Inzwischen waren sowohl die Hand als auch der Unterarm, als auch die nächste Schulter fast bis zur Mitte angeschwollen: auch eine Entzündung nahe der eingeschnittenen Schwellung war schon entstanden. In so großer Gefahr werden die Ärtzte herbeigerufen, auch diejenigen, die sich in der Chirurgie gut (tüchtig) auskennen, bei diesen VALSALVA. Nachdem dieser die Sache sorgfältig erwogen (untersucht, geprüft) hatte, ist er so zur Behandlung übergegangen (geschritten). Zuerst hemmte (schränkte ein; "binden") das Band (Sehne), das sie jetzt (heutzutage) "torcular" (torculum=Presse, Kelter; torquere=drehen, winden) so (derart) die Schulter, so daß es für sie (die Schulter?-oder: für ihn=Valsalva)) nötig war, daß jene schnell und leicht gelockert werden konnte. Dann dehnte die Wunde sich aus, die von dem Chirurgen, wie wir gesagt haben, dem Tumor zugefügt wurde (worden war) gegen die oberen Teile (Partien) hin entlang (gemäß) dem gewohnten Weg der Arterie. Während so die ganze Höhlung des Tumors offenstand, die fast die Faust erfaßt hätte, ließ er das Blut auslaufen, von dem es viel gab, sowohl geronnenes als auch flüssiges, wusch die Stelle gut mit Schwämmen ab, die von warmem Wein feucht waren. Nachdem dies getan war, befahl er, daß die Sehne unterdessen (so lange) gelockert werde, bis das herausfließende Blut den Platz der verwundeten Arterie verriet.
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Ich glaube, der hat's überlebt.
Mittwoch, 28. Februar 2018
JOHANNES BAPTISTA MORGAGNUS: DE SEDIBUS..., LIB. 4, TOMUS 3, EPISTULA 7, 7 (1)
Durch einen Chirurgen (chirurgo: durch einen Arzt; einem Arzt; auch: einem Handwerker!!-dem widerspricht aber der folgende Satz) von 18 Jahren (dem widerspricht, daß er Arzt war!) wird, während (ihm) wegen einer Brusterkrankung Blut aus dem Arm gelassen wird, eine Arterie verletzt. Dieser hatte "geschickt" (um Hilfe?)/ (sagen lassen, von sich gegeben, gemeldet (den Fall?) auch: (Blut) abgezapft!-der Arzt?), im Glauben, daß er eine Vene eingeschnitten habe, verbindet nicht anders die Wunde, als wenn er nichts außer (=nur) eine Vene eingeschnitten (verletzt) hätte. Nach einigen Tagen wird eine Schwellung am Unterarm (Ellenbogen, Elle) bemerkt: diese (dieser) wächst innerhalb von mehr als 20 Tagen (oder wächst weiter) zur Größe eines Apfels. Diesen schneidet ein Chirurg, glaubend, daß mehr darunterliegt (verborgen sei, vorliegt). Aus dem Einschnitt beginnt Blut herauszufließen (heraus zu gehen) doch ohne Gewalt (langsam; ohne schnellen Lauf), wobei blutige (blutrote) Häufchen (Klumpen) hinderlich waren (hinderten) und den Ausgang gleichsam ganz schlossen. Aber drei Tage später, bahnte es sich einen Weg, das Blut brach hervor: und zwar nicht nur an jenem, sondern auch an zwei sehr nahe aufeinanderfolgenden Tagen, einmal allerdings täglich und in der Menge, die (daß sie) mit blutstillenden Mitteln (Medikamenten) in keiner Weise wegging und den Kranken gleichsam zur Bewußtlosigkeit ("Mangel des Geistes") führte.
