HvD schreibt: "Was unsere Augen aufnehmen, wird nicht etwa so weitergegeben, wie es ist. Es wird in jedem Fall auf eine äußerst komplizierte Weise verarbeitet."
Dabei gehe es darum, unsere Überlebenschancen zu vergrößern. Dem werde die Objektivität der Informationen untergeordnet.
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Wir brauchen uns also auf unsere sog. Objektivität nicht allzu viel einzubilden. Geiler von Kaisersberg, ein Prediger aus alten Zeiten, schrieb einmal, wir seien ganz blind in der Vernunft.
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HvD schreibt weiter, daß unser Wahrnehmungsapparat das Ergebnis einer Anpassung an die Außenwelt und deren Anforderungen sei, in dem die Erfahrung der Art enthalten sei, die sie im Verlauf ihrer Geschichte gemacht habe. Er geht sogar so weit, daß unsere Wahrnehmungsorgane mit dieser Erfahrung gleichzusetzen sind.
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So seien uns viele Wahrnehmungsfunktionen angeboren bzw. apriori gegeben wir z.B. räumliche Tiefe, Farben etc.
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Ähnliche Gedanken finden sich bei Platon (Höhlengleichnis),Kant, Schopenhauer (die Welt sei die Gehirnfunktion) u.a. Schopenhauer schreibt sinngemäß, daß unser Gehirn nicht dafür da sei, Metaphysik zu betreiben, sondern uns einen Überlebensvorteil zu verschaffen. Insofern würden wir unser Denken zweckentfremden. Allerdings hat sich unsere Umwelt stark verändert. Es geht nicht mehr so sehr darum, dem Nachbarstamm die Rinder zu stehlen und die Keule zu schwingen (oder doch?).
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Hoimar von Ditfurth: Der Geist fiel nicht vom Himmel (die Evolution unseres Bewußtseins), Hamburg 1976, S. 309 ff. (darin u.a. vielsagende Kapitel wie Kap. 12: Die Welt steckt im Gehirn; Kap. 13: Die Welt vom Zwischenhirn aus betrachtet (was-by the way- meine Lateinschüler gar nicht anders kennen).-Mein alter Physiklehrer (P.S., Gymn. Gernsheim am Rhein) sagte einmal (er sagte noch viel mehr, daß nämlich das Volk Fußballplätze brauche und noch eine andere Einrichtung)-das war, glaube ich anno1976: Wenn du deinen (er meinte sicher damit kleinen) Horizont erweitern willst, lies "Im Anfang war der Wasserstoff" von HvD!-Das habe ich getan und mittlerweile lese ich das Werk zum zweiten Mal. Zur Horizonterweiterung (hat leider nur partiell hingehauen). Iussu (auf Befehl) meines Physiklehrers.
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Dienstag, 28. August 2018
Donnerstag, 19. April 2018
MORGAGNUS: "WOLLARBEITER", Teil 2: dem lat. Satzbau weitgehend "folgend"
Als ich dies tat, habe ich auch jenes bemerkt, daß nirgends mit irgendwelchen Schnitten der (in die) Venen irgendeine gelbe Stelle sich gezeigt hat (erschien,; sichtbar wurde), was ohne Zweifel (zweifelohne; freilich) ein Anzeichen zu sein pflegt von "kleinen Zweigen" , welche, sobald als man sie quer einschneidet; "hepatitici ductus"=die Leberverbindungen;-schnitte (???): Sinn völlig unklar!!!), sei es daß jene wegen der geringen Absonderung der Galle in der Leber "in sich" (?) bis zu einemgewissen Grade zusammengefallen waren, sei es daß vielmehr (eher), weil diese bleicher und weniger geeignet zum Befeuchten Färben (?) (: ad tingendum; Sinn unklar!) war: und gewiß in einer Zyste, angesichts der Masse (Größe) der Leber, klein und kümmerlich; klein war die Galle und von einer Farbe sich gleichsam zum Aschgrauen neigend (ins Graue gehend); die Milz war um das Doppelte größer, als sie zu sein pflegt, gemäß allen Ausdehnungen (Ausmaßen); die übrigen (Organe; das übrige), wie weit (inwiefern) ich es beurteilen konnte, war nicht zu "mißbilligen" (also in Ordnung). Die Milz (?)-Arterie, vom Ursprung bis zum Ende, entgegen wie wir gewohnt sind zu sehen, nichts irgendwo "des Verdrehten habend" (hatte keine verdrehten Stellen), nichts, um es so zu sagen, des "Voller-Krampfadern-Seins" (also auch keine Krampfadern) nicht mehr als an einem "ausgenommenen Ort" (mit Ausnahme einer stelle) um die Mitte der Länge, in der (wo) sie kaum etwas gekrümmt wurde (war; sich beugte; verdreht wurde; verändert war). Im "mesaraeum" (?, das Wort konnte ich nicht finden!) war ein harter Körper eingewachsen von der Größe einer mittleren Kirsche (mäßig großen Kirsche) und fast von der Form einer solchen (Kirsche), doch von ungleichmäßiger und körniger Gestalt, von "mittlerer" Beschaffenheit zwischen knöcherner und steinartiger (Materie): dessen eine Seite der arteriöse und venöse "Zweig" dicht (fest, eng?) beim Übergang (Durchgang) streifte(n) (berührte) und nicht darunter ging(en) (hinauf führten?); von dort zu den Eingeweiden fortfahrend (gehend), die ungefähr zwei Finger breit von diesem Körper entfernt waren. Die Scham-oder wenn du lieber willst, das "Anhängsel"-hatte jenen "Seitenweg" (?, Abweichung?), welches, weil ich es im Brief 34, 1 (siehe Werke) beschrieben habe, hier genug gewesen sein wird (es mag hier genügen), dies erwähnt zu haben. Es ist hier fördelich, anderes anzumerken, was ich im Bauch dieses Menschen erblickt (gesehen) habe.
(...)
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Bestimmt nichts Fröhliches! Anmerkung des Übersetzers.
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(...)
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Bestimmt nichts Fröhliches! Anmerkung des Übersetzers.
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MORGAGNUS, TOMUS 2, LIB. 3, epistula 36, 23: dem lat. Satzbau weitgehend folgend; Teil 1: STORY vom WOLLARBEITER
Ein WOLLARBEITER, ungefähr 40 Jahre, war ins Krankenhaus von Padua gekommen wegen "Abschließungen" der Hypochondrien (Seitenweichen), wie er selbst sagte. Daß er "Wahres sprach" (die Wahrheit sagte; um es klar auszudrücken ?), sowohl die schlechte Farbe des Gesichtes und leichtes Fieber (auch: ein Fieberanfall), durch den er oft befallen gewesen war, und er auch nicht "entbehrte"(entbehren:=hatte nicht; d.h. er hatte auch zu dieser Zeit Fieber; doppelte Verneinung ("nicht nicht"); Litotes; zur Verstärkung des Ausdrucks!) genau zu dieser Zeit selbst, zeigten (dies an), als auch besonders die an beide Hypochondrien angelegte (hinbewegte") Hand, hauptsächlich an die rechte, , bestätigte dies. Als (bzw. obwohl) dann schon mit Hilfe der Medikamente er etwas Fortschritte gemacht zu haben schien, da ist er von einem heftigen Fieber ergriffen worden, durch Anzeichen (unklare Stelle: "angefüllt"??-voller Zeichen?) der Entzündung des inneren Brustkorbes; und durch diese innerhalb 10 oder 12 Tage wird er "erschöpft" (getötet; stirbt). Der Leichnam, von wo (womit ?) ich als Anatom begann (,) im Jahre 1746 (,-??) ist in das Gymnasium getragen worden.: diesen betrachtend (untersuchend), daß er weiß und nicht ganz abgemagert und mit nicht geschwollenen Füßen war, sah ich. Die Muskeln im Unterleib, als sie kaum zwei Tage nach dem Tod eingeschnitten waren (wurden), und zwar im Monat Januar, waren schlaff, und schon zum Teil zur grünlichen Farbe hin neigten sie sich. Dennoch, welche durch (im; durch den) Bauch zusammengehalten wurden ( im Bauch enthalten waren), gemäß der Natur verhielten sich, wenn man diese herausnahm. Die Leber groß über das Maß, so daß deren allzu große Größe in die Augen aller sogleich sprang ("hineinlief"; fiel), und obwohl außerhalb (im äußeren Bereich) von nicht schlechter Farbe, innerlich dennoch aus bläßlichem Dunkelbraun; schwärzlich), und das Ganze außerdem, sei es innen, sei es außen, mit angespannten Augen (aufmerksame Augen) hätte man sehen (betrachten) können (würde man sehen), durch einige braune Stellen unterschieden (daß es...unterschieden war) und daß härter, als zu sein pflegt (als gewöhnlich), was sowohl mit dem Finger als auch mit dem Seziermesser, während vielfältig (an vielen Stellen) entlang aller Wunden ("allen Flächen folgend") ich einschnitt, ich bemerkte.
