfolglosen Piraten). Im Fliehen anscheinend besser als im Beutemachen, gelang ihm die Flucht um das Kap Horn. Kaum im Pazifik, ging er wieder seinem Job als Pirat nach. Diesmal hatte er mehr Glück: 1818 und 1820 machte er Überfälle, die sich sehen lassen konnten. 1819 überfiel er einen Treck von Mauleseln (arme Tiere!). Beute: in Millionenhöhe! Dann: Überfall auf zwei Galeonen (ROSARIO und ESPRANZA). Beute: Goldmünzen und Goldbarren.
Dann legte BONITO eine Künstlerpause ein: Er fährt zur COCOS-INSEL und bringt die Schätze in der Nähe einer halbmondförmigen Bucht an Land. Dort werden drei Löcher gegraben. In das erste werden 175 Tonnen Silbermünzen versenkt. Die Stelle wird markiert, indem auf einem Felsblock die Zeichen PD N2 240 ENIPW angebracht werden. In das zweite Loch (am anderen Ende des Strandes) werden 273 juwelenbesetzte Schwerter mit Goldgriffen gelegt und in das dritte Loch (ca. 30 m westlich vom zweiten) 783 Goldbarren. Versteck 2 und 3 wird mit "DEPOSITO PACIFICO 3+4 gekennzeichnet. Auch werden zwei große Cocospalmen mit einem X markiert und einige Hände Kupfernägel vergraben.
Dann gibt BONITO seinen Leuten erst einmal Urlaub. Es läßt fässerweise Rum springen, und es kommt zum obligatorischen Besäufnis, das in Streit endet. Ergebnis: 34 Tote und 17 Schwerverletzte!- Am nächsten Tag segelt die RELAMPAGO ab, Kurs Süden nach Acapulco und von da in die Karibik. Und jetzt kommt das bittere Ende in Form eines englischen Kriegsschiffes. Die Mannschaft wird überwältigt und nach Jamaica gebracht. Dort wird kurzer Prozeß gemacht (war damals so üblich). BONITO jedoch hatte keine Lust auf die englische Gastfreundschaft und hatte sich vorher auf seinem Schiff eine Kugel in den Kopf geschossen. Keiner seiner sauberen Crew konnte (weil zu blöd) oder, wie ich glaube, wollte vor Gericht etwas zur Position des Schatzversteckes sagen. Im zweiten Falle handelten nach dem Prinzip "Maul halten!
Reden ist Silber, Schweigen Gold.
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QUELLE: REINHOLD OSTLER: VERBORGENEN SCHÄTZEN AUF DER SPUR. GEHEIMNIS, GOLD UND ABENTEUER. PIETSCH VERLAG STUTTGART O. J.
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R.


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