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Dienstag, 27. Februar 2018
MORGAGNUS: LIB. 4, 50, 6: TUMOR AN DER HAND EINER MATRONA, SCHMERZEN PLUS ZITTERN
Aber schon wollen wir zu anderen Tumoren der anderen Art der oberen und unteren Glieder kommen, die von VALSALVA beobachtet wurden, nachdem der Anfang mit diesen gemacht wurde (war), die, schlecht bearbeitet (vollendet, durchgeführt), dem Schneiden (auch: Einteilen) der Adern folgten. Ich übergehe aber (mitto=ich schicke; auch: unerwähnt lassen) (den Tumor), den er (Valsalva) bei einer vornehmen Ehefrau sah wegen eines von einer Ader "gestochenen" (schmerzenden) Bandes (Sehne) oder eines Nervs, an der mit (unter) heftigstem Schmerz sehr stark anschwellenden Hand, die, nachdem er sich beruhigt hatte, ununterbrochen zitterte: dieses Zittern der Hand ("manus" steht sehr weit von "tremor" entfernt; Hyperbaton?-oder: acc. graec. was die Hände angeht; ?) ließ seitdem in keiner Weise nach (non modo: für "nullo modo"-?-; non modo=nicht nur: würde vielleicht (auf den ersten Blick) keinen Sinn ergeben wegen des "perstabat=blieb; doch könnte man die Stelle evtl so auffassen: detumescere=aufhören anzuschwellen=nicht weiter anschwellen; schwoll nicht nur nicht an (Litotes); d.h der Schmerz wurde nicht nur stärker, sondern er blieb auch noch; posteaquam=postquam: nachdem der Schmerz usw.), sondern blieb bis zu diesem Tage, an dem er das schrieb, nämlich genau (schon) fünf Jahre, ohne daß ein Medikament half (helfen konnte).
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MORGAGNUS: UNTERSUCHUNG DER LEICHE EINER JUNGFRAU, TEIL 2
...das nächste Gelenk strömte durch das Schneiden viel gelbes Serum (Wundflüssigkeit) aus (d.h. es floß viel Serum heraus), das ganz in den kleinen Zellen der "adipösen Membran" ("fettes Häutchen") zurückgeblieben war. Die ganze Höhlung des Brustkorbes füllte die Flüssigkeit von derselben Art auf derselben Seite an, wobei viele Verdickungen dazwischentraten (lagen) von derselben Farbe, von mittlerer Beschaffenheit zwischen "hautartiger" und "eisartiger" (erstarrter, erg. Art), an die sich die meisten Rippen (pleurae; griech. pleura; ?) anschlossen (an denen die meisten Rippen hängten). Die Lungenflügel waren so sehr zusammengezogen, daß sie beim ersten Hinsehen scheinbar fehlten (zu fehlen schienen). Das Herz war überaus klein (winzig). Außerdem, was den Bauch betrifft, war der Boden des "Bäuchleins" (ventriculus; auch: Herzkammer) sehr ausgedehnt: die Milz sehr klein: die Leber von natürlicher Farbe sich zum Dunkelbraunen "neigend" (ins Dunkelbraune übergehend): ihre Blase ("Bläschen") kümmerlich (=klein) und leer ("nichtig"): die Eierstöcke waren weißlich: und obwohl sie ihre natürliche Form (Gestalt) und Größe bewahrten, waren sie dennoch hart geworden (sind festgeblieben).
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MORGAGNUS: DISSECTIONES (2): LIB. 4, EP. 50, 4: LEICHENSCHAU EINER JUNGEN FRAU
Einer jungen Frau (Jungfrau) von lebhaftem Geiste (Verstand, Charakter), die schon einige Jahre lang, infolge des bis zum 50. Jahr geführten Alters, der "monatlichen Reinigungen" entbehrte (sie hatte also keine Menstruation), entstand eine krebsartige Schwellung auf der rechten Seite nahe der Achselhöhle. Diese wuchs allmählich "in die Dicke" (wurde dick), allerdings wenig, aber viel in die Breite und Länge, so daß der Tumor bis zur Achselhöhle kam (die...erreichte). Das nächste Gelenk schwoll "ödömartig". Es kam ein Husten hinzu, Auswurf von "katarrischer" Beschaffenheit (?-auch: Ursache), Schwierigkeit des Atmens, viel Durst und schließlich der Tod. Der Tumor hatte diese Teile, auf denen er sich festgesetzt hatte, soviel (wieviel) wenigstens das Sinnesvermögen wahrnahm (man sehen konnte), nicht tiefer verletzt (in Mitleidenschaft gezogen): ...