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MORGAGNUS, EPISTULA 7,7 (FORTSETZUNG 2)
(Den lat. Satzbau beibehalten "habend", damit das Original durchscheine)
Auf der Stelle (sogleich) aber alles, was sein Gelnk war (das ganze Gelenk) unterhalb des hineingebrachten (erwähnten?) Bandes (Aderpresse) der Arterie, verlor die Kraft des Fühlens und des Bewegens, und wenige Stunden später ist es kalt geworden: und auch nicht mehr der Puls wurde wahrgenommen (konnte wahrgenommen werden). Dieser begann um den dritten Tag von der verbundenen Arterie an (also nachdem abgebunden wurde) wahrgenommen zu werden, aber kaum: doch um den 5. Tag war er gleichsam zum natürlichen Schwung (Lauf) schon wieder zurückgekehrt. Am Ausgang dieses Tages wird Blut im Bett bemerkt und daselbst (in diesem) werden die Binden, die die Wunde umgaben "feucht gesehen" (...daß sie feucht waren; trieften). Nachdem diese vorsichtig entfernt worden waren und die Wunde angesehen worden war, brach weder irgendetwas an Blut (also kein Blut) hervor noch gibt es ein Anzeichen, von wo es (vorher) hervorgebrochen ist. Von diesem letzten "Ausbruch" (Sturz des Blutes) an wird der Puls wiederum völlig verloren (hört auf), nicht anders als wenn ein neues Band (Aderpresse) der Arterie angelegt ("hineingebracht") worden wäre. Aber das Glied erlangte dennoch nach vielen Tagen allmählich wieder die natürliche Wärme, auch die Beweglichkeit, doch dies später; denn 8 oder 9 Monate blieb eine Schwäche zurück ("stehen"; hielt an) und eine Magerkeit (Muskelschwund) und eine schwärzliche Farbe der Nägel und eine leichte Verletzung von der Kälte. Aber nachdem diese Zeit abgelaufen war, von der wir gesprochen haben, ging all dies zu Ende; wobei der Puls, wenn auch schlaff (träge, matt), zurückkehrte.
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Auf der Stelle (sogleich) aber alles, was sein Gelnk war (das ganze Gelenk) unterhalb des hineingebrachten (erwähnten?) Bandes (Aderpresse) der Arterie, verlor die Kraft des Fühlens und des Bewegens, und wenige Stunden später ist es kalt geworden: und auch nicht mehr der Puls wurde wahrgenommen (konnte wahrgenommen werden). Dieser begann um den dritten Tag von der verbundenen Arterie an (also nachdem abgebunden wurde) wahrgenommen zu werden, aber kaum: doch um den 5. Tag war er gleichsam zum natürlichen Schwung (Lauf) schon wieder zurückgekehrt. Am Ausgang dieses Tages wird Blut im Bett bemerkt und daselbst (in diesem) werden die Binden, die die Wunde umgaben "feucht gesehen" (...daß sie feucht waren; trieften). Nachdem diese vorsichtig entfernt worden waren und die Wunde angesehen worden war, brach weder irgendetwas an Blut (also kein Blut) hervor noch gibt es ein Anzeichen, von wo es (vorher) hervorgebrochen ist. Von diesem letzten "Ausbruch" (Sturz des Blutes) an wird der Puls wiederum völlig verloren (hört auf), nicht anders als wenn ein neues Band (Aderpresse) der Arterie angelegt ("hineingebracht") worden wäre. Aber das Glied erlangte dennoch nach vielen Tagen allmählich wieder die natürliche Wärme, auch die Beweglichkeit, doch dies später; denn 8 oder 9 Monate blieb eine Schwäche zurück ("stehen"; hielt an) und eine Magerkeit (Muskelschwund) und eine schwärzliche Farbe der Nägel und eine leichte Verletzung von der Kälte. Aber nachdem diese Zeit abgelaufen war, von der wir gesprochen haben, ging all dies zu Ende; wobei der Puls, wenn auch schlaff (träge, matt), zurückkehrte.
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MORGAGNUS, EPISTULA, 7, 7 (FORTSETZUNG)
(...) Es war diese im Grunde (am Bauch jener Höhlung; des Loches ?); so daß es sehr ungünstig war (nachteilig) wegen der Tiefe (dem Vergießen von Blut; Hervorströmen ?), die Arterie zu umschlingen (abzubinden; zu umwickeln; um sie "herumzubinden"). Nachdem er schließlich diese (sofort) oberhalb der Wunde verbunden ("gehemmt"; abgebunden) hatte, "sprang" (floß) nicht mehr (weiter) das Blut hervor, obgleich die Binde gelockert war.
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Dienstag, 6. März 2018
MORGAGNUS: VITA (TEIL 1)---HINWEIS: AD LECTOREM CARISSIMUM
Der erste Teil der VITA des MORGAGNUS befindet sich auf "novatlan. blogspot". Um diesen Blog nicht zu überfüllen, habe ich hier weitergeschrieben.
Es gibt eine Übersetzung der ersten 2 (oder 3 Bände ?) aus dem 18. Jh. (von Fr. Gg. Königsdörffer ?); ich weiß allerdings nicht, ob darin auch die Vita enthalten ist, ich glaube aber schon; leider konnte ich die Bände nirgends finden.
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Es gibt auch eine alte Englische Übersetzung, der Bände 1-?.
Zur ersten Information: Wikipedia-Artikel "Morgagnus".
Größere Auszüge scheint ein modernes Taschenbuch zu enthalten; 195 Seiten.
Bei ZVAB kann man einen Band-so man reich ist-erstehen!
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Festzuhalten bliebe: in Padua entstand das erste Werk über pathologische Anatomie; auch wurde dort der erste klinische Unterricht erteilt; daher ist diese Schule der Wegbereiter der modernen Medizin; siehe L. Premuda: Das "Märchen" der Anatomie und die Anfänge der modernen Medizin, Hexagon, 'Roche' 14, Nr. 1, 18, 21-24 (1986).
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Es gibt eine Übersetzung der ersten 2 (oder 3 Bände ?) aus dem 18. Jh. (von Fr. Gg. Königsdörffer ?); ich weiß allerdings nicht, ob darin auch die Vita enthalten ist, ich glaube aber schon; leider konnte ich die Bände nirgends finden.
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Es gibt auch eine alte Englische Übersetzung, der Bände 1-?.
Zur ersten Information: Wikipedia-Artikel "Morgagnus".
Größere Auszüge scheint ein modernes Taschenbuch zu enthalten; 195 Seiten.
Bei ZVAB kann man einen Band-so man reich ist-erstehen!
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Festzuhalten bliebe: in Padua entstand das erste Werk über pathologische Anatomie; auch wurde dort der erste klinische Unterricht erteilt; daher ist diese Schule der Wegbereiter der modernen Medizin; siehe L. Premuda: Das "Märchen" der Anatomie und die Anfänge der modernen Medizin, Hexagon, 'Roche' 14, Nr. 1, 18, 21-24 (1986).
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MORGAGNUS: ÄUSSERE ERSCHEINUNG-DAS ENDE
MORGAGNUS war von großer Statur und schöner Erscheinung (Gestalt), von heiterer und fröhlicher Miene, mit braunen Haaren, blauen Augen und bis zum hohen Alter erfreute er sich ("gebrauchte er") seiner Sinne und bester Gesundheit; um diese zu erhalten, glaubte er, daß es sehr zuträglich gewesen sei, daß er immer seine Freude an einfacher Nahrung (Lebensweise) und Kleidung hatte, daß er nicht leicht die Zeit der Nahrungsaufmnahme wechselte (veränderte) und des Schlafens und daß er sich von der Unmäßigkeit des Klimas (Unbeständigkeit der Witterung) in acht genommen habe (gehütet hat). In bester Weise handelt er ungefähr in der Art von NESTOR (d.h. er lebte so wie Nestor, König von Pylos, der weise war) unter den Lebenden; auch blühte er ungeschwächt (frisch, wohlauf, geistig gesund) an hervorragenden Gaben des Geistes, bis daß er seine Seele Gott fromm und friedlich (ruhig, sanft) zurückgab am 6. Tag des Dezember im 71. Jahr dieses Jahrhunderts (des 18.), nachdem er das Leben in ehrenhaftester Weise über 89 Jahre "geführt" (gelebt) hatte und 9 Monate, ungefähr am 11. Tag durch einen "anständigen (schicklichen) Beerdigungszug hinausgetragen ("decenti funeris pompa elatus"; zu Grabe getragen) in (unter) allgemeiner Trauer der Bürger, die richtig erkannten, eine wie große Zierde und ein wie großer Hort der Medizin die Universität von Padua verloren hatte in dem EINZIGARTIGEN MORGAGNUS.
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FINIS---
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Leider war mein Latein nicht besser!
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FINIS---
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Leider war mein Latein nicht besser!
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MORGAGNUS: LA FAMIGLIA-15 BAMBINI
Er heiratete (nahm zur Frau) PAULA VERGERIA, seine Mirbürgerin, von vornehmen Geschlecht, mit der er aufs engste (vertrauteste) lebte und von der er 15 (!) Kinder bekam. Unter denen waren drei männlichen Geschlechts, von denen der Älteste ("durch Geburt Größte") sich durch die Ehe mit der edlen Frau MARIA SERUGHIA verband. Er starb aber im Jahre 1766, dem Vater nicht nur das sehr bittere Verlangen seiner (die Sehnsucht nach ihm) zurücklassend, sondern auch die Sorge um die Enkel, die er mit wunderbarem Eifer und Sorgfalt (Hingabe, Vorsorge) auf sich nahm. ein anderer der Söhne starb in der Kindheit; wieder ein anderer gab "den Namen" der Gesellschaft Jesu (d.h. er trat bei den Jesuiten ein). Von den Töchtern starben aber vier in der Wiege, die übrigen weihten sich Gott als Jungfrauen.
