Donnerstag, 15. Februar 2018

MORGAGNUS: 3: LEICHENÖFFNUNG IST ANSTRENGEND UND UNGESUND!

Nicht wenig hatte es im Interesse des Morgagnus gelegen (war für ihn von großer Wichtigkeit), daß er den Menschen bildete (unterwies), sorgfältig die anatomischen Anzeichen (Darstellungen; ostensio=das Zeigen; Sehenlassen) auszuführen und so "machte" Johannes Baptista Vulpius "die Hoffnungen gleich" (er hegte gleiche Hoffnungen; hoffte und vermutete; den Ausdruck "spes aequare" konnte ich im Georges (Wörterbuch) nicht finden; "spes" muß hier Akk. Pl. sein; aequare=gleichmachen, ausgleichen, gleichmäßig verteilen, erreichen; er gelangte zu der Hoffnung; spes=Hoffnung, Erwartung, Vermutung etc. (?)), daß vielleicht niemand gewesen sei (existiert habe), der besser in diesem Fach gewirkt habe (als Morgagnus). Es geschah einmal, daß, als er die Leiche eines alten Mütterchens öffnete, wodurch (wobei) der danebenstehende Morgagnus, seinen Zuhörern den Platz einzelner Eingeweide zeigte, auch wenn jener (der Kadaver) keineswegs mehr als gewohnt roch und auch nicht irgendein Fehler der Innereien in demselben außer eine "Verwicklung" (implicatio) erschien, daß plötzlich dennoch den Morgagnus eine Mattigkeit (Schwäche) ergriff (zu Boden drückte, überfiel, außer Fassung brachte), nicht anders wie wenn ein Mangel (Sauerstoff?) ihm hart zusetzte (?; drohte; deliquus=mangelnd). Nachdem ein wenig seine Kräfte wiederhergestellt worden waren und jeder von den beiden aus dem anatomischen Hörsaal nach Hause zurückgekehrt war, ist er auf dieselbe Weise (wie sein Kollege?) und zur selben Zeit von einem Fieber ergriffen worden.
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