Montag, 26. Februar 2018
MORGAGNUS: DISSECTIONES (MORGAGNUS MACHT ERNST!): BAND 4, EPISTULA 50, 3
Band 4: epistula L=50, 3:
Soweit ich recherchieren konnte, gibt es eine Übersetzung der anatomischen Briefe 1-27= Band 1; 2/ 1.
Eine Frau, ungefähr 50 Jahre alt, hatte schon drei Monate an einer harten Schwellung am rechten Teil des Halses gelitten, die länglich war und die Größe von einem Ei erreichte (indici= für den "Entdecker"=der Untersuchende?-ovi galli=Hühnerei?), dessen Basis an der Arterie "Carotidis" (?) (auf derselben Seite war, von wo der Tumor sich nach oben fortsetzte bis zur Teilung dieser Arterie und dort aufhörte. Dieser schmerzte manchmal (sie empfand hier Schmerzen), manchmal brachte (verursachte) er überhaupt (ganz und gar) keinen Schmerz. Schließlich, ungefähr 20 Tage vor dem Tod, fing er an sie häufiger zu quälen, besonder genau an der Stelle (Grenze, Gebiet) der "larynx", so daß er sie zwang, mit einem seltsamen (ungewöhnlichen) Schnarchen zu atmen, welches in der Kehle begleitet war von einem Gefühl des Brennens. Daher erschöpfte (schwächte) er die Frau. Ich will hier nicht, wie ich es bei einer anderen Schwellung (Geschwulst) tat, die an der linken Seite der Kehle in gleicher Weise hart (ebenso hart) wie von keinem erwähnenswerten Puls (und nachdem kein Puls "erwähnt" worden war (von Valsalva), Valsalva beschrieb, ich will dir also nicht, meine Vermutungen darlegen: du sollst selbst, wie du es lieber möchtest (gerne möchtest), urteilen. Ich aber werde dazu übergehen, gewissere Dinge aufzuschreiben.
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Soweit ich recherchieren konnte, gibt es eine Übersetzung der anatomischen Briefe 1-27= Band 1; 2/ 1.
Eine Frau, ungefähr 50 Jahre alt, hatte schon drei Monate an einer harten Schwellung am rechten Teil des Halses gelitten, die länglich war und die Größe von einem Ei erreichte (indici= für den "Entdecker"=der Untersuchende?-ovi galli=Hühnerei?), dessen Basis an der Arterie "Carotidis" (?) (auf derselben Seite war, von wo der Tumor sich nach oben fortsetzte bis zur Teilung dieser Arterie und dort aufhörte. Dieser schmerzte manchmal (sie empfand hier Schmerzen), manchmal brachte (verursachte) er überhaupt (ganz und gar) keinen Schmerz. Schließlich, ungefähr 20 Tage vor dem Tod, fing er an sie häufiger zu quälen, besonder genau an der Stelle (Grenze, Gebiet) der "larynx", so daß er sie zwang, mit einem seltsamen (ungewöhnlichen) Schnarchen zu atmen, welches in der Kehle begleitet war von einem Gefühl des Brennens. Daher erschöpfte (schwächte) er die Frau. Ich will hier nicht, wie ich es bei einer anderen Schwellung (Geschwulst) tat, die an der linken Seite der Kehle in gleicher Weise hart (ebenso hart) wie von keinem erwähnenswerten Puls (und nachdem kein Puls "erwähnt" worden war (von Valsalva), Valsalva beschrieb, ich will dir also nicht, meine Vermutungen darlegen: du sollst selbst, wie du es lieber möchtest (gerne möchtest), urteilen. Ich aber werde dazu übergehen, gewissere Dinge aufzuschreiben.