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MORGAGNUS: QUAE ESSENT SIMPLICIA AMAVIT: DIE EINFACHEN DINGE...
Wie im Leben so in der Medizin liebte er die Dinge, die einfach waren und derjenige, und der (wer) mehrere oft durch das Schneiden der Ader (Vene) behandelte, duldete er es dennoch niemals, daß diese Art von Hilfsmittel von ihm angewendet werde, da er in natürlicher Weise vor jenem zurückschreckte (sich darüber entsetzte; davor zurückschauderte).
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Quemadmodum in vita sic in Medicina quae essent simplicia amavit, & qui saepe plures venae sectione curavit, nunquam tamen hoc remedii genus sibi adhiberi passus est, quoniam naturaliter illud horrebat.
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auch diese Stelle ist erklärungsbedürftig!
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Er war auch bei einigen Krankheiten des Kopes gewohnt, Blut aus dem Hinterhaupt zu lassen (abzuzapfen?), als welcher Behandlung Wiederhersteller (gleichsam als der Wiedereinführer dieser Behandlung) er zu Recht von HOFFMANN, WALTER und anderen gelobt wird.
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Quemadmodum in vita sic in Medicina quae essent simplicia amavit, & qui saepe plures venae sectione curavit, nunquam tamen hoc remedii genus sibi adhiberi passus est, quoniam naturaliter illud horrebat.
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auch diese Stelle ist erklärungsbedürftig!
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Er war auch bei einigen Krankheiten des Kopes gewohnt, Blut aus dem Hinterhaupt zu lassen (abzuzapfen?), als welcher Behandlung Wiederhersteller (gleichsam als der Wiedereinführer dieser Behandlung) er zu Recht von HOFFMANN, WALTER und anderen gelobt wird.
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MORGAGNUS: VIXIT AD ALIORUM UTILITATEM... (ER LEBTE ZUM NUTZEN ANDERER...)
...und das besonder bei dem Mann, durch dessen Hilfe er aus Lebensgefahr "gerissen" worden ist (gerettet wurde), weil er durch einen Sturz in einen Kanal in der Kindheit, wie wir anfangs erzählt haben, herankam (half); denn dessen Not "hielt er auf" (d.h. er unterstützte ihn) auf eigene Kosten, seinen Tod beweinte er, die Erinnerung bewahrte er in dankbarem Andenken. Viel wachte und arbeitete er immer, das Amt des Lehrens hielt er so bis zum äußersten Alter aufrecht, so daß jener Ausspruch des VERGIL an ihm gerühmt werden kann:
Und auch nicht spätes Alter schwächt seine Kräfte des Geistes und verändert die Lebenskraft.
ER LEBTE FÜR DEN NUTZEN (ZUM VORTEIL) ANDERER und pflegte zu sagen, daß er Gott dankbar sei, weil er zuließ (erlaubte), daß er besonder diese Wissenschaft ausübe (lehre; sich zu ihr bekennen dürfe), die den Menschen sehr viel nütze und die zur Kenntnis Gottes selbst zusammen mit allen (anderen?) führte. Nichts erschien an ihm jemals erlogen oder verstellt, wie sehr (gleichwie) war er aber auch dem ganzen Leben zur Zierde, weil er die Gleichheit (Gleichförmigkeit) des ganzen Lebens und der einzelnen Tätigkeiten (Verrichtungen; auch: Amtsführung) in wunderbarer Weise bewahrte.
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Auch diese Stelle ist "opak":
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Nihil in eo fictum aut simulatum unquam apparuit, ut autem erat decori amantissimus aequalitatem universae vitae singularumque actionum mirabiliter servavit.
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Anmerkung: Er lebte zum Nutzen anderer...
Somit verkörpert MORGAGNUS m.E. das Idealbild eines Medicus. Er lebte der Sache wegen und nicht um seinen "lifestyle" zu finanzieren!
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Und auch nicht spätes Alter schwächt seine Kräfte des Geistes und verändert die Lebenskraft.
ER LEBTE FÜR DEN NUTZEN (ZUM VORTEIL) ANDERER und pflegte zu sagen, daß er Gott dankbar sei, weil er zuließ (erlaubte), daß er besonder diese Wissenschaft ausübe (lehre; sich zu ihr bekennen dürfe), die den Menschen sehr viel nütze und die zur Kenntnis Gottes selbst zusammen mit allen (anderen?) führte. Nichts erschien an ihm jemals erlogen oder verstellt, wie sehr (gleichwie) war er aber auch dem ganzen Leben zur Zierde, weil er die Gleichheit (Gleichförmigkeit) des ganzen Lebens und der einzelnen Tätigkeiten (Verrichtungen; auch: Amtsführung) in wunderbarer Weise bewahrte.
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Auch diese Stelle ist "opak":
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Nihil in eo fictum aut simulatum unquam apparuit, ut autem erat decori amantissimus aequalitatem universae vitae singularumque actionum mirabiliter servavit.
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Anmerkung: Er lebte zum Nutzen anderer...
Somit verkörpert MORGAGNUS m.E. das Idealbild eines Medicus. Er lebte der Sache wegen und nicht um seinen "lifestyle" zu finanzieren!
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MORGAGNUS: EINE UNKLARE STELLE IM TEXT
Constat quoque aliquando summum Pontificem praedicasse de MORGAGNI doctrina, modestia, comitate, humanitate in Deum, hominemque caritate, in ami (xx.) cos fide, in suos studio ac diligentia, ut nihil gloriosius ac magnificentius praedicare potuerit;
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soweit war es einigermaßen klar
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addiditque illud non mediocre esse verae laudis argumentum, quod is nunquam timere debuit, hominem invidiam.
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auch klar
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Cum plurimum auctoritate & gratia valeret non illas ad utilitatem suam, sed ad aliorum, ac praesertim amicorum commodum ac praesidium libentissime conferebat, atque in beneficiis tribuendis se illa nolle faenerari ostendebat...
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o.k.
schöner Zug, wird oft nicht gedankt; jetzt kommt die Stelle:
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...cum tamdiu meminisset, quoad ille gratus erat, qui acceperat;
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Vielleicht erkennt ja einer den Tiefsinn des Tiefsinns.
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soweit war es einigermaßen klar
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addiditque illud non mediocre esse verae laudis argumentum, quod is nunquam timere debuit, hominem invidiam.
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auch klar
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Cum plurimum auctoritate & gratia valeret non illas ad utilitatem suam, sed ad aliorum, ac praesertim amicorum commodum ac praesidium libentissime conferebat, atque in beneficiis tribuendis se illa nolle faenerari ostendebat...
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o.k.
schöner Zug, wird oft nicht gedankt; jetzt kommt die Stelle:
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...cum tamdiu meminisset, quoad ille gratus erat, qui acceperat;
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Vielleicht erkennt ja einer den Tiefsinn des Tiefsinns.
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MORGAGNUS: SEIN FREUNDLICHER CHARAKTER
Dieses sehr bedeutende Zeugnis muß erwogen werden (bedacht werden), weil es "vom Ersten der höchsten Würde" (dem Papst) ausging, dem das Leben des MORGAGNUS genau bekannt war; denn zu welcher Zeit er dem Gottesdienst in Padua in frömmster (feierlichster) Weise voranstand (ihn leitete), gebrauchte er oft dessen Rat beim Behandeln seiner Gesundheit, und er wollte, daß demselben immer sein Haus offenstehe. Es steht auch fest, daß einmal der höchste Oberpriester über die Gelehrsamkeit des MORGAGNUS vorausgesagt habe sowie über dessen Bescheidenheit, Höflichkeit, Freundlichkeit gegenüber Gott und über seine Liebe zu den Menschen, gegenüber (pagina xx.) den Freunden, über seine Treue (zuverlässigkeit), gegen die Seinen mit Anhänglichkeit (Eifer) und Sorgfalt (über seine Treue...über...etc.), so daß er nichts als rühmlicher und großartiger preisen konnte (als dies); und er fügte hinzu, jenes sei ein nicht geringer Beweis wahren Ruhms, daß dieser niemals den Neid der Menschen fürchten mußte. Da er sehr viel durch Ansehen und Anerkennung galt, trug er jene nicht (siehe die Aufzählung im vorletzten Satz) zu seinem Nutzen, sondern zu dem anderer und besonders zum Vorteil der Freunde und zur Hilfe aufs freudigste zusammen ("sammelt" ihn), und beim Erteilen von Wohltaten zeigte er, daß er nicht mit jenen wuchern wolle (daß er nicht wolle, daß mit jenen gewuchert werde), nachdem er so lange (sehr lange, seit so langer Zeit) sich erinnerte (daran dachte; es erwähnte), wie lange (inwiefern; solange als/ bis; SINN unklar) jener dankbar war, der empfangen hatte; die Lehren aber von ihm behielt er in unsterblicher Erinnerung: dies erklärte er oft...