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MORGAGNUS 11: DIE VITAE SEINER FREUNDE (GUGLIELMINI, VALSALVA)-DIE 18 BRIEFE (ÜBER DAS WERK SEINES LEHRERS VALSALVA UND ÜBER ANATOMISCHE GEGENSTÄNDE)
Und wir dürfen dies nicht von den Werken abtrennen, die Morgagnus in den "milderen Musen" (den schöngeistigen) geschrieben hat, nämlich die Lebensbeschreibungen des Domenico Guglielmini und des Antonio Valsalva, denen er nicht nur das Lob des sorgfältigen und geschmackvollen Autors "überbringt", sondern auch eines äußerst wohlwollenden Freundes; diese nämlich hatte er lebend (als sie noch lebten) mit jeder Schuldigkeit (Ehrbezeigung, Aufmerksamkeit) und noch dazu vielmehr mit Treue (Freundesliebe) verehrt, tot (als Tote, als sie tot waren) wollte er sie dem Andenken der Wissenschaft übergeben (anvertrauen), doch zeigte er das Licht seines Verstandes und einen dankbaren wie liebevollen Sinn (Geist, Charakter, Sinnesart) besonders bei diesen Dingen (Worten), die er über Valsalva schrieb. Denn diesen Lehrer, wie wir anfangs zeigten (auseinandersetzten) hatte er gebraucht (d.h. er war für ihn von großem Nutzen). Daher "machte er es nicht nur" (er bewirkte, brachte zustande), daß dessen Leben sehr reich (vollkommen) war von jenen Dingen, die sich darauf bezogen, jenes klar darzulegen (aufzuhellen, bekanntzumachen), sondern er schrieb (entwarf) auch 18 Briefe, die die Werke desselben Mannes auf bewunderungswürdige Weise beleuchten: 11 dieser Briefe betreffen eine Abhandlung über das menschliche Ohr: die übrigen handeln in schönster Weise (in geschmackvoller Weise) von verschiedenen anatomischen Gegenständen von großer Bedeutung, den Eingeweiden, den Gefäßen des Herzens, den Herzklappen (?; "Flügeltürchen"), Nerven und Augen, und mehrere haben (beinhalten) Beobachtungen, die auf die Praxis (das Tun; die Tätigkeit) ein großes Licht werfen.
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Freitag, 23. Februar 2018
MORGAGNUS 10: ER INTERESSIERT SICH AUCH FÜR FLÜSSE UND STÄDTE-FORLI-UND JEDE MENGE BERÜHMTER MÄNNER
...aus der in Zweifel gezogen werden kann, ob dieser Autor im Zeitalter des Augustus gelebt hat; der dritte endlich verbessert und erklärt eine andere Stelle desselben Autors, die sich auf ein medizinisches Thema bezieht. Doch wie sehr Morgagnus ein Liebhaber des Altertums gewesen ist und wie genau er jenes erkannt hatte (verstanden hatte), kann besonders aus diesen Briefen begriffen werden (erkannt, wahrgenommen), denen er den Titel "Aemilianae" (nach der Emilia Romana?) gab. Er legt in ihnen sehr viele Dinge dar, die wert zu wissen sind (Wissenswertes), über die Flüsse der Emilia und besonders über diese, die durch (bei) Ravenna fließen; und so hat er die Denkmäler einiger Städte und Landstädte durchforscht (aufgezählt; dargestellt), die von Flüssen "bespült" (umflossen) werden; so daß, wer diese durchwandert (zu diesen hinfährt; Nebenbedeutung von "legere"=lesen!) nicht viel der zusammengefügten (aneinandergereihten, fortgesetzten) Geschichte jener Orte widerspricht (dissidere=entfernt sein, getrennt sein), aber besonders diese Dinge brachte er ans Licht der Wahrheit, die FORLI, die geliebte Heimat, beleuchten, indem er kenntlicht macht (bemerkt, darauf hinweist), woher und in welcher Zeit sie entstanden ist, welche ihre Verfassung und Ansehen gewesen sind, dadurch daß er mit mehreren Worten zeigt, um wieviel glaubwürdiger es ist, daß der Dichter GALLUS, über dessen Leben er viel "ins offene Licht bringt", sein Mitbürger gewesen sei, und nicht wenig zählt er auf (geht er durch) über FLAVIO BIONDO, über HIERONYMUS MERCURALIS, über JACOBO DE TORRE und andere berühmte Männer von FORLI.
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Was für Sätze!
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Was für Sätze!
Sonntag, 18. Februar 2018
MORGAGNUS 9
Zwei Briefe über Prosper Alpinus adressierte er an den berühmten Glaubius und einen anderen über den Sprachgelehrten Ravennatus de Angelo Bolognino (aus Ravenna?) gab er dem berühmten Astruc (?). Und auch nicht geringeren Wertes sind drei, die er wiederum an Polonius schrieb, deren zweiter über ein kleines Kapitel des vierten Buches des Marcus Varro über die lateinische Sprache ist, in einer alten Schriftrolle des Frontinus erzählt, welches Kapitelchen Morgagnus so erläutert, daß er sich sehr kundig des römischen Altertums zeigt, der andere ist über (pag. xv.) eine Stelle des Vitruv...
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MORGAGNUS 8
In den jahren 1721 und 1723 schrieb er einen Brief an Jacobo Facciolato, drei andere an den sehr geliebten und vor allem gebildeten unter so vielen seiner anderen Schüler Julius Pontedera; durch diese vier Briefe verbesserte er viel Fehlerhaftes, die in den lateinischen Autoren des Landbaus und besonders in Columella und Vegetius, und einige dunkle (unklare) Stellen stellte er in guter Klarheit (Licht) zusammen, in dem er allen zeigte, eine wie große Fülle (Reichtum) der Bildung zufloß (heranströmte; im Überfluß vorhanden war) und wie groß bei ihm der Scharfsinn der Begabung war und die Kenntnis der lateinischen Sprache; daher kam es, daß seine Meinung oft gefragt wurde in dieser Art der Dinge von den gelehrten Freunden, denen jener leicht Genüge tun konnte (die er zufriedenstellen konnte), besonders weil er auf seine "Copiolas" (eine seiner Schriften; copiolae=kleine Anzahl von Truppen) zurückkam; so nämlich nannte der äußerst bescheidene Mann jene seiner "Schätze", in denen er die bewunderungswürdige Kraft der Bildung, bald der griechischen, bald der lateinischen, bald der italischen verborgen hatte. Es ragen auch diese hervor, die er, weil es Johannes Polenius forderte, als welchen er niemanden als befreundeter, angenehmer und teurer hatte, bald an Polenius selbst, bald an Petrus Pluvenius von der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) schrieb über das vorzügliche Konsulat des Frontinus, dies für sicher (feststehend) haltend, was Norisius einst geglaubt hatte, daß in einem Jahr (während eines Jahres; in jedem Jahr) des christlichen Zeitalters Gaius Frontinus, nicht Fronto, wie irgendwelche Leute glaubten, ordentlicher Kollege des Trajan, als er zum drittenmal Konsul war, gewesen sei, obwohl derselbe Norisius, veranlaßt durch freilich nicht genügend wahrscheinliche Vermutungen und Erwägungen (Gründe, Meinungen, Standpunkte), diese seine Ansicht später aufgab, sich für Fronto entscheidend.
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Alles klar?
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Alles klar?