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MORGAGNUS: RUHM UND EHRE
Daher erlangte er (kam er gleich dem) das Ansehen des CAROLUS RUZZINIUS, ALOYSIUS PISANIUS, PETRUS GRIMANIUS, FRANCISCUS LAURETANUS, MARCUS FOSCARINI und ALOYSIUS (LUIGI?) MOCENICO, die alle einen höchsten Rang in der Republik der Veneter hatten. FOSCARINI aber lobte (feierte, pries) den MORGAGNUS sogar mit höchsten Lobpreisungen in dem Werk, das er über die Venezianische Literatur (Wissenschaft) herausgab. KARL VI., der Kaiser, befragte jenen über eine medizinische Angelegenheit durch einen Brief, der von seinem Leibarzt GARRELIUS geschrieben wurde, und als einmal sein Heer in der Emilia überwinterte, schrieb er den Führern vor (befahl er ihnen), sich Mühe zu geben (darauf zu achten), daß es das Haus und die Familie des MORGAGNUS nicht belästige (nicht zu behelligen). Dasselbe tat KARL EMANUEL III., König von Sardinien, und als er einmal und zum zweiten Mal den Weg durch FORLI genommen hatte, zu der Zeit, wo dort MORGAGNUS sich in den Ferien ("müßig seiend") aufhielt, empfing er diesen auf freundlichste Art und sprach mit ihm "ungefähr" mehrere Stunden. Von den höchsten Oberpriestern CLEMENS XI., BENEDICTUS YIV. und CLEMENS XIII. erhielt er große "Bezeichnungen der Achtung" (Aufmerksamkeitsbeweise, Wertschätzung) und des Wohlwollens, und mit Recht sucht er seinen Ruhm darin, daß BENEDICT in seinem Werk über die Seligsprechung der Knechte Gottes reichhaltiges Zeugnis gegeben hat von der Gelehrsamkeit von jenem, und daß CLEMENS XIII., einen sehr ehrenvollen wie milden (freundlichen) Brief geschrieben hat, durch den er anzeigte (zum Ausdruck brachte), daß ihm das Geschenk der Werke von jenem sehr willkommen gewesen sei, für die er ihn nicht so sehr zu der bewundernswürdigen Kraft der Gelehrsamkeit, als wie zu der Frömmigkeit (Liebe) gegenüber Gott und zu den übrigen Tugenden beglückwünschte ( für die er... ihm Glück wünschte zu, freudig dankte).
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Freitag, 2. März 2018
MORGAGNUS: LAT. TEXT: SIEHE UNTEN
vide infra:
Plures viatores Anglos praesertim novi, qui de Italia reduces, laeti, & grate memores narrabant quam humaniter illos exceperat & quantum ex illius colloquiis doctis, variis, jucundis profecerant.
Quamquam autem, ut supra demonstratum est, illud ei a Veneto senatu, pro munere docendi decretum fuit, quod nemini un (xjx)quam concessum, non propterea tamen timere debuit reliquorum Professorum aut offensionem, aut invidiam, cum inter hos nullus esset qui ejus gloriae plurimum non faveret. Quintum Praeses collegii Veneti Gimnasiastici fuit, quae potestas, quamquam legibus cautum fit ne ultra triennium duret, semel tamen ei ad septennium prorogata est. Jure igitur is dicebat, se in summi Beneficii loco ponere quod in eam civitatem cooptatus esset a qua, quae dari maxima poterant, accepisset ornamenta, quodque docendi causa in eam se contulisset civitatem quae & humanitate & doctrina praestabat; sic multum carae patriae desiderium lenibat, & inde factum est ut licet magnis praemiis invitatus fuisset ad docendum in aliis, iisque celeberrimis, tum intra tum extra Italiam Gymnasiis, ire semper recusaverit. Hoc quoque ad tanti viri laudem illustre fuit, quod Laurentius Heisterus, Georgius Daniel Coschwitzius, Albertus Hallerus, e nostratibus vero Josephus Antonius Pujatus, Franciscus Maria Zanottus, Jo Gerardus Zevianus aliique maximae doctrinae viri quosdam e multis, quos fecerunt, libris ejus nuncuparunt nomini.
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So sei es!
Plures viatores Anglos praesertim novi, qui de Italia reduces, laeti, & grate memores narrabant quam humaniter illos exceperat & quantum ex illius colloquiis doctis, variis, jucundis profecerant.
Quamquam autem, ut supra demonstratum est, illud ei a Veneto senatu, pro munere docendi decretum fuit, quod nemini un (xjx)quam concessum, non propterea tamen timere debuit reliquorum Professorum aut offensionem, aut invidiam, cum inter hos nullus esset qui ejus gloriae plurimum non faveret. Quintum Praeses collegii Veneti Gimnasiastici fuit, quae potestas, quamquam legibus cautum fit ne ultra triennium duret, semel tamen ei ad septennium prorogata est. Jure igitur is dicebat, se in summi Beneficii loco ponere quod in eam civitatem cooptatus esset a qua, quae dari maxima poterant, accepisset ornamenta, quodque docendi causa in eam se contulisset civitatem quae & humanitate & doctrina praestabat; sic multum carae patriae desiderium lenibat, & inde factum est ut licet magnis praemiis invitatus fuisset ad docendum in aliis, iisque celeberrimis, tum intra tum extra Italiam Gymnasiis, ire semper recusaverit. Hoc quoque ad tanti viri laudem illustre fuit, quod Laurentius Heisterus, Georgius Daniel Coschwitzius, Albertus Hallerus, e nostratibus vero Josephus Antonius Pujatus, Franciscus Maria Zanottus, Jo Gerardus Zevianus aliique maximae doctrinae viri quosdam e multis, quos fecerunt, libris ejus nuncuparunt nomini.
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So sei es!
MORGAGNUS: EWIGER RUHM
In einer so großen Berühmtheit des Ruhms (guten Rufes), konnte MORGAGNUS auch den führenden Männern (den Fürsten; ganz besonders; minime...non; Litotes; doppelte Verneinung zur Verstärkung) gefallen, von dem (dem Ruhm nämlich) allerdings (freilich) von HORAZ in wahrer Weise gesagt worden ist, daß das letzte (größte?) nicht der Ruhm sei (Text etwas verderbt: esse?).
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In tanta celebritate famae, Principibus quoque viris minime placere non poterat MORGAGNUS, quam quidem non ultimam esse (?) laudem vere ab Horatio dictum est.
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In tanta celebritate famae, Principibus quoque viris minime placere non poterat MORGAGNUS, quam quidem non ultimam esse (?) laudem vere ab Horatio dictum est.
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MORGAGNUS: SEIN RUHM
Mit (zu) Recht sagte er, daß er es als höchste Wohltat anrechne (zu der...rechne; als...ansehe), daß er zu dieser Bürgerschaft (Stadt) hinzugewählt worden war, von der er Auszeichnungen erhalten hatte, die als die größten gegeben werden konnten (größtmöglichste Auszeichnungen) und daß er des Lehrens wegen (um zu lehren) sich in diese Stadt begeben hätte, die sowohl durch Bildung als auch Gelehrsamkeit herausragte (hervor-); so linderte es viel (sehr) die Sehnsucht nach der teuren Heimat (=Forli; Forum Livii) und daher geschah es (so kam es), daß er, auch wenn er (mag es auch sein, daß er) mit großen Vorteilen (Belohnungen; für großen Lohn) in anderen Städten zu lehren eingeladen war und in diesen (und zwar in diesen) hochberühmten Gymnasien, bald innerhalb, bald außerhalb Italiens, (daß er) sich (also) immer geweigert hat zu gehen (es zurückgewiesen hat...). Auch dies "war strahlend zum Ruhme" eines so großen Mannes (trug zu seinem Ruhm bei), daß LORENZ HEISTER, GEORG DANIEL KOSCHWITZ, ALBERT HALLER, von den Einheimischen aber JOSEPHUS (GIUSEPPE?) ANTONIO PUJATO, FRANCESCO MARIA ZANOTTO, JO. GERARDO ZEVIANO und andere Männer von größter Gelehrsamkeit einige aus vielen Büchern, die sie schrieben ("machten"), seinem Namen darbrachten (widmeten; nuncupare=feierlich aussprechen, erklären, (be)nennen; als Erben einsetzen).
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MORGAGNUS: VITA (FORTSETZUNG)
Mehrere (recht viele) Reisende, Engländer besonders, habe ich kennengelernt (kenne ich), die aus Italien zurückgekehrt, fröhlich und dankbar sich erinnernd erzählten, wie menschenfreundlich er jene aufgenommen hatte und wieviel sie aus den gelehrten, "verschiedenen" (abwechslungsreichen, unterhaltsamen), angenehmen Unterredungen gewonnen hatten.
Obwohl aber, wie oben gezeigt wurde, ihm jener Lohn für das Amt des Lehrens (Lehramt) vom Senat von Venedig bewilligt worden ist, das niemandem je-(pag. xjx.)mals zugestanden wurde, mußte er dennoch deswegen nicht den Verdruß oder Neid der übrigen Professoren fürchten, weil unter diesen keiner war, der seinem Ruhm nicht sehr viel gewogen war. Zum fünftenmal war er Vorsitzender des Venezianischen "Turner-Kollegiums" (?), welches Amt, obwohl durch Gesetze verfügt (verordnet) wird, daß es nicht länger als ein Zeitraum von drei Jahren dauert, ihm einmal auf sieben Jahre verlängert worden ist.
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Obwohl aber, wie oben gezeigt wurde, ihm jener Lohn für das Amt des Lehrens (Lehramt) vom Senat von Venedig bewilligt worden ist, das niemandem je-(pag. xjx.)mals zugestanden wurde, mußte er dennoch deswegen nicht den Verdruß oder Neid der übrigen Professoren fürchten, weil unter diesen keiner war, der seinem Ruhm nicht sehr viel gewogen war. Zum fünftenmal war er Vorsitzender des Venezianischen "Turner-Kollegiums" (?), welches Amt, obwohl durch Gesetze verfügt (verordnet) wird, daß es nicht länger als ein Zeitraum von drei Jahren dauert, ihm einmal auf sieben Jahre verlängert worden ist.
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Donnerstag, 1. März 2018
LAT. TEXT DIESER STELLE (MORGAGNUS, VITA: RUHM UND ANSEHEN)
Quanta autem dignitate viveret Patavii, haec sunt indicia. Ejus schola ac domus floruit semper nobilitate ac frequentia discipulorum, nec unquam praelectiones demonstrationesve habuit anatomicas, quin magnus ad eum omnium ordinum omniumque aetatum fieret concursus. Nullus vel mediocriter eruditus hanc adibat civitatem, qui MORGAGNUM videre, adire, alloqui praetermitteret; nemo vero ab ipso unquam disscessit, qui non parem ejus humanitati ac doctrinae laudem tribuendam esse judicaverit.
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NACHTRAG: AD MORGAGNUM: RUHM UND ANSEHEN: ÜBERSETZUNGSTECHNISCHES
nemo vero ab ipso unquam discessit, qui non parem ejus humanitati ac doctrinae laudem tribuendam esse judicaverit.
---ab ipso=von ihm selbst
qui...: mit konsekutivem (von derart, daß) oder modalem Nebensinn (ohne daß, ohne zu)
non parem...ac...laudem= daß gleicher Ruhm der Bildung wie der Gelehrsamkeit; ac: nach Ausdrücken der Gleichheit: wie
judicaverit
Konjunktiv Perfekt wegen des Nebensinnes
Ü: niemand aber ging von ihm selbst weg, ohne zu glauben (urteilen), daß ihm gleicher Ruhm der Bildung (feinen Lebensart) wie Gelehrsamkeit gegeben werden müsse (zuzugestehen sei).
---par= auch: angemessen; also angemessener Ruhm
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---ab ipso=von ihm selbst
qui...: mit konsekutivem (von derart, daß) oder modalem Nebensinn (ohne daß, ohne zu)
non parem...ac...laudem= daß gleicher Ruhm der Bildung wie der Gelehrsamkeit; ac: nach Ausdrücken der Gleichheit: wie
judicaverit
Konjunktiv Perfekt wegen des Nebensinnes
Ü: niemand aber ging von ihm selbst weg, ohne zu glauben (urteilen), daß ihm gleicher Ruhm der Bildung (feinen Lebensart) wie Gelehrsamkeit gegeben werden müsse (zuzugestehen sei).
---par= auch: angemessen; also angemessener Ruhm
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MORGAGNUS: LETZTE JAHRE: ANSEHEN UND RUHM
In wie großer Würde (Ansehen) er aber in Padua lebte, dafür sind dies die Beweise (Anzeichen). Seine Schule und sein Haus blühte durch die Vortrefflichkeit und große Zahl der Schüler und niemals hielt er Vorlesungen oder anatomische Demonstrationen ab, ohne daß ein großer Zulauf (Zusammenlauf) zu ihm aller Klassen und Altersstufen stattfand. Und kein auch nur mäßig Gebildeter besuchte diese Stadt, der es unterließ, den Morgagnus zu sehen, zu besuchen (zu ihm hinzugehen) und anzusprechen; niemand aber ging jemals von diesem weg, der nicht glaubte, daß gleicher Ruhm der Bildung dessen und seiner Gelehrsamkeit zuzugestehen sei (ihm gegeben werden müsse).
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MORGAGNUS: SCHLUSSTEIL DER VITA: DAS DENKMAL
...und das (das Gymnasium) diese (seine Schriften) nicht sehr viel nutzte bei der Ausbildung wissbegieriger junger Männer in diesen Dingen; kein Streit (Streifrage) ist unter ihnen entstanden oder Zweifel über die anatomische Sache, über die derselbe (=M.) so wie ein Orakel nicht gefragt wurde. Viele berühmte Dinge sind gemacht worden (es gab viele...; viele berühmte Taten dessen), so daß er der (seiner) Heimat zeigte, wie viel (wie sehr) sie sich eines so großen Bürgers rühmte (rühmen konnte). Besonders weil sie in öffentlichen Häusern ein Bildnis aus Marmor desselben aufstellte, auf das ringsum dieses (auf beiden Seiten) dieses Epigramm (Spruch) geschrieben worden war:
Dieser ist (hier ist), wie die Herzen (Seelen, Personen) der lebenden Gelehrten ihn nennen (von ihm behaupten), der Erste in der Kenntnis des menschlichen Körpers.
Darunter aber ist diese Inschrift eingemeißelt: Dem edlen Jo. Bapt. Morgagnus aus Forli und seinen sehr trefflich gefundenen (von ihm geschaffenen) Büchern, die überall in der Welt (unter allen Völkern) berühmt gemacht wurde (durch ihn), hat die Heimatstadt (Forli) bewilligt, ein marmornes Bildnis aufzustellen an diesem sehr berühmten Ort des immer noch (bis jetzt) Lebenden (=M.).
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Dieser ist (hier ist), wie die Herzen (Seelen, Personen) der lebenden Gelehrten ihn nennen (von ihm behaupten), der Erste in der Kenntnis des menschlichen Körpers.
Darunter aber ist diese Inschrift eingemeißelt: Dem edlen Jo. Bapt. Morgagnus aus Forli und seinen sehr trefflich gefundenen (von ihm geschaffenen) Büchern, die überall in der Welt (unter allen Völkern) berühmt gemacht wurde (durch ihn), hat die Heimatstadt (Forli) bewilligt, ein marmornes Bildnis aufzustellen an diesem sehr berühmten Ort des immer noch (bis jetzt) Lebenden (=M.).
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Mittwoch, 28. Februar 2018
MORGAGNUS, LIB. 4, EP. 7, 7 (2): TUMOR AM ARM-VIEL BLUT!
Inzwischen waren sowohl die Hand als auch der Unterarm, als auch die nächste Schulter fast bis zur Mitte angeschwollen: auch eine Entzündung nahe der eingeschnittenen Schwellung war schon entstanden. In so großer Gefahr werden die Ärtzte herbeigerufen, auch diejenigen, die sich in der Chirurgie gut (tüchtig) auskennen, bei diesen VALSALVA. Nachdem dieser die Sache sorgfältig erwogen (untersucht, geprüft) hatte, ist er so zur Behandlung übergegangen (geschritten). Zuerst hemmte (schränkte ein; "binden") das Band (Sehne), das sie jetzt (heutzutage) "torcular" (torculum=Presse, Kelter; torquere=drehen, winden) so (derart) die Schulter, so daß es für sie (die Schulter?-oder: für ihn=Valsalva)) nötig war, daß jene schnell und leicht gelockert werden konnte. Dann dehnte die Wunde sich aus, die von dem Chirurgen, wie wir gesagt haben, dem Tumor zugefügt wurde (worden war) gegen die oberen Teile (Partien) hin entlang (gemäß) dem gewohnten Weg der Arterie. Während so die ganze Höhlung des Tumors offenstand, die fast die Faust erfaßt hätte, ließ er das Blut auslaufen, von dem es viel gab, sowohl geronnenes als auch flüssiges, wusch die Stelle gut mit Schwämmen ab, die von warmem Wein feucht waren. Nachdem dies getan war, befahl er, daß die Sehne unterdessen (so lange) gelockert werde, bis das herausfließende Blut den Platz der verwundeten Arterie verriet.
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Ich glaube, der hat's überlebt.
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Ich glaube, der hat's überlebt.
JOHANNES BAPTISTA MORGAGNUS: DE SEDIBUS..., LIB. 4, TOMUS 3, EPISTULA 7, 7 (1)
Durch einen Chirurgen (chirurgo: durch einen Arzt; einem Arzt; auch: einem Handwerker!!-dem widerspricht aber der folgende Satz) von 18 Jahren (dem widerspricht, daß er Arzt war!) wird, während (ihm) wegen einer Brusterkrankung Blut aus dem Arm gelassen wird, eine Arterie verletzt. Dieser hatte "geschickt" (um Hilfe?)/ (sagen lassen, von sich gegeben, gemeldet (den Fall?) auch: (Blut) abgezapft!-der Arzt?), im Glauben, daß er eine Vene eingeschnitten habe, verbindet nicht anders die Wunde, als wenn er nichts außer (=nur) eine Vene eingeschnitten (verletzt) hätte. Nach einigen Tagen wird eine Schwellung am Unterarm (Ellenbogen, Elle) bemerkt: diese (dieser) wächst innerhalb von mehr als 20 Tagen (oder wächst weiter) zur Größe eines Apfels. Diesen schneidet ein Chirurg, glaubend, daß mehr darunterliegt (verborgen sei, vorliegt). Aus dem Einschnitt beginnt Blut herauszufließen (heraus zu gehen) doch ohne Gewalt (langsam; ohne schnellen Lauf), wobei blutige (blutrote) Häufchen (Klumpen) hinderlich waren (hinderten) und den Ausgang gleichsam ganz schlossen. Aber drei Tage später, bahnte es sich einen Weg, das Blut brach hervor: und zwar nicht nur an jenem, sondern auch an zwei sehr nahe aufeinanderfolgenden Tagen, einmal allerdings täglich und in der Menge, die (daß sie) mit blutstillenden Mitteln (Medikamenten) in keiner Weise wegging und den Kranken gleichsam zur Bewußtlosigkeit ("Mangel des Geistes") führte.