MORGAGNUS 7
Deshalb (?) folgte diesem Brief 30 Jahre später ein anderer, der darlegt, welches Urteil Petrus Burman über den früheren Brief abgegeben hat und welches Morgagnus selbst abgibt über die Mühe (Arbeit), die derselbe Burman auf diesen Autor verwendet hat, als er jenen im Jahre 1731 in Lyon (Batav.=?; Batavia=Holland?) unter kleineren lateinischen Dichtern herausgegeben hat. Er erklärt auch, was das sei, wodurch der Autor von Burman abweicht (nicht übereinstimmt mit), durch welche allerdings bescheidene Abweichung, und wie es sich für gelehrte Männer ziemt, der Sammonicus immer mehr erklärt wird (auch: verherrlicht; berühmt gemacht). Fast zur selben Zeit gab Morgagnus den drei früheren Briefen an (gegen) Celsus fünf andere Begleitschreiben (hinzu), so daß es der Fall ist (sich trifft; es kam, daß; möglich wurde, daß; unde=von wo, woraus, weshalb, von daher; neulat: daß, weil), daß zu jenen, die er aufgeschrieben hatte (bemerkt; kenntlich gemacht hatte) über diesen Autor durch die Schriften desselben ein Korollarium (Satz, der aus einem bewiesenen Satz folgt) hinzugefügt würde (wurde) und woraus die Schüler des Celsus sehr viel nehmen (schöpfen) könnten, durch die sie die Einstellungen (Verkehrtheiten) des Alneloveenius und Lindenius verbesserten (verbessern könnten) und von denen sie mehr zur Kenntnis und zum Verständnis desselben Autors geführt würden. Dies zehn Briefe schrieb Morgagnus an Johannes Baptista Vulpius, er widmete sie aber dem Laurentius Heister, da zwischen ihm und diesem Manne, wegen der vorttrefflichen Gelehrsamkeit beider in der Anatomie eine große Freundschaft durch die Briefe (in den Briefen; Brieffreunschaft) stattfand.
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Dunkel ward der Rede Sinn!-Besser kann ich es leider nicht.
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Dunkel ward der Rede Sinn!-Besser kann ich es leider nicht.
Freitag, 16. Februar 2018
MORGAGNUS 6
Im vierten Brief untersucht er, was Aesulanus, Caesarius, Humelberg und Keuchen geleistet haben bald beim Verbessern, bald beim Erklären des Gedichtes des Sammonicus über die Medizin, und in ihnen zündet er ein Licht von seinem Licht an; bei dieser Gelegenheit veröffentlicht er vieles (stellt er dar), was sich bezieht (xjv.) auf das darzustellende (wiederzugebende) Leben jenes Autors.
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MORGAGNUS 5
Und vieles fügte er in diesen geschmackvollen und gelehrten Briefen hinzu, das mit dieser Ansicht (Meinung) übereinstimmte, an der er selbst festhielt, daß Kleopatra durch den Biß der Viper zugrunde gegangen sei, gegen diese, die behaupteten, sie sei beseitigt worden, nachdem sie Gift mit dem Mund eingenommen habe. Er schrieb auch vieles andere in den folgenden Zeiten, was ihn als hervorragenden Philologen zeigt. Daher schrieb er auf Ersuchen des Johannes Baptista Vulpius, der eine vortreffliche Ausgabe der medizinischen Werke des A. Cornelius Celsus und des Q. Serenus Samonicus vorbereitete, gegen Ende des Jahres 1720 und innerhalb des nächsten, vier Briefe, von denen drei den Celsus angehen (sich beschäftigen mit; angreifen), der vierte den Sammonicus (diesmal mit zwei "m" im Text). In diesen ersteren stellt er sorgfältig die Zeit (Zeitalter; Lebenszeit) dar, in dem jener Autor in Blüte stand (sich hervortat; hervortrat), und vieles, das verkehrt war, "stellte er wieder her" (verbesserte er; hob er auf): er zeigt gewisse Worte an (weist auf sie hin), von denen er glaubte, daß sie entfernt werden müßten (müssen) von den lateinischen Lesarten (aus dem Wortlaut?), in denen sie unter dem vorgegebenen Namen des Celsus eine Stellung besessen hatten, er zeigt auch andere an, die tatsächlich dem Celsus (an)gehören, aber die man in denselben Lesarten (?) nicht leicht findet.
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Donnerstag, 15. Februar 2018
MORGAGNUS 4: WIE STARB KLEOPATRA?
...das (=das Fieber) den Morgagnus so schlimm "festhielt", daß er nicht außer (=nur) nach einigen Monaten seine vormalige Gesundheit wieder erlangen konnte. Dennoch erschlaffte er nicht deswegen in seinem Fleiß: denn mit demselben Eifer wie zuvor diente er dem Nutzen (Wohl) der Schüler zuhause, im Krankenhaus (?) und im Hörsaal, und nicht(s) jemals (=niemals), wenn man wenige Sommermonate ausnimmt, in denen er in der Heimat war, ließ er von der Arbeit ab, die er gewohnt war, besonders für anatomische Schriften aufzuwenden. Denn, was wundert es (was Wunder), ein großer Teil der Entgegnungen sind von ihm in diesem Schwächezustand des Körpers vollendet worden. Zur selben Zeit auch erörterte er freundschaftlich mit Lancisius durch Briefe die Art des Todes der Kleopatra.