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Dienstag, 27. Februar 2018
MORGAGNUS: LIB. 4, 50, 6: TUMOR AN DER HAND EINER MATRONA, SCHMERZEN PLUS ZITTERN
Aber schon wollen wir zu anderen Tumoren der anderen Art der oberen und unteren Glieder kommen, die von VALSALVA beobachtet wurden, nachdem der Anfang mit diesen gemacht wurde (war), die, schlecht bearbeitet (vollendet, durchgeführt), dem Schneiden (auch: Einteilen) der Adern folgten. Ich übergehe aber (mitto=ich schicke; auch: unerwähnt lassen) (den Tumor), den er (Valsalva) bei einer vornehmen Ehefrau sah wegen eines von einer Ader "gestochenen" (schmerzenden) Bandes (Sehne) oder eines Nervs, an der mit (unter) heftigstem Schmerz sehr stark anschwellenden Hand, die, nachdem er sich beruhigt hatte, ununterbrochen zitterte: dieses Zittern der Hand ("manus" steht sehr weit von "tremor" entfernt; Hyperbaton?-oder: acc. graec. was die Hände angeht; ?) ließ seitdem in keiner Weise nach (non modo: für "nullo modo"-?-; non modo=nicht nur: würde vielleicht (auf den ersten Blick) keinen Sinn ergeben wegen des "perstabat=blieb; doch könnte man die Stelle evtl so auffassen: detumescere=aufhören anzuschwellen=nicht weiter anschwellen; schwoll nicht nur nicht an (Litotes); d.h der Schmerz wurde nicht nur stärker, sondern er blieb auch noch; posteaquam=postquam: nachdem der Schmerz usw.), sondern blieb bis zu diesem Tage, an dem er das schrieb, nämlich genau (schon) fünf Jahre, ohne daß ein Medikament half (helfen konnte).
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MORGAGNUS: UNTERSUCHUNG DER LEICHE EINER JUNGFRAU, TEIL 2
...das nächste Gelenk strömte durch das Schneiden viel gelbes Serum (Wundflüssigkeit) aus (d.h. es floß viel Serum heraus), das ganz in den kleinen Zellen der "adipösen Membran" ("fettes Häutchen") zurückgeblieben war. Die ganze Höhlung des Brustkorbes füllte die Flüssigkeit von derselben Art auf derselben Seite an, wobei viele Verdickungen dazwischentraten (lagen) von derselben Farbe, von mittlerer Beschaffenheit zwischen "hautartiger" und "eisartiger" (erstarrter, erg. Art), an die sich die meisten Rippen (pleurae; griech. pleura; ?) anschlossen (an denen die meisten Rippen hängten). Die Lungenflügel waren so sehr zusammengezogen, daß sie beim ersten Hinsehen scheinbar fehlten (zu fehlen schienen). Das Herz war überaus klein (winzig). Außerdem, was den Bauch betrifft, war der Boden des "Bäuchleins" (ventriculus; auch: Herzkammer) sehr ausgedehnt: die Milz sehr klein: die Leber von natürlicher Farbe sich zum Dunkelbraunen "neigend" (ins Dunkelbraune übergehend): ihre Blase ("Bläschen") kümmerlich (=klein) und leer ("nichtig"): die Eierstöcke waren weißlich: und obwohl sie ihre natürliche Form (Gestalt) und Größe bewahrten, waren sie dennoch hart geworden (sind festgeblieben).
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MORGAGNUS: DISSECTIONES (2): LIB. 4, EP. 50, 4: LEICHENSCHAU EINER JUNGEN FRAU
Einer jungen Frau (Jungfrau) von lebhaftem Geiste (Verstand, Charakter), die schon einige Jahre lang, infolge des bis zum 50. Jahr geführten Alters, der "monatlichen Reinigungen" entbehrte (sie hatte also keine Menstruation), entstand eine krebsartige Schwellung auf der rechten Seite nahe der Achselhöhle. Diese wuchs allmählich "in die Dicke" (wurde dick), allerdings wenig, aber viel in die Breite und Länge, so daß der Tumor bis zur Achselhöhle kam (die...erreichte). Das nächste Gelenk schwoll "ödömartig". Es kam ein Husten hinzu, Auswurf von "katarrischer" Beschaffenheit (?-auch: Ursache), Schwierigkeit des Atmens, viel Durst und schließlich der Tod. Der Tumor hatte diese Teile, auf denen er sich festgesetzt hatte, soviel (wieviel) wenigstens das Sinnesvermögen wahrnahm (man sehen konnte), nicht tiefer verletzt (in Mitleidenschaft gezogen): ...
Montag, 26. Februar 2018
MORGAGNUS: DISSECTIONES (MORGAGNUS MACHT ERNST!): BAND 4, EPISTULA 50, 3
Band 4: epistula L=50, 3:
Soweit ich recherchieren konnte, gibt es eine Übersetzung der anatomischen Briefe 1-27= Band 1; 2/ 1.
Eine Frau, ungefähr 50 Jahre alt, hatte schon drei Monate an einer harten Schwellung am rechten Teil des Halses gelitten, die länglich war und die Größe von einem Ei erreichte (indici= für den "Entdecker"=der Untersuchende?-ovi galli=Hühnerei?), dessen Basis an der Arterie "Carotidis" (?) (auf derselben Seite war, von wo der Tumor sich nach oben fortsetzte bis zur Teilung dieser Arterie und dort aufhörte. Dieser schmerzte manchmal (sie empfand hier Schmerzen), manchmal brachte (verursachte) er überhaupt (ganz und gar) keinen Schmerz. Schließlich, ungefähr 20 Tage vor dem Tod, fing er an sie häufiger zu quälen, besonder genau an der Stelle (Grenze, Gebiet) der "larynx", so daß er sie zwang, mit einem seltsamen (ungewöhnlichen) Schnarchen zu atmen, welches in der Kehle begleitet war von einem Gefühl des Brennens. Daher erschöpfte (schwächte) er die Frau. Ich will hier nicht, wie ich es bei einer anderen Schwellung (Geschwulst) tat, die an der linken Seite der Kehle in gleicher Weise hart (ebenso hart) wie von keinem erwähnenswerten Puls (und nachdem kein Puls "erwähnt" worden war (von Valsalva), Valsalva beschrieb, ich will dir also nicht, meine Vermutungen darlegen: du sollst selbst, wie du es lieber möchtest (gerne möchtest), urteilen. Ich aber werde dazu übergehen, gewissere Dinge aufzuschreiben.
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Soweit ich recherchieren konnte, gibt es eine Übersetzung der anatomischen Briefe 1-27= Band 1; 2/ 1.
Eine Frau, ungefähr 50 Jahre alt, hatte schon drei Monate an einer harten Schwellung am rechten Teil des Halses gelitten, die länglich war und die Größe von einem Ei erreichte (indici= für den "Entdecker"=der Untersuchende?-ovi galli=Hühnerei?), dessen Basis an der Arterie "Carotidis" (?) (auf derselben Seite war, von wo der Tumor sich nach oben fortsetzte bis zur Teilung dieser Arterie und dort aufhörte. Dieser schmerzte manchmal (sie empfand hier Schmerzen), manchmal brachte (verursachte) er überhaupt (ganz und gar) keinen Schmerz. Schließlich, ungefähr 20 Tage vor dem Tod, fing er an sie häufiger zu quälen, besonder genau an der Stelle (Grenze, Gebiet) der "larynx", so daß er sie zwang, mit einem seltsamen (ungewöhnlichen) Schnarchen zu atmen, welches in der Kehle begleitet war von einem Gefühl des Brennens. Daher erschöpfte (schwächte) er die Frau. Ich will hier nicht, wie ich es bei einer anderen Schwellung (Geschwulst) tat, die an der linken Seite der Kehle in gleicher Weise hart (ebenso hart) wie von keinem erwähnenswerten Puls (und nachdem kein Puls "erwähnt" worden war (von Valsalva), Valsalva beschrieb, ich will dir also nicht, meine Vermutungen darlegen: du sollst selbst, wie du es lieber möchtest (gerne möchtest), urteilen. Ich aber werde dazu übergehen, gewissere Dinge aufzuschreiben.
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MORGAGNUS 11: DIE VITAE SEINER FREUNDE (GUGLIELMINI, VALSALVA)-DIE 18 BRIEFE (ÜBER DAS WERK SEINES LEHRERS VALSALVA UND ÜBER ANATOMISCHE GEGENSTÄNDE)
Und wir dürfen dies nicht von den Werken abtrennen, die Morgagnus in den "milderen Musen" (den schöngeistigen) geschrieben hat, nämlich die Lebensbeschreibungen des Domenico Guglielmini und des Antonio Valsalva, denen er nicht nur das Lob des sorgfältigen und geschmackvollen Autors "überbringt", sondern auch eines äußerst wohlwollenden Freundes; diese nämlich hatte er lebend (als sie noch lebten) mit jeder Schuldigkeit (Ehrbezeigung, Aufmerksamkeit) und noch dazu vielmehr mit Treue (Freundesliebe) verehrt, tot (als Tote, als sie tot waren) wollte er sie dem Andenken der Wissenschaft übergeben (anvertrauen), doch zeigte er das Licht seines Verstandes und einen dankbaren wie liebevollen Sinn (Geist, Charakter, Sinnesart) besonders bei diesen Dingen (Worten), die er über Valsalva schrieb. Denn diesen Lehrer, wie wir anfangs zeigten (auseinandersetzten) hatte er gebraucht (d.h. er war für ihn von großem Nutzen). Daher "machte er es nicht nur" (er bewirkte, brachte zustande), daß dessen Leben sehr reich (vollkommen) war von jenen Dingen, die sich darauf bezogen, jenes klar darzulegen (aufzuhellen, bekanntzumachen), sondern er schrieb (entwarf) auch 18 Briefe, die die Werke desselben Mannes auf bewunderungswürdige Weise beleuchten: 11 dieser Briefe betreffen eine Abhandlung über das menschliche Ohr: die übrigen handeln in schönster Weise (in geschmackvoller Weise) von verschiedenen anatomischen Gegenständen von großer Bedeutung, den Eingeweiden, den Gefäßen des Herzens, den Herzklappen (?; "Flügeltürchen"), Nerven und Augen, und mehrere haben (beinhalten) Beobachtungen, die auf die Praxis (das Tun; die Tätigkeit) ein großes Licht werfen.
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Freitag, 23. Februar 2018
MORGAGNUS 10: ER INTERESSIERT SICH AUCH FÜR FLÜSSE UND STÄDTE-FORLI-UND JEDE MENGE BERÜHMTER MÄNNER
...aus der in Zweifel gezogen werden kann, ob dieser Autor im Zeitalter des Augustus gelebt hat; der dritte endlich verbessert und erklärt eine andere Stelle desselben Autors, die sich auf ein medizinisches Thema bezieht. Doch wie sehr Morgagnus ein Liebhaber des Altertums gewesen ist und wie genau er jenes erkannt hatte (verstanden hatte), kann besonders aus diesen Briefen begriffen werden (erkannt, wahrgenommen), denen er den Titel "Aemilianae" (nach der Emilia Romana?) gab. Er legt in ihnen sehr viele Dinge dar, die wert zu wissen sind (Wissenswertes), über die Flüsse der Emilia und besonders über diese, die durch (bei) Ravenna fließen; und so hat er die Denkmäler einiger Städte und Landstädte durchforscht (aufgezählt; dargestellt), die von Flüssen "bespült" (umflossen) werden; so daß, wer diese durchwandert (zu diesen hinfährt; Nebenbedeutung von "legere"=lesen!) nicht viel der zusammengefügten (aneinandergereihten, fortgesetzten) Geschichte jener Orte widerspricht (dissidere=entfernt sein, getrennt sein), aber besonders diese Dinge brachte er ans Licht der Wahrheit, die FORLI, die geliebte Heimat, beleuchten, indem er kenntlicht macht (bemerkt, darauf hinweist), woher und in welcher Zeit sie entstanden ist, welche ihre Verfassung und Ansehen gewesen sind, dadurch daß er mit mehreren Worten zeigt, um wieviel glaubwürdiger es ist, daß der Dichter GALLUS, über dessen Leben er viel "ins offene Licht bringt", sein Mitbürger gewesen sei, und nicht wenig zählt er auf (geht er durch) über FLAVIO BIONDO, über HIERONYMUS MERCURALIS, über JACOBO DE TORRE und andere berühmte Männer von FORLI.
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Was für Sätze!
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Was für Sätze!
Sonntag, 18. Februar 2018
MORGAGNUS 9
Zwei Briefe über Prosper Alpinus adressierte er an den berühmten Glaubius und einen anderen über den Sprachgelehrten Ravennatus de Angelo Bolognino (aus Ravenna?) gab er dem berühmten Astruc (?). Und auch nicht geringeren Wertes sind drei, die er wiederum an Polonius schrieb, deren zweiter über ein kleines Kapitel des vierten Buches des Marcus Varro über die lateinische Sprache ist, in einer alten Schriftrolle des Frontinus erzählt, welches Kapitelchen Morgagnus so erläutert, daß er sich sehr kundig des römischen Altertums zeigt, der andere ist über (pag. xv.) eine Stelle des Vitruv...
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MORGAGNUS 8
In den jahren 1721 und 1723 schrieb er einen Brief an Jacobo Facciolato, drei andere an den sehr geliebten und vor allem gebildeten unter so vielen seiner anderen Schüler Julius Pontedera; durch diese vier Briefe verbesserte er viel Fehlerhaftes, die in den lateinischen Autoren des Landbaus und besonders in Columella und Vegetius, und einige dunkle (unklare) Stellen stellte er in guter Klarheit (Licht) zusammen, in dem er allen zeigte, eine wie große Fülle (Reichtum) der Bildung zufloß (heranströmte; im Überfluß vorhanden war) und wie groß bei ihm der Scharfsinn der Begabung war und die Kenntnis der lateinischen Sprache; daher kam es, daß seine Meinung oft gefragt wurde in dieser Art der Dinge von den gelehrten Freunden, denen jener leicht Genüge tun konnte (die er zufriedenstellen konnte), besonders weil er auf seine "Copiolas" (eine seiner Schriften; copiolae=kleine Anzahl von Truppen) zurückkam; so nämlich nannte der äußerst bescheidene Mann jene seiner "Schätze", in denen er die bewunderungswürdige Kraft der Bildung, bald der griechischen, bald der lateinischen, bald der italischen verborgen hatte. Es ragen auch diese hervor, die er, weil es Johannes Polenius forderte, als welchen er niemanden als befreundeter, angenehmer und teurer hatte, bald an Polenius selbst, bald an Petrus Pluvenius von der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) schrieb über das vorzügliche Konsulat des Frontinus, dies für sicher (feststehend) haltend, was Norisius einst geglaubt hatte, daß in einem Jahr (während eines Jahres; in jedem Jahr) des christlichen Zeitalters Gaius Frontinus, nicht Fronto, wie irgendwelche Leute glaubten, ordentlicher Kollege des Trajan, als er zum drittenmal Konsul war, gewesen sei, obwohl derselbe Norisius, veranlaßt durch freilich nicht genügend wahrscheinliche Vermutungen und Erwägungen (Gründe, Meinungen, Standpunkte), diese seine Ansicht später aufgab, sich für Fronto entscheidend.
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Alles klar?
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Alles klar?
MORGAGNUS 7
Deshalb (?) folgte diesem Brief 30 Jahre später ein anderer, der darlegt, welches Urteil Petrus Burman über den früheren Brief abgegeben hat und welches Morgagnus selbst abgibt über die Mühe (Arbeit), die derselbe Burman auf diesen Autor verwendet hat, als er jenen im Jahre 1731 in Lyon (Batav.=?; Batavia=Holland?) unter kleineren lateinischen Dichtern herausgegeben hat. Er erklärt auch, was das sei, wodurch der Autor von Burman abweicht (nicht übereinstimmt mit), durch welche allerdings bescheidene Abweichung, und wie es sich für gelehrte Männer ziemt, der Sammonicus immer mehr erklärt wird (auch: verherrlicht; berühmt gemacht). Fast zur selben Zeit gab Morgagnus den drei früheren Briefen an (gegen) Celsus fünf andere Begleitschreiben (hinzu), so daß es der Fall ist (sich trifft; es kam, daß; möglich wurde, daß; unde=von wo, woraus, weshalb, von daher; neulat: daß, weil), daß zu jenen, die er aufgeschrieben hatte (bemerkt; kenntlich gemacht hatte) über diesen Autor durch die Schriften desselben ein Korollarium (Satz, der aus einem bewiesenen Satz folgt) hinzugefügt würde (wurde) und woraus die Schüler des Celsus sehr viel nehmen (schöpfen) könnten, durch die sie die Einstellungen (Verkehrtheiten) des Alneloveenius und Lindenius verbesserten (verbessern könnten) und von denen sie mehr zur Kenntnis und zum Verständnis desselben Autors geführt würden. Dies zehn Briefe schrieb Morgagnus an Johannes Baptista Vulpius, er widmete sie aber dem Laurentius Heister, da zwischen ihm und diesem Manne, wegen der vorttrefflichen Gelehrsamkeit beider in der Anatomie eine große Freundschaft durch die Briefe (in den Briefen; Brieffreunschaft) stattfand.
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Dunkel ward der Rede Sinn!-Besser kann ich es leider nicht.
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Dunkel ward der Rede Sinn!-Besser kann ich es leider nicht.
Freitag, 16. Februar 2018
MORGAGNUS 6
Im vierten Brief untersucht er, was Aesulanus, Caesarius, Humelberg und Keuchen geleistet haben bald beim Verbessern, bald beim Erklären des Gedichtes des Sammonicus über die Medizin, und in ihnen zündet er ein Licht von seinem Licht an; bei dieser Gelegenheit veröffentlicht er vieles (stellt er dar), was sich bezieht (xjv.) auf das darzustellende (wiederzugebende) Leben jenes Autors.