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MORGAGNUS: 3: LEICHENÖFFNUNG IST ANSTRENGEND UND UNGESUND!
Nicht wenig hatte es im Interesse des Morgagnus gelegen (war für ihn von großer Wichtigkeit), daß er den Menschen bildete (unterwies), sorgfältig die anatomischen Anzeichen (Darstellungen; ostensio=das Zeigen; Sehenlassen) auszuführen und so "machte" Johannes Baptista Vulpius "die Hoffnungen gleich" (er hegte gleiche Hoffnungen; hoffte und vermutete; den Ausdruck "spes aequare" konnte ich im Georges (Wörterbuch) nicht finden; "spes" muß hier Akk. Pl. sein; aequare=gleichmachen, ausgleichen, gleichmäßig verteilen, erreichen; er gelangte zu der Hoffnung; spes=Hoffnung, Erwartung, Vermutung etc. (?)), daß vielleicht niemand gewesen sei (existiert habe), der besser in diesem Fach gewirkt habe (als Morgagnus). Es geschah einmal, daß, als er die Leiche eines alten Mütterchens öffnete, wodurch (wobei) der danebenstehende Morgagnus, seinen Zuhörern den Platz einzelner Eingeweide zeigte, auch wenn jener (der Kadaver) keineswegs mehr als gewohnt roch und auch nicht irgendein Fehler der Innereien in demselben außer eine "Verwicklung" (implicatio) erschien, daß plötzlich dennoch den Morgagnus eine Mattigkeit (Schwäche) ergriff (zu Boden drückte, überfiel, außer Fassung brachte), nicht anders wie wenn ein Mangel (Sauerstoff?) ihm hart zusetzte (?; drohte; deliquus=mangelnd). Nachdem ein wenig seine Kräfte wiederhergestellt worden waren und jeder von den beiden aus dem anatomischen Hörsaal nach Hause zurückgekehrt war, ist er auf dieselbe Weise (wie sein Kollege?) und zur selben Zeit von einem Fieber ergriffen worden.
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Mittwoch, 14. Februar 2018
MORGAGNUS: NÄCHSTER ABSCHNITT DER VITA (2)
Es war allerdings eine unbegründete Furcht, denn alle stimmten schon damals in jene Lobpreisung ein, daß jener Anatom so sehr herausrage, daß es niemand nicht nur seines Alters gäbe, sondern auch hinsichtlich der Ahnen durch Geburt, der ihm vorgezogen (vorangestellt) werden konnte (könne). Dieses Urteil billigte (erkannte an) der Senat (von Venedig) nicht mehr durch Rede (Worte) als durch Taten; denn als (nachdem) er ihm eine hinreichend große Besoldung (zu geben) beschlossen hatte, erhöhte er jene zuerst, durch ein seltenes Beispiel (Präzedenzfall) auf 800, später durch ein sehr seltenes Beispiel auf zweimal 1000 (pagina xiij.), schließlich durch ein einzigartiges und einziges auf über 200 000 (aurei=Goldmünzen); aber die größte Belohnung, die dem Morgagnus gegeben (zuteil) wurde (werden konnte), war der unglaubliche Beifall und Applaus, durch den jener auf die Rednertribüne (Kanzel?) gestellt wurde; als sofort die Kunde dieser Sache (hiervon) bekannt wurde, ist ihm von allen Seiten gratuliert worden und für seinen außerordentlichen Eifer für die Wissenschaft und Gelehrten gratulierte demselben auch der höchste Oberpriester (Papst) Clemens XI.
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Passiert auch nicht alle Tage!
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Passiert auch nicht alle Tage!
HINWEIS: LEBEN DES ANATOMEN UND CHIRURGEN JOAHANNES (GIOVANNI) BAPTISTA MORGAGNUS (MORGAGNI) AUS FORLI
J. B. MORGAGNUS war ein berühmter Pathologe des 17. Jh., der erstmals moderne empirische Methoden anwendete. Morgagnus führte auch Leichenöffnungen durch (640!-vielleicht waren es auch einige mehr).
Teil 1-17 habe ich bereits auf NOVATLAN. BLOGSPOT geschrieben. Hier nun die Fortsetzung ab dem Jahre 1715 (long ago).
Nachdem M. von den Deutschen in Padua zum "protector" gewählt worden war, geschah nun dies:
"Diese überredete er, daß sie ihm ein Zimmer (Haus) kauften, in dem ihre Bibliothek für alle Zeiten sicher aufbewahrt werden konnte; und sie pflegten jene Dinge zu erörtern, die sie untereinander gemeinsam hatten. Nachdem es (das Haus) gekauft war, schrieben dieselben dies an den Eingang: die berühmte deutsche Landsmannschaft DD (?) der "Künstler" (Studenten), mit Hilfe des äußerst freigebigen Schutzherren und berühmten Mannes Jo. Bapt. Morgagnus kaufte sie sich (oder er ihnen) dieses Haus etc. Als so Morgagnus in großer Ehre in Padua lebte, ist er vom Venezianischen Senat dazu auserwählt (gewählt) worden, zu Beginn des Oktobers des erwähnten Jahres, den Anatom in das Gymnasium dieser Stadt zu übernehmen (d.h. daß er übernommen werde). Nicht darf an dieser Stelle die Bescheidenheit jenes übergangen werden: denn obschon er seinen Wirkungskreis betrat, sagte er dennoch, daß er sich sehr viel fürchte, was er denn angesichts der Würde des Ortes und der Erwartung aller beitragen könne, besonders weil er bedachte, daß Andrea Vesalius, Realdus Columbus, Gabriele Faloppio, Hieronimus Fabricius, Julius Casserius, Adrian Spigel, Johannes Veslingius und andere hervorragende Anatome diesen Lehrstul besetzt hatten.
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Wahrlich, ein Ausbund an Bescheidenheit!
Teil 1-17 habe ich bereits auf NOVATLAN. BLOGSPOT geschrieben. Hier nun die Fortsetzung ab dem Jahre 1715 (long ago).
Nachdem M. von den Deutschen in Padua zum "protector" gewählt worden war, geschah nun dies:
"Diese überredete er, daß sie ihm ein Zimmer (Haus) kauften, in dem ihre Bibliothek für alle Zeiten sicher aufbewahrt werden konnte; und sie pflegten jene Dinge zu erörtern, die sie untereinander gemeinsam hatten. Nachdem es (das Haus) gekauft war, schrieben dieselben dies an den Eingang: die berühmte deutsche Landsmannschaft DD (?) der "Künstler" (Studenten), mit Hilfe des äußerst freigebigen Schutzherren und berühmten Mannes Jo. Bapt. Morgagnus kaufte sie sich (oder er ihnen) dieses Haus etc. Als so Morgagnus in großer Ehre in Padua lebte, ist er vom Venezianischen Senat dazu auserwählt (gewählt) worden, zu Beginn des Oktobers des erwähnten Jahres, den Anatom in das Gymnasium dieser Stadt zu übernehmen (d.h. daß er übernommen werde). Nicht darf an dieser Stelle die Bescheidenheit jenes übergangen werden: denn obschon er seinen Wirkungskreis betrat, sagte er dennoch, daß er sich sehr viel fürchte, was er denn angesichts der Würde des Ortes und der Erwartung aller beitragen könne, besonders weil er bedachte, daß Andrea Vesalius, Realdus Columbus, Gabriele Faloppio, Hieronimus Fabricius, Julius Casserius, Adrian Spigel, Johannes Veslingius und andere hervorragende Anatome diesen Lehrstul besetzt hatten.
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Wahrlich, ein Ausbund an Bescheidenheit!
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