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MORGAGNUS 5
Und vieles fügte er in diesen geschmackvollen und gelehrten Briefen hinzu, das mit dieser Ansicht (Meinung) übereinstimmte, an der er selbst festhielt, daß Kleopatra durch den Biß der Viper zugrunde gegangen sei, gegen diese, die behaupteten, sie sei beseitigt worden, nachdem sie Gift mit dem Mund eingenommen habe. Er schrieb auch vieles andere in den folgenden Zeiten, was ihn als hervorragenden Philologen zeigt. Daher schrieb er auf Ersuchen des Johannes Baptista Vulpius, der eine vortreffliche Ausgabe der medizinischen Werke des A. Cornelius Celsus und des Q. Serenus Samonicus vorbereitete, gegen Ende des Jahres 1720 und innerhalb des nächsten, vier Briefe, von denen drei den Celsus angehen (sich beschäftigen mit; angreifen), der vierte den Sammonicus (diesmal mit zwei "m" im Text). In diesen ersteren stellt er sorgfältig die Zeit (Zeitalter; Lebenszeit) dar, in dem jener Autor in Blüte stand (sich hervortat; hervortrat), und vieles, das verkehrt war, "stellte er wieder her" (verbesserte er; hob er auf): er zeigt gewisse Worte an (weist auf sie hin), von denen er glaubte, daß sie entfernt werden müßten (müssen) von den lateinischen Lesarten (aus dem Wortlaut?), in denen sie unter dem vorgegebenen Namen des Celsus eine Stellung besessen hatten, er zeigt auch andere an, die tatsächlich dem Celsus (an)gehören, aber die man in denselben Lesarten (?) nicht leicht findet.
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Donnerstag, 15. Februar 2018
MORGAGNUS 4: WIE STARB KLEOPATRA?
...das (=das Fieber) den Morgagnus so schlimm "festhielt", daß er nicht außer (=nur) nach einigen Monaten seine vormalige Gesundheit wieder erlangen konnte. Dennoch erschlaffte er nicht deswegen in seinem Fleiß: denn mit demselben Eifer wie zuvor diente er dem Nutzen (Wohl) der Schüler zuhause, im Krankenhaus (?) und im Hörsaal, und nicht(s) jemals (=niemals), wenn man wenige Sommermonate ausnimmt, in denen er in der Heimat war, ließ er von der Arbeit ab, die er gewohnt war, besonders für anatomische Schriften aufzuwenden. Denn, was wundert es (was Wunder), ein großer Teil der Entgegnungen sind von ihm in diesem Schwächezustand des Körpers vollendet worden. Zur selben Zeit auch erörterte er freundschaftlich mit Lancisius durch Briefe die Art des Todes der Kleopatra.
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MORGAGNUS: 3: LEICHENÖFFNUNG IST ANSTRENGEND UND UNGESUND!
Nicht wenig hatte es im Interesse des Morgagnus gelegen (war für ihn von großer Wichtigkeit), daß er den Menschen bildete (unterwies), sorgfältig die anatomischen Anzeichen (Darstellungen; ostensio=das Zeigen; Sehenlassen) auszuführen und so "machte" Johannes Baptista Vulpius "die Hoffnungen gleich" (er hegte gleiche Hoffnungen; hoffte und vermutete; den Ausdruck "spes aequare" konnte ich im Georges (Wörterbuch) nicht finden; "spes" muß hier Akk. Pl. sein; aequare=gleichmachen, ausgleichen, gleichmäßig verteilen, erreichen; er gelangte zu der Hoffnung; spes=Hoffnung, Erwartung, Vermutung etc. (?)), daß vielleicht niemand gewesen sei (existiert habe), der besser in diesem Fach gewirkt habe (als Morgagnus). Es geschah einmal, daß, als er die Leiche eines alten Mütterchens öffnete, wodurch (wobei) der danebenstehende Morgagnus, seinen Zuhörern den Platz einzelner Eingeweide zeigte, auch wenn jener (der Kadaver) keineswegs mehr als gewohnt roch und auch nicht irgendein Fehler der Innereien in demselben außer eine "Verwicklung" (implicatio) erschien, daß plötzlich dennoch den Morgagnus eine Mattigkeit (Schwäche) ergriff (zu Boden drückte, überfiel, außer Fassung brachte), nicht anders wie wenn ein Mangel (Sauerstoff?) ihm hart zusetzte (?; drohte; deliquus=mangelnd). Nachdem ein wenig seine Kräfte wiederhergestellt worden waren und jeder von den beiden aus dem anatomischen Hörsaal nach Hause zurückgekehrt war, ist er auf dieselbe Weise (wie sein Kollege?) und zur selben Zeit von einem Fieber ergriffen worden.
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Mittwoch, 14. Februar 2018
MORGAGNUS: NÄCHSTER ABSCHNITT DER VITA (2)
Es war allerdings eine unbegründete Furcht, denn alle stimmten schon damals in jene Lobpreisung ein, daß jener Anatom so sehr herausrage, daß es niemand nicht nur seines Alters gäbe, sondern auch hinsichtlich der Ahnen durch Geburt, der ihm vorgezogen (vorangestellt) werden konnte (könne). Dieses Urteil billigte (erkannte an) der Senat (von Venedig) nicht mehr durch Rede (Worte) als durch Taten; denn als (nachdem) er ihm eine hinreichend große Besoldung (zu geben) beschlossen hatte, erhöhte er jene zuerst, durch ein seltenes Beispiel (Präzedenzfall) auf 800, später durch ein sehr seltenes Beispiel auf zweimal 1000 (pagina xiij.), schließlich durch ein einzigartiges und einziges auf über 200 000 (aurei=Goldmünzen); aber die größte Belohnung, die dem Morgagnus gegeben (zuteil) wurde (werden konnte), war der unglaubliche Beifall und Applaus, durch den jener auf die Rednertribüne (Kanzel?) gestellt wurde; als sofort die Kunde dieser Sache (hiervon) bekannt wurde, ist ihm von allen Seiten gratuliert worden und für seinen außerordentlichen Eifer für die Wissenschaft und Gelehrten gratulierte demselben auch der höchste Oberpriester (Papst) Clemens XI.
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Passiert auch nicht alle Tage!
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Passiert auch nicht alle Tage!
HINWEIS: LEBEN DES ANATOMEN UND CHIRURGEN JOAHANNES (GIOVANNI) BAPTISTA MORGAGNUS (MORGAGNI) AUS FORLI
J. B. MORGAGNUS war ein berühmter Pathologe des 17. Jh., der erstmals moderne empirische Methoden anwendete. Morgagnus führte auch Leichenöffnungen durch (640!-vielleicht waren es auch einige mehr).
Teil 1-17 habe ich bereits auf NOVATLAN. BLOGSPOT geschrieben. Hier nun die Fortsetzung ab dem Jahre 1715 (long ago).
Nachdem M. von den Deutschen in Padua zum "protector" gewählt worden war, geschah nun dies:
"Diese überredete er, daß sie ihm ein Zimmer (Haus) kauften, in dem ihre Bibliothek für alle Zeiten sicher aufbewahrt werden konnte; und sie pflegten jene Dinge zu erörtern, die sie untereinander gemeinsam hatten. Nachdem es (das Haus) gekauft war, schrieben dieselben dies an den Eingang: die berühmte deutsche Landsmannschaft DD (?) der "Künstler" (Studenten), mit Hilfe des äußerst freigebigen Schutzherren und berühmten Mannes Jo. Bapt. Morgagnus kaufte sie sich (oder er ihnen) dieses Haus etc. Als so Morgagnus in großer Ehre in Padua lebte, ist er vom Venezianischen Senat dazu auserwählt (gewählt) worden, zu Beginn des Oktobers des erwähnten Jahres, den Anatom in das Gymnasium dieser Stadt zu übernehmen (d.h. daß er übernommen werde). Nicht darf an dieser Stelle die Bescheidenheit jenes übergangen werden: denn obschon er seinen Wirkungskreis betrat, sagte er dennoch, daß er sich sehr viel fürchte, was er denn angesichts der Würde des Ortes und der Erwartung aller beitragen könne, besonders weil er bedachte, daß Andrea Vesalius, Realdus Columbus, Gabriele Faloppio, Hieronimus Fabricius, Julius Casserius, Adrian Spigel, Johannes Veslingius und andere hervorragende Anatome diesen Lehrstul besetzt hatten.
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Wahrlich, ein Ausbund an Bescheidenheit!
Teil 1-17 habe ich bereits auf NOVATLAN. BLOGSPOT geschrieben. Hier nun die Fortsetzung ab dem Jahre 1715 (long ago).
Nachdem M. von den Deutschen in Padua zum "protector" gewählt worden war, geschah nun dies:
"Diese überredete er, daß sie ihm ein Zimmer (Haus) kauften, in dem ihre Bibliothek für alle Zeiten sicher aufbewahrt werden konnte; und sie pflegten jene Dinge zu erörtern, die sie untereinander gemeinsam hatten. Nachdem es (das Haus) gekauft war, schrieben dieselben dies an den Eingang: die berühmte deutsche Landsmannschaft DD (?) der "Künstler" (Studenten), mit Hilfe des äußerst freigebigen Schutzherren und berühmten Mannes Jo. Bapt. Morgagnus kaufte sie sich (oder er ihnen) dieses Haus etc. Als so Morgagnus in großer Ehre in Padua lebte, ist er vom Venezianischen Senat dazu auserwählt (gewählt) worden, zu Beginn des Oktobers des erwähnten Jahres, den Anatom in das Gymnasium dieser Stadt zu übernehmen (d.h. daß er übernommen werde). Nicht darf an dieser Stelle die Bescheidenheit jenes übergangen werden: denn obschon er seinen Wirkungskreis betrat, sagte er dennoch, daß er sich sehr viel fürchte, was er denn angesichts der Würde des Ortes und der Erwartung aller beitragen könne, besonders weil er bedachte, daß Andrea Vesalius, Realdus Columbus, Gabriele Faloppio, Hieronimus Fabricius, Julius Casserius, Adrian Spigel, Johannes Veslingius und andere hervorragende Anatome diesen Lehrstul besetzt hatten.
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Wahrlich, ein Ausbund an Bescheidenheit!
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